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Weyhegarten Neubau-Projekt am Weyhegarten in Quedlinburg: Wohnungsgenossenschaft investiert zehn Millionen Euro

Von Petra Korn 21.11.2017, 23:00
So soll die neue Bebauung am Weyhegarten in Quedlinburg aussehen.
So soll die neue Bebauung am Weyhegarten in Quedlinburg aussehen. Wohnungsgenossenschaft

Quedlinburg - Über viele Jahre lag die Fläche zwischen dem Wohngebiet „Kleers“ und dem 1994 am Weyhegarten errichteten Einkaufszentrum brach. Jetzt sind Bagger angerollt. „Wir sind froh, dass noch in diesem Jahr die Erschließung beginnt“, sagt Peter Stentzel, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg. Die Genossenschaft will auf den mehr als 9.300 bzw. 4.300 Quadratmeter großen Flächen links und rechts der Straße insgesamt 14 zweigeschossige Wohnhäuser mit je vier barrierefreien Wohnungen bauen.

Supermarkt, Schule und Sozialstation in der Nähe

Derzeit habe die Genossenschaft rund 2.000 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 58 Jahren. Das, wie auch eine Studie, wonach in den kommenden Jahren altengerechte Wohnungen fehlen würden, sei für die Genossenschaft im Jahr 2013 Anlass gewesen, sich intensiver mit dem Thema der demografischen Entwicklung zu befassen, den eigenen Wohnungsbestand - aktuell 1.677 Wohnungen - zu analysieren, erklären Peter Stentzel und Daniel Resch, ebenfalls Vorstand der Genossenschaft.

2013 seien dem Unternehmen auch die beiden Grundstücke angeboten worden. Dass die Genossenschaft in diesem Stadtgebiet schon Wohnungen im Bestand hat, eine Einkaufszentrum ebenso in der Nähe ist wie eine Schule oder eine Sozialstation, war für das Unternehmen Anlass, sich hier zu engagieren, erklären die Vorstände.

„Hier können auch junge Familien einziehen“

„Denn barrierefrei heißt für uns nicht altengerecht. Hier können auch junge Familien einziehen“, unterstreicht Peter Stentzel. „Das steht grundsätzlich jedem frei“, ergänzt Daniel Resch.

Für die Flächen gab es einen Bebauungsplan für Einfamilienhäuser. „Das wollten wir nicht“, macht Resch mit Blick darauf deutlich, dass der Wohnraum vermietet werden solle. Daher musste zunächst der Bebauungsplan geändert werden, um eine kleinteilige zweigeschossige Bebauung errichten zu können.

90 Quadratmeter große Drei-Raum-Wohnungen mit Balkon

Gebaut wird in zwei Abschnitten, so Daniel Resch. Der erste Bauabschnitt, in dem neun Häuser entstehen, soll im Frühjahr 2018 starten; die Fertigstellung ist für 2019 geplant. Weitere fünf Häuser sollen ab 2019 gebaut und 2020 fertig werden.

Die mit kleinen Liften ausgestatteten Gebäude werden vom Baukörper und Grundriss her gleich, aber unterschiedlich farblich gestaltet. Alle 56, um die 90 Quadratmeter großen Drei-Raum-Wohnungen verfügen über Terrasse oder Balkon. Sie erhalten Fußbodenheizung, Bäder mit ebenerdigen Duschen und einen Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschinenplatz. Zu jeder Wohnung gibt es auch einen Pkw-Parkplatz.

Das Investitionsvolumen von Grundstückskauf bis Fertigstellung beziffern die beiden Vorstände auf zehn Millionen Euro. „Die Ausschreibung für den Hochbau werden wir Ende des Jahres vornehmen. Dann werden wie sehen, wie hoch die Baukosten tatsächlich sein werden. Davon wird auch abhängig sein, was wir am Ende an Miete nehmen müssen“, sagt Daniel Resch.

Mit dem Bauvorhaben, so Resch weiter, wolle die Genossenschaft ihren Bestand „sukzessive so aufstellen, dass er zukunftsträchtig ist“. Und: „Wir sind der Meinung, dass mit dem Projekt eine Aufwertung für das Wohngebiet Kleers passieren wird“, so Peter Stentzel. Zudem werde eine Lücke zwischen dem Wohngebiet Kleers und der Altstadt geschlossen.

„Und wir tun etwas in Quedlinburg, nicht im Welterbe, sondern außerhalb, wo die meisten Menschen wohnen.“ Nachfragen zu dem Vorhaben gebe es schon seit der Änderung des Bebauungsplanes. „Uns freut, dass zu den Interessenten auch ehemalige Quedlinburger gehören, die im Rentenalter zurückkommen wollen“, sagt Daniel Resch. (mz)