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Problemfall Decke Problemfall Decke: Grundschule "Am Heinrichsplatz" in Quedlinburg wird saniert

Von Petra Korn 21.02.2019, 17:51
Große Schäden gibt es auch im Dachstuhl:  Volker Barth (l.) und Thomas Malnati erklären, welche Arbeiten hier geplant sind. 
Große Schäden gibt es auch im Dachstuhl:  Volker Barth (l.) und Thomas Malnati erklären, welche Arbeiten hier geplant sind.  Petra Korn

Quedlinburg - Der Hausschwamm hat ganze Arbeit geleistet: Vor allem auf der Nord-, aber auch auf der Südseite des Gebäudes der Grundschule „Am Heinrichsplatz“ in Quedlinburg sind die Enden der Balken der Decke des Obergeschosses zerstört. „Wir haben die Schwammsanierung gerade abgeschlossen“, sagt Volker Barth, Sachgebietsleiter Hoch- und Tiefbau bei der Stadtverwaltung.

Anschließen soll sich nun eine Sanierung der Decke, ehe weitere Arbeiten am Dach und im Gebäude erfolgen, das zudem einen Mehrzweckanbau erhalten soll. Dafür stehen insgesamt rund 1,7 Millionen Euro zur Verfügung, erklärt Thomas Malnati, Fachbereichsleiter Bauen.

Erste Arbeiten am Schulhaus erfolgten, nachdem es Überlegungen gab, in einem Unterrichtsraum im Dachgeschoss auch Werkbänke aufzustellen. Dafür musste die darunterliegende Decke statisch verstärkt werden. Doch bei den Arbeiten war dann eine ganze Reihe von Problemen sichtbar geworden: von Schäden durch Feuchtigkeit über Schwammbefall bis hin zur Belastung des Dachstuhls durch Holzschutzmittel (die MZ berichtete).

Sanierung der Grundschule: Schwammschaden schon seit den 90igern bekannt

„Es war nicht schlecht, dass man einen Werkenraum im Dachgeschoss einrichten wollte, sonst hätten wir nicht erkannt, was hier an Schäden schlummert“, sagt Volker Barth. Für die Schwammsanierung sind der Putz abgeschlagen, die Flächen abgeflammt, ein Pilz-Bekämpfungsmittel in das Mauerwerksgefüge injiziert worden.

Dass es einen Schwammschaden gebe, sei schon bei der ersten Sanierung Anfang der 1990er Jahre erkannt worden, sagt Volker Barth. Er verweist darauf, dass damals bereits ein Unterzug eingebaut, aber die Sanierung nicht so erfolgt sei, wie sie die Stadt jetzt vorhabe. Es wird, sagt Thomas Malnati, Zwänge gegeben haben, so zu entscheiden; zudem hätten sich aus heutiger Sicht viele Vorschriften geändert.

„Dass es schwierig ist, sieht man daran, dass wir uns bisher noch nicht auf ein Sanierungskonzept für die Decke einigen konnten“, sagt Volker Barth. So könnten beispielsweise die Holzbalken zurückgeschnitten und Stahl oder ein Profil aus Glasfaserkunststoff angesetzt werden. „Unsere Überlegungen gehen jetzt dahin, vor die Wand einen neuen Stahlträger zu legen und nicht mehr mit Holzbauteilen in die Wand hineinzugehen.“ Die Balken könnte dann „gesundgeschnitten“ werden.

In der kommenden Woche gibt es ein Gespräch mit den Planern, erklärt Volker Barth. „Ziel sollte sein, dass wir im April ein Gerüst aufstellen, die Dachkonstruktion herunternehmen und eine neue aufsetzen können.“

Bis dahin sollen die Sanierungsarbeiten an der Decke abgeschlossen sein, damit es eine „gesicherte Aufstellfläche“ für das neue Dach gibt. Vorgesehen ist, die Ziegel abzunehmen und dann den alten Dachstuhl, an dem es neben der Holzschutzmittel-Belastung ebenfalls Schwamm- und Fäuleschäden gibt, abschnittsweise herunterzunehmen. Diese Abschnitte sollen sofort durch am Boden vorgefertigte neue Bauteile mit Wetterschutzbahnen ersetzt werden. Wie Thomas Malnati erklärt, werde der Dachstuhl entsprechend der geplanten Nutzung - vier Klassenräume und ein Sanitärbereich - konstruiert.

Anschließen sollen sich dann die Arbeiten im Inneren. „Die Planung ist nach wie vor, 2020 fertig zu sein“, sagt Thomas Malnati. „Die Frage ist, ob wir es vielleicht auch 2019 schaffen“, ergänzt Volker Barth. „Da müssen natürlich die Gewerke mitspielen.“ Die Firmen seien bereits für 2018 beauftragt gewesen. (mz)