Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg: Junge Leute für Projekt "Abenteuer Comic" gesucht

Quedlinburg - „Jeder kennt Comics, jeder liest Comics, jeder hat Comics.“ Und „was hat Lyonel Feininger damit zu tun?“ Dies steht auf einer Einladungskarte an Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren. Sie werden auf ein Projekt aufmerksam gemacht, das die Museumspädagogik der Lyonel-Feininger-Galerie gemeinsam mit der Ernst-Bansi-Schule Quedlinburg und dem Kinderladen des Kulturzentrums Reichenstraße organisiert. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“. Unterstützung erfährt es auch durch das Projektbüro „Von uns - für uns! Die Museen unserer Stadt entdecken“ des Deutschen Museumsbundes.
Comics als Ausgangspunkt
In Quedlinburg heißt das Projekt „Abenteuer Comic. Lyonel Feininger und die Erfindung des Comics“. Dies nicht von ungefähr, denn der spätere Bauhauskünstler gestaltete in den Jahren 1906 und 1907, damals bereits in Deutschland lebend, Comics für US-amerikanische Zeitungen. Sie liegen heute in Buchform vor. Dies war Ausgangspunkt für das Thema des Projekts in Quedlinburg, um Kinder und Jugendliche mehr für Kultur, Museen und Bibliotheken zu interessieren. „Das Comic-Vorhaben ist auf solche jungen Leute ausgerichtet, die sonst solche Einrichtungen kaum wahrnehmen würden“, erklärt Annette Fischer, Museumspädagogin der Lyonel-Feininger-Galerie.
Wöchentliche Treffen sind geplant
„Eine Einführungsphase hat mit Gesprächen in der Schule und in der Reichenstraße bereits begonnen“, informiert Annette Fischer. Mit der Sozialpädagogin Rebekka Prell aus Quedlinburg und der Kunsthistorikerin Berit Lacher aus Halberstadt wurden zwei externe Projektdurchführende gewonnen. Das Projekt ist bis Ende März/Anfang April geplant. Wöchentliche Treffen finden in der Galerie statt, jeweils Montag von 15 bis 17 Uhr. Erste Teilnehmer sind gefunden, weitere können sich noch melden. Zehn bis 15 Mitwirkende sollten es sein. Durchstehvermögen ist gefragt. Dafür kostet die Teilnahme nichts. „Abenteuer Comic ist ansteckend“, wird in der Einladung aber gewarnt. Annete Fischer findet es spannend, was da in etwa einem Dreivierteljahr geboten wird. Sie freut sich besonders, dass nach so kurzer Zeit, seitdem es die Museumspädagogik an der Galerie gibt, solch ein umfassendes Projekt realisiert werden kann. „Das ist schon obere Klasse“, schätzt sie ein.
Das Kennenlernen verschiedener Comics, darunter von Lyonel Feininger, umfasst ein Teil des Programms. „Vorgesehen ist auch, dass die Kinder und Jugendlichen eigene Comics gestalten“, weiß Rebekka Prell. Zwei Workshops an Wochenenden vermitteln unter anderem Kenntnisse zu Druckverfahren. Und die Teilnehmer sollen über das, was sie in der Galerie gesehen und gelernt haben, berichten. Die ist nicht als einfacher Vortrag gedacht, sondern als Führung durch die Feininger-Galerie mit ihren Ausstellungen, aber auch die Vorstellung ihrer Möglichkeiten, wie das Arbeiten mit der Druckerpresse. Zu den Führungen können die Teilnehmer am Comic-Abenteuer ihre Freunde einladen, wodurch sich die Zahl der in die Galerie Kommenden multipliziert. Darüber hinaus werden weitere Schüler über die Projektbeteiligten, die Bansi-Schule und den Kinderladen, angesprochen.
Selbst gestaltete Comics werden ausgestellt
„Die von den Kindern und Jugendlichen selbst gestalteten Comics werden in einer Ausstellung im Projektraum in der Zwischenetage der Feininger-Galerie gezeigt“, nennt Annette Fischer einen weiteren Teilabschnitt des Projekts. Die Vorstellung der Arbeiten erfolgt voraussichtlich nach Ostern und bis zu den Sommerferien.
Interessenten an dem Projekt „Abenteuer Comic“ können sich bei Annette Fischer, Telefonnummer 039 46/68 95 93 855 oder Mail [email protected] melden. (mz)