Pfadfinder ziehen zum Ochsenkopf
QUEDLINBURG/MZ. - Eine Gruppe aus Bernburg kam als erste in den Genuss des Lebens mitten in der Natur. Interessierten Jugendlichen stehen auf dem weitläufigen Gebiet abwechslungsreiche Freizeitangebote zur Verfügung. Langfristig soll das neue Programm eine Verbesserung der Kinder- und Jugendarbeit im Bereich Quedlinburg und Umgebung erreichen.
"Ein Mitglied unserer Gemeinde hat uns das 1,6 Hektar große Gelände unentgeltlich überlassen", erklärt Manfred Krebs von der Freien Christengemeinde den Hintergrund. Die Idee, hier ein Pfadfinderlager einzurichten, wurde auch vom VHS Bildungswerk mitgetragen. Gemeinsam wurde ein entsprechender Antrag bei der Arge Quedlinburg gestellt. Seit Juni sind sechs Ein-Euro-Jobber für sechs Monate dabei, das Gelände herzurichten. Zu ihnen gehört Sylvio Bartels, der das Terrain aus Kindertagen kennt. "Wir hatten auf der anderen Seite des Berges einen Garten", sagt er und meint, dass es eine "Supersache ist, hier ein Camp einzurichten."
Marion Brademann, Leiterin des Aus- und Weiterbildungszentrums VHS Bildungswerk, Thomas Lütze, Fachbereichsleiter und Koordinator für Arbeitsangelegenheiten, sowie Arge-Mitarbeiterin Angela Vogelbein sind begeistert über die Fortschritte auf dem Grundstück. Als sie vor zwei Monaten dort waren, wimmelte es weit und breit nur von Gestrüpp und ganz vielen Brennnesseln - jetzt hat sich das Bild komplett gewandelt. Bevor die Arbeiten begannen, konnte kaum jemand die ehemalige Streuobstwiese erahnen, weil das Gelände irgendwann immer mehr verwilderte und zusätzlich als "wilde Müllkippe" missbraucht wurde. Mittlerweile lässt sich die Abstufung des am Berghang liegenden Geländes deutlich erkennen. "Schon im März beschnitt man Gebüsch und Gesträuch," erzählt Thomas Lütze.
Geplant ist, die Arbeiten am Gesamtprojekt in zwei Abschnitten durchzuführen. Während des ersten Projektabschnittes, der sich noch bis zum 30. November hinziehen wird, werden noch weitere wichtige Maßnahmen angepackt, obwohl schon einiges aufgebaut wurde. Da das Gelände nicht ebenmäßig ist und einen wunderbaren Blick auf das Umland bietet, stellte man eine überdachte Plattform als Aussichts- und Chillfläche wieder her. Ausgebessert wurde die teilweise noch vorhandene Umzäunung und ein Metalltor im Zufahrtsbereich. Natürlich packen bei den noch anstehenden Arbeiten auch die Pfadfinder selbst mit an. Und immer wird auf die Forderungen der Naturschutzbehörde - alte Kirschbäume auf dem Gelände zu erhalten und somit Lebensraum für kürzlich in der Umgebung ausgewilderte Steinkäuze zu schaffen - geachtet.
Bis alles so ist, wie es sich die Initiatoren Manfred Krebs und Pastor Rolf Vestmann und weitere Mitglieder der Quedlinburger Freien Christengemeinde vorstellen, wird es noch jede Menge zu tun geben. "Die Truppe, die hier arbeitet, ist sehr motiviert. Ich bin ihnen und allen, die mit uns zusammen arbeiten, sehr dankbar", sagt Krebs. Unterstützung kommt auch vom Technischen Hilfswerk und vom Zweckverband Wasserver- und Abwasserentsorgung Ostharz. Schließlich brauchen auch Pfadfinder und die anderen Nutzer des Lagers am Ochsenkopf Wasser zum Kochen und Waschen.