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Leerstand im Gewerbegebiet Leerstand im Gewerbegebiet Auf den Steinen in Gernrode: Eigentümer erwägen Bau eines Lebensmittel-Supermarkts

Von Petra Korn 29.06.2020, 10:58
Leerstehende Gebäude neben dem Parkplatz des Hagebaumarktes im Gewerbegebiet „Auf den Steinen“ in Gernrode
Leerstehende Gebäude neben dem Parkplatz des Hagebaumarktes im Gewerbegebiet „Auf den Steinen“ in Gernrode Leppin

Gernrode - Der Eigentümer des Hagebaumarktes im Gewerbegebiet „Auf den Steinen“ in Gernrode überlegt, auf dem angrenzenden Areal einen Einkaufsmarkt zu bauen. Erste Ideen dafür sind jetzt in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates Gernrode vorgestellt worden.

Die aktuelle Bebauung sei in den 1990er Jahren entstanden, erklärte Thomas Malnati, Fachbereichsleiter Bauen bei der Stadtverwaltung Quedlinburg. Damals wurden durch den Eigentümer neben dem Baumarkt weitere kleinere Gebäude errichtet.

„Es war schwierig, dort eine Nutzung hereinzubringen“, erklärte der Fachbereichsleiter. „Insgesamt ist an dem Standort eigentlich nur der Baumarkt funktionsfähig und in Betrieb.“

Den Hagebaumarkt im Gewerbegebiet „Auf den Steinen“ gibt es seit 1993

„Wir haben 1993 hier den Hagebaumarkt eröffnet“, erklärte ein Vertreter des Familienunternehmens, das neben dem im Harz weitere Standorte unter anderem im Raum Hildesheim/Hannover hat. Parallel dazu sei damals im Gernröder Gewerbegebiet ein Kleinhandelsgebiet entworfen und umgesetzt worden.

Es sei zu dieser Zeit der Wunsch der Behörden gewesen, diese Bereiche möglichst kleinteilig zu gestalten, damit viele Geschäfte das nutzen könnten. „Das hat für den Hagebaumarkt funktioniert, für die kleinen Outlets nicht.“

Über die Jahre hinweg sei versucht worden umzubauen, zeitweilig sei hier auch ein Discounter ansässig gewesen, aber auch das habe auf Dauer nicht funktioniert. „Die Tendenz geht zu großflächigen Verkaufseinheiten“, so der Unternehmensvertreter weiter.

Wie er berichtete, sei zwischenzeitlich auch das Grundstück, auf dem der Baumarkt stehe, an einen anderen Eigentümer verkauft worden, es habe mehrfach den Eigentümer gewechselt, habe dann erneut zum Verkauf gestanden. „Da haben wir es wieder gekauft und auch die kleinteilige Fläche dazu.“

Durch Abriss und Neubau soll eine Fläche von rund 2.000 Quadratmeter entstehen

Der Gedanke sei nun, hier einen Rewe-Markt mit einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern neu zu bauen. „Damit würden wir die bisher genehmigten Einzelhandelsflächen nur um rund 300 Quadratmeter erhöhen. Aber sie würden zu einer zusammengefasst.“

Dazu sollen das Gebäude mit den kleinen Einzelhandelsflächen und das etwas größere abgerissen und ein neuer Markt gebaut werden. Mit dieser Lösung „würden wir eine dauerhafte Sicherung des Standortes erreichen“, so der Vertreter des Familienunternehmens.

Thomas Gelbke (UWG Bürger für Gernrode) fragte nach, ob bei dem Rewe-Markt an ein Vollsortiment gedacht sei. „Ja“, so der Unternehmensvertreter. Er habe gehört, dass in der Stadt Gernrode der Wunsch nach dem Angebot von Drogerieartikeln bestehe; das, so sagte er, solle auch berücksichtigt werden.

Lars Kollmann (FDP) merkte an, dass es sich bisher negativ ausgewirkt habe, dass Mietverträge oft nur über zehn Jahre gelaufen seien. Er fragte, ob an einen längerfristigen Vertrag mit Rewe gedacht sei. Auch das wurde bejaht: „Mindestens 15 Jahre, besser 20.“

Soll im Gewerbegebiet „Auf den Steinen“ ein großflächigerer Einzelhandel entstehen, wäre das ein Sondergebiet, für das ein Bebauungsplan aufgestellt werden müsste, erklärte Thomas Malnati. Einen 800 Quadratmeter großen Einzelhandel wie früher - 800 Quadratmeter sind laut Baunutzungsverordnung die Grenze, ab der ein Geschäft als großflächig gilt - bekäme man auf dieser Fläche heute wegen der größeren Abstände zwischen den Warenregalen nicht mehr unter. Das bedeute aber auch, dass es für den angestrebten Rewe-Markt ein Genehmigungsverfahren beim Landkreis geben und man mit der regionalen Planungsgemeinschaft sprechen müsse.

„Wir als Verwaltung haben das Vorhaben als realisierbar eingeschätzt“, erklärte der Fachbereichsleiter.

(mz)