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MZ-Leser wandern MZ-Leser wandern: Ruhe und schöne Aussichten

Von petra korn 14.04.2015, 19:10
Petra Badzinski zeigt in Vorbereitung der „Lieblingsort-Wanderung“ den Seerosenteich auf der Altenburg.
Petra Badzinski zeigt in Vorbereitung der „Lieblingsort-Wanderung“ den Seerosenteich auf der Altenburg. Chrsi Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg - In der Natur unterwegs zu sein, ist für Petra Badzinski ein Ausgleich. „Ich brauche das einfach. Ich muss raus. Ich mag es, draußen zu sein.“ Oft ist sie auf der Altenburg unterwegs, einem Höhenzug direkt vor den Toren Quedlinburgs. „Es liegt in der Nähe, ist leicht zu erreichen. Man braucht kein Auto, um hierher zu kommen“, sagt Petra Badzinski. „Die Altenburg ist zu jeder Jahreszeit schön. Was ich besonders faszinierend finde, ist die Aussicht zum Harz an den verschiedenen Stellen. Und natürlich die Ruhe.“ Die Altenburg - und ganz speziell der hier gelegenen Seerosenteich - ist ein Lieblingsort der Quedlinburgerin. Und zur Altenburg führt auch die nächste Wanderung zu Lieblingsorten von MZ-Lesern, zu welcher der Regionalverband Harz und die Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung am Sonntag, 26. April, einladen.

Lieblingsorte der MZ-Leser suchen der Regionalverband Harz und die Lokalredaktion Quedlinburg. Gefragt sind ausgefallene Stellen im Nationalpark Harz, an die sie Erinnerungen knüpfen und immer wieder zurückkehren, an denen sie sich besonders wohl fühlen oder eine tolle Aussicht genießen können.

Zu einigen ausgewählten Orten organisiert der Regionalverband für die MZ-Leser und alle anderen Naturliebhaber eine Wanderung: So geht es am Sonntag, 26. April, unter dem Motto „Landschaft lesen lernen“ von Quedlinburg auf die Altenburg und zurück. Start für die etwa drei Stunden dauernde Wanderung ist um 13.30 Uhr der Parkplatz Abteigarten (gegenüber vom Hotel Schlossmühle Quedlinburg, Kaiser-Otto-Straße 28); hier endet die Tour auch.

Die Wanderung führt durch den Abteigarten und den Brühl hinauf zur Altenburgwarte. Wie sah es hier vor 200 oder 300 Jahren aus? Wie hat sich das Landschaftsbild in der Zwischenzeit entwickelt? Antworten auf diese Fragen weiß der Wanderführer Kai Wiebensohn, Verantwortlicher für das Stadtgrün in der Stadtverwaltung Quedlinburg. Die Altenburgwarte ist ein Relikt aus dem Mittelalter, von der aus Freund und Feind schon weithin sichtbar waren. Über den Seerosenteich und die Panzerwiese geht es dann zum Salzberg, der vor 84 Millionen Jahren in einem flachen Meer lag. Mehr über die ehemalige Küste bei Quedlinburg verrät eine neue Informationstafel des Regionalverbandes Harz, die während der Wanderung präsentiert wird. Durch den Brühl gelangen die Wanderer zurück zum Hotel Schlossmühle, wo sie einkehren können. Erforderlich sind Wanderschuhe und strapazierfähige Kleidung. Rucksackverpflegung wird empfohlen.

Petra Badzinski ist in Quedlinburg aufgewachsen. Doch als Kind kannte sie die Altenburg nicht. Mit ihren Eltern war sie viel im Harz und in der Altmark wandern. Studium und Beruf führten sie dann nach Merseburg und Schkopau, ehe sie Anfang der 1980er Jahre nach Quedlinburg zurückkehrte. Weil ihr Sohn damals öfter krank war, ging sie auf der Altenburg mit ihm spazieren. „Wir waren häufig hier oben, weil die Luft hier anders ist.“ Ihr Sohn interessierte sich sehr dafür, welche Pflanzen und welche Tiere sie auf der Altenburg sahen. Also kaufte sie Bestimmungsbücher. „Und dann wollte ich es auch wissen. So kam eins zum anderen“, erklärt sie mit einem Schmunzeln.

Inzwischen kennt sich die Quedlinburgerin auf der Altenburg bestens aus. „Es gibt mehrere Wege zum Seerosenteich, kürzere und längere“, weiß Petra Badzinski - und noch viel mehr: dass hier sehr viele Buntspechte beobachtet werden können, es dort gute verwilderte Pflaumen gibt, an diesem Rain das Wilde Ackerstiefmütterchen vorkommt, auf jener Wiese viele essbare Kräuter zu finden sind und natürlich wann es wo welche Pilze gibt. Seit einem Jahr ist die passionierte Pilzsucherin Mitglied in der Fachgruppe Mykologie im Kultur- und Heimatverein Quedlinburg. Sie weiß aber auch zu berichten, dass es zu DDR-Zeiten Wanderungen in drei Schwierigkeitsstufen und Längen auf der Altenburg gab, deren Teilnehmer sich zum Abschluss zu einem Lagerfeuer trafen, und das einer der Wege zum Seerosenteich am „Fuchsbau“, einer alten Jagdhütte, vorbeiführt.

Der Teich ist schon seit 1934 ein Naturdenkmal, erzählt Petra Badzinski. Der Untergrund ist Ton, gespeist wird der Teich durch Oberflächenwasser. „Je nachdem, ob und wie viel es regnet, ist Wasser drin oder nicht. Schade ist, dass der Teich im Laufe der Jahre verlandet“, sagt die Quedlinburgerin. Dennoch wachsen und blühen hier Seerosen, sitzt manchmal Frosch an Frosch. „Und am am schönsten ist es, wenn Ende Juli, Anfang August die Erika blüht“, schwärmt Petra Badzinski, die bei der Wanderung am 26. April gern dabei sein möchte. (mz)