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Anglerglück Neuer Teich bei Gernrode: 14-jährige Sebastian Thiele angelt einen 1,05 Meter langen Hecht

Von Petra Korn 17.05.2019, 05:56
Sebastian Thiele mit dem 1,05 Meter langen Hecht, den er selbst gefangen - und dann wieder in die Freiheit entlassen hat.
Sebastian Thiele mit dem 1,05 Meter langen Hecht, den er selbst gefangen - und dann wieder in die Freiheit entlassen hat. Thiele 

Gernrode - „Mir war gleich klar, dass das nichts Kleines ist.“ Wie kapital der Fang tatsächlich war, den der 14-jährige Sebastian Thiele da am Neuen Teich bei Gernrode an der Angelrute hatte, zeigte dann das Maßband: Der Hecht maß stattliche 1,05 Meter. „Das war totales Glück“, sagt Sebastian Thiele über diesen besonderen Fang. Auf den, wie sein Vater Holger sagt, Sebastian „natürlich stolz“ ist.

Wasser und die darin lebenden Tiere interessieren den Gernröder schon von frühester Kindheit an. Und nach den ersten, bestimmt schon zehn Jahre zurückreichenden Versuchen – in einem Ostseeurlaub einfach mit einer Schnur an der Hafenkante – entwickelte sich das Angeln als Hobby.

„Es ist einfach ein schönes Hobby, es macht Spaß“, sagt der 14-jährige Sebastian über das Angeln

Zunächst brachte Sebastian Thiele seinen Vater Holger dazu, die Fischereiprüfung abzulegen und Mitglied in einem Verein zu werden, damit beide gemeinsam angeln gehen konnten. „Es ist einfach ein schönes Hobby, es macht Spaß“, begründet der 14-Jährige.

Um sein Hobby pflegen zu können, erwarb er zunächst den Jugendangelschein und stellte sich nun vor wenigen Wochen der Fischereiprüfung für Erwachsene. Dazu gehören eine schriftliche - mit 60 zu beantwortenden Fragen aus einem ziemlich großen Pool - und eine mündliche Prüfung, erklärt der Gernröder.

„Das sind teilweise sehr spezifische Fragen, weil es keinen Extra-Schein für Fischer und Angler gibt, auch Dinge, die gar nicht interessieren, wenn man angeln geht. Aber ohne den Fischereischein darf man in Deutschland nicht angeln.“ Er bestand die Prüfung erfolgreich und ist seitdem Mitglied im 1. Quedlinburger Anglerverein.

Vom Gondelteich in Friedrichsbrunn zogen Vater und Sohn weiter zum Neuen Teich bei Gernrode

Schon seit einem Dreivierteljahr im Besitz einer speziellen Angel für solche Raubfische, ging Sebastian Thiele gemeinsam mit seinem Vater zum Beginn der neuen Hechtangelsaison „zum ersten Mal auf Hecht. Wir waren erst am Gondelteich in Friedrichsbrunn, aber da war es nicht so gut“, erzählt der 14-Jährige.

Deshalb seien sie zum Neuen Teich bei Gernrode gewechselt. Dort habe es auch gar nicht lange gedauert, bis er beim Einholen der mit einem Gummifisch als Köder versehenen Angel plötzlich einen Einschlag, einen Ruck in der Rute gespürt habe. „Es ging überraschenderweise schnell, den Hecht rauszuholen.“ Dabei habe sein Vater dann mit einem Kescher geholfen.

Das Gewicht des Fisches hätten sie auf etwa zwölf Kilogramm geschätzt. „Wir haben ja keine Waage dabei.“ Der Hecht, der einer der größten Fische im Teich sein dürfte, sei dann enthakt und anschließend wieder in die Freiheit entlassen worden.

Das Gewicht des Fisches schätzten sie auf etwa zwölf Kilogramm

Abgesehen davon, dass das Tier „keine Pfannengröße“ gehabt habe - „solche großen Fische möchte man nicht entnehmen. Das ist schlecht für die Population“, sagt Sebastian Thiele. Ein Tier dieser Größe sorge für viele Nachkommen, erläutert der 14-Jährige, der in der achten Klasse eines Gymnasiums bei Oschersleben lernt.

Er bleibt weiter am Ball. „Wenn es von der Zeit her passt, versuche ich an den Wochenenden zu angeln.“ Ein bisschen herauszukommen, am Teich zu sein, das sei entspannend, sagt der Gernröder. (mz)