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Ortsumfahrung gesperrt Ortsumfahrung gesperrt: Raser nerven Anwohner in Neinstedt

Von Detlef Horenburg 17.09.2015, 12:59
An der Ortsumfahrung Neinstedt finden umfangreiche Hangsicherungsarbeiten statt. Die Umleitung erfolgt innerörtlich.
An der Ortsumfahrung Neinstedt finden umfangreiche Hangsicherungsarbeiten statt. Die Umleitung erfolgt innerörtlich. Chris Wohlfeld Lizenz

Neinstedt - Derzeit ist die neue Ortsumfahrung Neinstedt teilweise gesperrt. Der Grund: Die Landesstraßenbaubehörde, Regionalbereich West (LSBB) in Halberstadt, hat auf dieser Landesstraße 92n Hang-Sicherungsarbeiten in Auftrag gegeben.

Dazu ist die Straße ab dem Kreuzungsbereich Neinstedt-Weddersleben und Ortseingang aus Richtung Bad Suderode noch bis zum 26. September gesperrt. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt durch die Alte Bahnhofstraße, Neinstedter Hauptstraße und die Suderöder Straße.

Böschungsrutschungen nach Regenfällen

„Nach den starken Regenfällen Mitte letzten Monats kam es in diesem Bereich zu Böschungsrutschungen“, sagt Stefan Hörold, LSBB-Regionalbereichsleiter. Diese werden jetzt beseitigt. Hörold: „Das ist erforderlich, um weitere Schäden durch das Auswaschen von Material bei weiteren Regenfällen zu verhindern.“ Um die Arbeiten zügig zu erledigen, wurde die innerörtliche Umleitung eingerichtet.

Doch viele Bürger an der Umleitungsstrecke sind - vom erhöhten Lärmpegel für die Anwohner ganz zu schweigen - einfach genervt. „Es sind zu viele Fahrzeuge, die häufig deutlich zu schnell sind und zum Teil Probleme mit den Vorfahrtsregeln haben“, berichtet Vize-Ortsbürgermeister Heiko Marks. Die massiven Beschwerden, die ihn aus der Bevölkerung erreichten, sind nach seiner Meinung berechtigt. So sei es in den vergangenen Tagen auch immer wieder zu gefährlichen Situationen auf der innerörtlichen Umleitungsstrecke gekommen, auf der Tempo 30 gilt.

Die Mehrzahl der Fahrzeuge sei aber „deutlich schneller als erlaubt“ unterwegs. In der Alten Bahnhofstraße, hinter der Bahnschranke, beginnt so die Tempo-30-Zone, die bis zur Kreuzung nach Stecklenberg ausgewiesen ist. Hier gilt laut Marks die Regelung rechts vor links, was vielen Kraftfahrern offenbar nicht klar sei.

Anwohner sind vom Lärm genervt

„Phasenweise ist keine Überquerung der Hauptstraße möglich und selbst auf dem Zebrastreifen am Johannenhof wurden die Benutzer des Fußgängerübergangs von heranrasenden Fahrzeugen attackiert“, sagt Vizebürgermeister Marks.

Die Evangelische Stiftung Neinstedt habe sich deshalb bereits mit einem Schreiben an die zuständigen Stellen von Landkreis und Stadt gewandt und „eine Minimierung der erhöhten Verkehrsgefährdung gefordert“.

Der Ortschaftsrat habe Marks zufolge bereits nach den ersten „Umleitungstagen“ darauf gedrungen, dass sich dieser gefährliche Zustand deutlich ändern muss. Danach habe es bereits erste Geschwindigkeitskontrollen durch das Ordnungsamt des Landkreises Harz gegeben, weiß Heiko Marks. Auch sei man mit dem Ordnungsamt der Stadt Thale in Kontakt.

Allein bei einer vierstündigen Kontrolle am 9. September wurden so 172 Geschwindigkeitsverstöße in den Vormittagsstunden registriert. „Der schnellste Raser war nach Abzug der Toleranz mit 31 Kilometern pro Stunde über der erlaubten Geschwindigkeit, also doppelt so schnell, unterwegs“, heißt es von der Pressestelle des Landkreises Harz.

Es wurde gegen den Fahrer ein Bußgeld in Höhe von 160 Euro verhängt. Außerdem drohen ein einmonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte in der Verkehrssünderdatei in Flensburg. Am Donnerstag registrierte die Polizei in den Vormittagsstunden während einer Geschwindigkeitskontrolle in der Suderöder Straße insgesamt 28 Verstöße gegen das vorgeschriebene Tempo-30-Limit. (mz)

Geschwindigkeitsverstöße
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