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Öffentlicher Nahverkehr  Öffentlicher Nahverkehr : Verbessert, aber Fahrzeiten unbekannt

Von Petra Korn 27.06.2018, 09:57
Die Linie 233 der Harzer Verkehrsbetriebe hält am Quedlinburger Bahnhof.
Die Linie 233 der Harzer Verkehrsbetriebe hält am Quedlinburger Bahnhof. Ingo Kugenbuch

Quedlinburg - Hans-Herbert Biermann nutzt regelmäßig die Busse der Harzer Verkehrsbetriebe. Er ist, wie er sagt, fast täglich mit ihnen unterwegs.

Die Verkehrsbetriebe hätten das Stadtgebiet von Quedlinburg in den vergangenen Jahren mit vielen Haltestellen erschlossen - „so dass man mit dem Bus zu jedem Punkt der Stadt kommt, vorausgesetzt, man kennt sich einigermaßen im Fahrplan aus“.

Zu dem nun im April in Kraft getretenen neuen Fahrplan habe es viel Kritik gegeben, sagt Hans-Herbert Biermann.

Er findet aber: „Man muss die Harzer Verkehrsbetriebe loben. Mit dem neuen Busfahrplan sind die Verbindungen für Quedlinburg viel besser geworden.“ So seien viele Umsteigemöglichkeiten geschaffen worden.

Aber: „Die Information durch die Verkehrsbetriebe ist ausbaufähig: Man erfährt über Neuerungen und Verbesserungen, die es für Quedlinburg gibt, viel zu wenig.“

Öffentlicher Nahverkehr: Nur ein Stück laufen

Hans-Herbert Biermann nennt ein Beispiel: Mit dem neuen Fahrplan würden Busse auf der Linie Quedlinburg-Friedrichsbrunn-Güntersberge statt wie bisher über den Rambergweg nun auch mit Haltestellen in der Stresemann- und der Erwin-Baur-Straße an der Süderstadt entlangfahren - und diese damit auch teilweise anbinden.

Zwar müssten Bewohner der Süderstadt hier immer noch ein Stück laufen - „aber es ist ein Anfang“.

Öffentlicher Nahverkehr: Schleife ist wenig bekannt

Eine weitere Neuerung, sagt Hans-Herbert Biermann, betreffe die Linie Aschersleben-Ballenstedt-Quedlinburg.

Die ende nun nicht mehr wie zuvor am Bahnhof, sondern verkehre weiter bis zum Neuen Weg und wieder zurück zum Bahnhof. „Aber wer weiß schon von dieser Schleife?

Die meisten Fahrgäste steigen gewohnheitsmäßig am Bahnhof aus, selbst wenn sie ins Stadtzentrum wollen“, sagt der Quedlinburger.

Neu, so fügt er hinzu, sei zudem, dass nun auch in den Abendstunden auf den wichtigsten Linien wieder Busse verkehren, beispielsweise auf den Strecken Quedlinburg-Harzgerode, Quedlinburg-Friedrichsbrunn-Güntersberge und Quedlinburg-Ballenstedt-Aschersleben.

Auch das sei zuvor nicht so gewesen.

Öffentlicher Nahverkehr: Bis nach Aschersleben durchfahren

„Und schließlich ist bemerkenswert, dass einige Busse der Linie Wernigerode-Blankenburg-Quedlinburg nach einem kurzen Stopp am Bahnhof Quedlinburg nach Aschersleben weiterfahren“, so der Quedlinburger weiter, der auch das einen Vorteil nennt.

Könnten Busnutzer doch so von Wernigerode bis nach Aschersleben durchfahren.

„Bedauerlich ist, dass das alles viel zu wenig bekannt ist“, sagt Hans-Herbert Biermann.

Öffentlicher Nahverkehr: Komplette Übersicht fehlt

Aus seiner Sicht fehle am Bahnhof in Quedlinburg eine Übersicht über alle Abfahrtszeiten - so, wie es sie für den Zugverkehr gibt und früher auch für die Busse gegeben habe.

Die Folge sei, das Busnutzer von einer Haltestelle zur anderen laufen müssten, um zu sehen, ob und von wo ihr Bus fahre.

Empfehlenswert wäre auch eine Übersicht, eine Zusammenfassung für die Busverbindungen im Stadtgebiet in einem Faltblatt. „Auch so etwas gab es schon.“

Öffentlicher Nahverkehr: Mit den Pfunden wuchern

Für Hans-Herbert Biermann steht fest: „Die Harzer Verkehrsbetriebe wuchern viel zu wenig mit ihren Pfunden. Sie müssten das mehr an die Leute herantragen. Nicht jeder kann den Fahrplan lesen, und es ist auch mühsam, sich durch die Pläne hindurchzuarbeiten.“ (mz)