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MZ-Aktion MZ-Aktion: Glücksdorf Hedersleben?

Von FRANK RUPRECHT UND PIA MAACK 23.06.2010, 15:08

HEDERSLEBEN/MZ. - Auf dem Dorf ist nichts los! Das könnte man letztendlich nach dem gestrigen MZ-vor-Ort-Termin am NP-Markt an der Magdeburger Straße sagen. Denn ab 10 Uhr hatten die Hederslebener oder Einwohner aus den nahe gelegenen Gemeinden die Möglichkeit, ihre Sorgen und Nöte oder auch Positives los zu werden sowie Probleme des Alltags anzusprechen. Doch der Ansturm auf den MZ-Stand blieb aus. Nicht etwa, weil "kein Mensch auf der Straße" war, es herrschte schon geschäftiges Treiben. Die Automatiktür zum Markt stand nie länger als drei Minuten still, es gab ein Kommen und Gehen.

Nur erzählen, rummeckern oder ein Loblied singen wollte keiner richtig. "Es ist alles in Ordnung", "Habe keine Zeit", "Muss gleich zur Spätschicht", "Mir geht es gut" oder "Mir fällt nichts ein" - das waren die häufigsten Antworten. Nur wenige Male hatten der eine oder andere ein Minütchen Zeit, um doch etwas zu sagen.

Als Erster vor Ort war der Wedderstedter Erwin Müller, der sich darüber beschwerte, dass er seine Monatszeitung "Harzzeit", herausgegeben von der Harz AG, nicht immer bekommt, aber dafür seine Nachbarn. Nach einem Besuch im freundlichen MZ-Servicecenter in Quedlinburg bekam der Rentner das Blatt, nun wartet er gespannt, ob er in der nächsten Woche wieder pünktlich beliefert wird. "Da steht nämlich das ganze Monatsprogramm an Veranstaltungen im Harzkreis drin. Dann weiß ich, wo ich hingehen kann", sagte Müller.

Die 86-jährige Gerda Bethmann aus Hedersleben freut sich über die gute Arbeit der Volkssolidarität im Ort, die sehr viel mit den Rentnern unternimmt. Und sie ist glücklich in ihrem Ort, kauft sich allerdings nur freitags die MZ "wegen der Arztbereitschaft, die dort drin steht".

Karin Raulf hingegen hat eigentlich nur ein Problem - die fehlende Internetverbindung über DSL im Ort. Da müsse sich wirklich schnell etwas ändern. Ansonsten ist die Wedderstedterin besonders glücklich über vielen Vereine, die es in der Gegend gibt. "Ich freue mich sehr über das rege Engagement dieser." Selbst ist sie Vorsitzende des Glockenvereins und ist schon gespannt auf die 1 050-Jahrfeier ihres Heimatortes: "Da werden wieder viele richtig schöne Dinge organisiert, es wird sicher toll."

Jens Morich findet die Entscheidung der Bundesregierung zur finanziellen Unterstützung des arg gebeutelten Griechenlands nicht gut. "Das Geld kann man bei uns gebrauchen, zum Beispiel für die Jugendarbeit", sagte der Heteborner, an dem die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei gegangen ist. Schon das zweite Mal muss er mit dem Umstand "Kurzarbeit" leben.

Der eifrige MZ-Leser Günther Schulz hat nur Lob für das Tagesblatt übrig. Auch über seinen Wohnort Hedersleben findet er positive Worte: "Ich wohne gut hier und bin im Großen und Ganzen zufrieden." Nur die Gebietsreform gäbe ihm zu denken, doch da könne man eh nichts ändern, überlegt der Rentner.

Ähnlich ergeht es Bernd Schmidt: "Hedersleben ist für mich optimal zum Leben. Die Infrastruktur passt einfach." Eine Einkaufsmöglichkeit, den Friseur, eine Kneipe sowie die Sparkasse habe er in unmittelbarer Nähe. "Auch wenn ich ein Problem habe, brauch ich nicht weit weg zu gehen, die Bürgermeisterin hat ihren Sitz gleich hier", freut er sich. Mit der guten Busverbindung käme er überall hin, ist er sich sicher. Auch mit dem Fahrrad könne er um Hedersleben herum viel entdecken. "Wenn man dort so unterwegs ist, sieht man vieles an dem gebaut wird. Man gibt sich hier wirklich sehr viel Mühe." Es fehle nur so oft das Geld, bedauert der Hederslebener.