Zukunft in einer Diktatur "Maximilian Schäfer" aus Quedlinburg gibt ersten Roman "Das Rote Auge: Silberne Fäden" heraus: Premiere im Selbstverlag

Quedlinburg - „Maximilian Schäfer“ steht auf dem Buch-Cover. Doch alle außer seiner Deutschlehrerin nennen den 18-Jährigen kurz Max. Vielleicht wird sich gerade diese Lehrerin wundern, dass ihr Schüler nun unter die Autoren gegangen ist.
„Das Rote Auge: Silberne Fäden“ heißt sein 448-seitiges Erstlingswerk, das seit Beginn der Weihnachtsferien erhältlich ist. „Nein, eine Release-Party gab es an diesem Tag nicht“, wehrt der schlanke junge Mann ab. „Vielleicht beim zweiten Band.“
Für den entstand in den vergangenen Tagen das erste Kapitel. Seine Freundin und seine Eltern haben gestaunt und sich natürlich gefreut, dass er es geschafft hat. Max wollte vorher nicht so recht darüber reden. „Ich habe nur schlicht mitgeteilt: Ich schreibe ein Buch.“
„Ich habe alles mit der Hand zu Papier gebracht und dann abgetippt“, berichtet Max
Der Autor lebt im Heute und befasst sich in seinem Buch mit der Verantwortung für das Morgen. Doch „Das Rote Auge: Silberne Fäden“ nahm den klassischen Weg: „Ich habe alles mit der Hand zu Papier gebracht und dann abgetippt.“
Große Schreiber finden sich in der Ahnenreihe nicht. „Das Malen und Schnitzen liegt da mehr in der Familie“, berichtet der junge Mann, der früh mit dem Schreiben begann.
Schon im Kindergarten hat er seiner Erzieherin im Rahmen seiner damaligen Möglichkeiten etwas aufgeschrieben. Irgendwann wuchs aus der Kurzgeschichten- eine Roman-Idee. Seit dem 16. Lebensjahr verfolgt er sein Projekt mit Intensität.
Max Schäfer begibt sich in die Fantasy-Welt, die keineswegs von bunten Einhörnern und Co. besiedelt ist. „Ryan säuft sich jedes Wochenende mit anderen Jugendlichen ins Koma, von denen er die eine Hälfte nicht kennt und die andere nicht ausstehen kann.“
„Das Rote Auge: Silberne Fäden“ hat ein eher pessimistisches Szenario
Längst weiß Max, der mitten im Leben steht, dass in unserer Welt viel schiefläuft, nicht alles so perfekt ist. So entwirft „Das Rote Auge: Silberne Fäden“ ein eher zukunftspessimistisches Szenario. „Ich habe einfach im Gedankenexperiment durchgespielt, was eine weltweite Diktatur aus uns macht, und diesen Grundgedanken weitergesponnen.“ Seine dystopische Geschichte soll Menschen einfach sensibilisieren, auch vor einem Szenario warnen, das er beschreibt.
Dem jungen Autor ist wichtig, dass die Leser „nicht an trockenen Ideen ersticken“. Für ihn muss die Grundidee passen. Dann gilt es, Spannung aufzubauen und durch gezielte Action das Publikum bei der Geschichte zu halten.
Der Ur-Quedlinburger erzählt von seiner Verlagssuche, die letztlich gar nicht so kompliziert war. „Bei Tredition in München habe ich die Unterstützung gefunden, die ich brauchte.“ Beim Self-Publishing (Selbstverlag, Eigenverlag) werde im Netz jeder Schritt erklärt, die Kosten sind sehr begrenzt.
Max Schäfer würde gern einmal aus seinem Buch vorlesen
Es wird nur so viel gedruckt, wie gerade nötig ist und so Lagerkapazität gespart. Wenn er eine Frage hat, gibt es Hilfe per Hotline. „Jetzt schaue ich, wo ich mal aus meinem Buch lesen kann, vielleicht in der Reichenstraße oder in einer Buchhandlung.“
Und nicht ganz nebenbei absolviert er das Abi-Programm. Was danach wird? Auch davon hat Max Schäfer ein ziemlich klares Bild: Lehramt will er studieren.
(mz)