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Ostharzer Volksbank Ostharzer Volksbank: Dahls letzter Auftritt

Von Frank Rprecht 26.06.2012, 14:29
Oberbürgermeister Eberhard Brecht (li.) überbrachte Josef Dahl ein Abschiedsgeschenk.
Oberbürgermeister Eberhard Brecht (li.) überbrachte Josef Dahl ein Abschiedsgeschenk. Frank Ruprecht

Quedlinburg - Der eine geht, der nächste kommt. Am Montagabend wurde der Vorstand der Ostharzer Volksbank, Josef Dahl, offiziell bei der Vertreterversammlung in den Ruhestand verabschiedet. Dafür hat der zwölfköpfige Aufsichtsrat nunmehr den 42-jährigen, aus dem eigenen Hause stammenden und bisherigen Abteilungsleiter, Heino Oehring für dieses Amt berufen. Er wird neben dem Vorstand Bernd Grund die Geschicke der Genossenschaftsbank ab dem 1. Juli leiten.

Einen Tag später wird den rund 7 250 Anteilseignern eine Dividende von sechs Prozent auf deren Geschäftsguthaben gutgeschrieben. Das beschloss die Vertreterversammlung mit ihren 92 stimmberechtigten Mitgliedern ebenso wie die Wiederwahl von vier Vorstandsmitgliedern.

Dahl, langjähriger Vorstandssprecher, hatte an diesem Abend sozusagen seinen letzten Auftritt und letzte Rechenschaftslegung vor der Versammlung und zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Palais Salfeldt.

Unter den 200 Anwesenden war auch Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, der Josef Dahl eine Ehrenmedaille in Gold verlieh - die des Vorstandes der Genossenschaftsbanken. Mit der Bemerkung: "Herr Dahl ist der Prototyp des Genossenschaftsgedankens. Er hat die Ostharzer Volksbank zu dem gemacht, was sie heute ist und die genossenschaftlichen Werte vermittelt.

Das ist ein großes, berufliches Lebenswerk." Dahl zeigte sich sichtlich gerührt über diese Ehre, die ihm zuteil wurde und brachte am Rednerpult ein kurzes "Ja, wow" über die Lippen. Er sieht diese Auszeichnung aber eher als Anerkennung für alle, die am Werden und Wachsen der Ostharzer Volksbank ihren Anteil hatten und haben.

Auch für den Aufsichtsratsvorsitzenden Frank Zedler war es an diesem Abend ein Abschied "von einer prägenden, bemerkenswerten Persönlichkeit". Der Aufsichtsrat habe vor 16 Jahren bei Dahls Bewerbung um das Amt des Vorstandes eine gute Entscheidung getroffen. Man könne heute sagen: "Alles richtig gemacht." Denn, wie auch die gesetzliche Prüfung der Bank bescheinigt, "ist die Organisation der Bank mit einem positiven Jahresabschluss zweckmäßig und die Ertragslage wird als ausreichend bewertet", so Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Thomas.

Denn die Bilanzsumme der Ostharzer Volksbank wuchs im vergangenem Jahr um 9,9 Prozent auf 320 Millionen Euro. Auch unter den schwierigen Marktbedingungen habe die Ostharzer Volksbank jederzeit ausreichende Mittel für das wirtschaftliche Wachstum in der Region zur Verfügung gestellt und somit für eine kontinuierliche Geldversorgung der rund 30 000 Privat- und Firmenkunden gesorgt.

Der 65-jährige Dahl, der seit 47 Jahren Banker ist, davon 16 Jahre in Quedlinburg, freut sich auf den Ruhestand. "Ich habe keine Wehmut, dass ich jetzt gehe. Ich freue mich auf die Familie und Freunde, mit denen ich jetzt mehr Zeit verbringen kann", so Josef Dahl. Und er dankte allen für die erfolgreichen, gemeinsamen Jahre, die er hier in der Region und im Beruf erleben durfte. Auch wenn es für ihn oft gefühlte 25 Jahre seien. "Man ist reich, wenn es reicht", verabschiedete er sich.