1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Marktplatz Quedlinburg: Marktplatz Quedlinburg: "Zeitplan ist nicht in Gefahr"

Marktplatz Quedlinburg Marktplatz Quedlinburg: "Zeitplan ist nicht in Gefahr"

Von Gerd alpermann 11.07.2013, 20:00

Quedlinburg/MZ - Die Gerüchte mehren sich, dass beim Pflastern des Quedlinburger Marktplatzes gepfuscht worden ist - bis hin zu der Annahme, dass die falschen Steine bestellt wurden. Ein Kritiker sprach gar von Fehlplanung, von nicht zusammenpassenden Steinen, so dass es zu den Problemen kommen musste. Fakt ist: Bei den Bauarbeiten zur Marktumgestaltung wurden in den letzten Wochen erst einzelne Steine wieder aufgenommen und neu eingesetzt, dann in der Marktstraße ein ganzer Pflasterabschnitt neu verlegt.

Nach mehreren Anfragen hat sich die Stadtverwaltung Quedlinburg nun zu einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Granitbau Nordhausen GmbH entschlossen. Darin heißt es: „Zeitplan steht – Weihnachtsmarkt 2013 auf dem Marktplatz.“ Der Marktplatz werde pünktlich fertig, und der Zeitplan für den Weihnachtsmarkt 2013 sei nicht in Gefahr. Damit würden sich keine Änderungen an dem ursprünglich vereinbarten Fertigstellungstermin ergeben.

Die Pflastersteine wurden nicht fachgerecht verlegt - darüber sind sich Bauherr und Baufirma augenscheinlich einig. Das Verlegen habe sich als „besondere technologische Herausforderung herausgestellt“, heißt es als Begründung in der Stellungnahme. Denn hier werde neues Pflaster in einem für altes und gebrauchtes Pflaster optimalen so genannten Passeverband verlegt, erklärt Thomas Malnati, Fachbereichsleiter Bauen der Stadt Quedlinburg. „Das ist ein sehr hoher Anspruch, den wir an unsere Fachkräfte stellen“, ergänzt Granitbau-Geschäftsführer Helmut Ostermann.

Warum? Beim Pflastern in Passe werden die Steine im 45-Grad-Winkel zur Einfassung ausgerichtet. Da sie alle zudem unterschiedlich groß sind, ist es nicht einfach, die richtige Breite der Fugen zu erreichen. Diese Arbeiten seien in ihrer „Originalität und Ausführungsweise kaum noch bekannt“, heißt ist von der Interessengemeinschaft Deutscher Pflasterer und Steinsetzer. Dieser Verband könne „kaum noch von jemandem richtig gepflastert werden“.

Verlegt werden sechs verschieden große Granitsteine in drei verschiedenen Farben. „Daraus wird nach Fertigstellung ein heller Pflasterteppich, der den Platz als hervorragendes Beispiel bürgerlicher Stadtbaukunst erlebbar macht“, war im Wettbewerb verheißen worden. Die Abwasserrinnen würden an die historischen Fleite erinnern, die bis 1840 den Platz in Nord-Südrichtung durchflossen. „Ihre Einbindung in das Pflasterbild und der Übergang in das Pflasterbild Passe bedarf sehr viel handwerklicher Erfahrung“, bekannte der Geschäftsführer des beauftragten Bauunternehmens.

Wenn die Nacharbeiten in der Marktstraße erfolgt sind, werden die Pflasterarbeiten an der Kreuzung Steinbrücke-Pölle-Word-Blasiistraße fortgesetzt. Die Bordsteine sind dort bereits gesetzt. Sobald dieser Abschnitt fertiggestellt ist, können voraussichtlich im August die Kanalbauarbeiten in der Breiten Straße Richtung Schuhhof beginnen.

Ziel der Beteiligten ist es ebenfalls, den letzten Abschnitt in der Breiten Straße Richtung Rathaus bis Mitte Dezember fertigzustellen. Die geplante Sanierung der Ostfassade des Quedlinburger Rathauses könnte während des Besucherverkehrs zum Advent in den Höfen möglicherweise zu einer Terminverschiebung führen, heißt es abschließend.