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"Jugend musiziert" Mathilda Garcia-Greno aus Quedlinburg: 13-Jährige Sängerin steht im Bundesfinale von "Jugend musiziert"

Von Katrin Schröder 27.03.2019, 13:56
Mathilda Garcia-Greno singt beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert.
Mathilda Garcia-Greno singt beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert. Katrin Schröder

Quedlinburg - Ihre Stimme hat ein warmes, unaufgeregtes Timbre – selbst wenn sie „Wind of Change“ von den Scorpions singt. Mathilda Garcia-Greno ist 13 Jahre alt und hat mit ihrem Gesang schon viele überzeugt – zum Beispiel die Jurymitglieder beim Wettbewerb „Jugend musiziert“.

Im Regional- und im Landesausscheid lag sie in der Kategorie Popgesang ganz weit vorn – und hat sich für das Bundesfinale im Juni in Halle qualifiziert. „Damit habe ich nicht gerechnet“, sagt die junge Sängerin und fügt hinzu: „Ich habe nicht mitgemacht, weil ich gewinnen wollte. Aber ich habe mich gefreut, dass ich weitergekommen bin.“

Mathilda lag beim Landesausscheid in der Kategorie Popgesang weit vorn

An wen Mathildas Stimme erinnert, lässt sich nicht auf Anhieb sagen – am ehesten vielleicht an die jungen amerikanischen Singer-Songwriter, deren Musik sie gerne hört. „Sie hat in den hohen Tönen eine dunkle Stimmfarbe“, sagt ihre Mutter Daniela Garcia-Greno treffend.

Ihre Tochter habe schon immer gesungen – wie der Rest der Familie, die zwar nicht professionell musiziert, aber mit Begeisterung in der Freizeit. Mutter Daniela spielt Gitarre und singt – „aber nicht so gut wie Mathilda“. Für das tägliche Schlaflied reichte es aber allemal.

„Wir haben zuletzt nachgezählt und kamen auf 4.000-mal ,Kleine Meise’.“ Die 15-jährige Schwester Hanna spielt Gitarre, Bruder Ramon, 26, hat zu Schulzeiten den „Papageno“ aus Mozarts „Zauberflöte“ dargestellt, das Singen aber inzwischen aufgegeben.

Mathildas 15-jährige Schwester Hanna spielt Gitarre

Nicht so Mathilda: Dass die jüngere Tochter mehr will, zeigt sich schon im Grundschulalter. Mit acht Jahren zog sie mit ihrer Familie von Halle nach Hoym und bekam erstmals Gesangsunterricht. Ihr Lehrer brachte ihr unter anderem die richtige Atemtechnik und Körperhaltung bei.

Durch den Unterricht hat sich auch im Kopf etwas verändert. „Ich habe das ab dem Zeitpunkt ernster genommen“, so Mathilda. Denn die Stimme ist ein Instrument - „ein menschliches Instrument“ -, das trainiert werden muss. Darüber hinaus verrät sie viel über das, was im Sänger vor sich geht.

Singen könne sie jederzeit, überall und in jeder Lebenslage. Warum? Mathilda sucht die richtigen Worte. „Es ist eine sehr wichtige Art und Weise, Emotionen auszudrücken“, sagt sie. Das tut sie am liebsten mithilfe melancholischer Balladen.

„Ich war noch nie der Typ für klassische Musik oder Volkslieder“

Popgesang ist das, was ihr am meisten liegt. „Ich war noch nie der Typ für klassische Musik oder Volkslieder“, sagt Mathilda. Sie mag Musik der deutschen Folkpopband AnnenMayKantereit und amerikanischer Sängerinnen und Songschreiberinnen wie Grace VanderWaal und Billie Eilish - ein Stück der letzteren gehörte zu dem zehnminütigen Programm, das sie bei „Jugend musiziert“ vorgetragen hat.

Aufgeregt war sie da durchaus. „Das muss man immer sein.“ Ans Singen vor Publikum hat sie sich aber gewöhnt. Seit dem Umzug der Familie nach Quedlinburg 2016 nimmt Mathilda in der Kreismusikschule Unterricht, beteiligt sich an Konzerten und singt im Schulensemble, im evangelischen Jugendkirchenchor und im Schulchor. Nebenbei lernt sie Gitarre und Ukulele. „Ich habe gerade angefangen.“ (mz)