Ortsteil Badeborn Ortsteil Badeborn: Sorge um Kulturhaus

Badeborn/MZ - Wie geht es mit dem Kulturhaus in Badeborn weiter? Diese Frage sorgt nicht nur in dem Ballenstedter Ortsteil für Unruhe; sie wurde auch in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses und des Stadtrates Ballenstedt aufgeworfen. In den Einwohnerfragestunden machte Frank Damm, der sich in verschiedenen Badeborner Vereinen engagiert, deutlich, dass Vereine wie Bürger fürchten, das Haus künftig nicht mehr wie bisher nutzen zu können. Und Stadtratsmitglied Wolfgang Browarzik bekräftigte die Sorge, dass „durchgepeitscht“ werde, dass das Kulturhaus „wirtschaftlich“ und „dann für bestimmte Belange nicht mehr nutzbar“ sei. Hintergrund dafür sind Änderungen im Zusammenhang mit der Küche, über die derzeit unter anderem auch zwei Kindereinrichtungen mit Essen versorgt werden.
Verantwortlich für das Kulturhaus ist die Ballenstedter Stadtentwicklungsgesellschaft BAL. Deren Geschäftsführer Jan Lämmerhirt hatte in der Wirtschaftsausschusssitzung zurückgewiesen, dass aus der Küche in dem Objekt eine Großküche werden solle. „Es war nie die Rede davon, eine Großküche zu installieren. Das geht auch gar nicht. Das bleibt alles im Rahmen.“ Verändert werden aber müssten unter anderem Laufwege. Zudem verwies Jan Lämmerhirt auf seine Zusage, dass die Vereine das Objekt einmal im Jahr kostenlos nutzen könnten.
Darum geht es den Badebornern nicht, machten Frank Damm und Wolfgang Browarzik deutlich; sie wüssten, dass auch Betriebskosten anfallen würden. Was sie mit Sorge erfüllt, ist die Einführung eines so genannten Schwarz-Weiß-Prinzipes.
"Wir haben nur das Kulturhaus."
Das bedeutet, dass, wer in der Küche tätig ist, künftig nicht mehr auch außerhalb mitarbeiten darf, und wer außerhalb tätig ist, nicht mehr in der Küche, erläuterte Frank Damm, der sich auch mit einem Brief an alle Stadträte gewandt hat, in einem Gespräch mit der MZ. Bisher sei bei Veranstaltungen von der Vereinsveranstaltung bis hin zur Familienfeier viel mit Aushilfskräften gearbeitet worden, die sowohl im Saal als auch in der Küche mitarbeiteten. Das wäre künftig nicht mehr möglich. Eine Schwarz-Weiß-Trennung würde zusätzliches Personal nach sich ziehen - und damit würden die Kosten eine Höhe erreichen, womit manche der bisherigen Nutzungen nicht mehr finanzierbar wären, so die Befürchtung.
Ballenstedt habe das Schloss, das Theater, das Museum – „wir haben nur das Kulturhaus“, sagt Frank Damm. „Uns geht es um eine Gleichstellung der kulturellen Einrichtung für Badeborn mit den kulturellen Einrichtungen der Stadt Ballenstedt.“ Wenn sich das Badeborner Kulturhaus durch seine Nutzung selbst trage, sei das „richtig. Aber es kann nicht sein, dass nur rausgeholt wird.“ Zudem seien im Kulturhaus auch Investitionen erforderlich, verweist Frank Damm beispielsweise auf das Dach, das undicht sei.
Bereits im Wirtschaftsausschuss war angeregt worden, dass alle Fragen rund um das Kulturhaus in einem gemeinsamen Gespräch geklärt werden sollten, um „einen Konsens zu finden“, erinnerte Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) im Stadtrat. Angesichts der „Ängste, die bei Vereinen und Bürgern“ da, aber „meiner Meinung nach nicht nötig sind“, kündigte er an, bei den Gesprächen dabei zu sein.