1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Latein in Quedlinburg: Latein in Quedlinburg: Inschriften entschlüsseln per Smartphone

Latein in Quedlinburg Latein in Quedlinburg: Inschriften entschlüsseln per Smartphone

21.06.2016, 16:23
Die Karte zeigt die Adressen der Häuser mit den zu entschlüsselnden Inschriften.
Die Karte zeigt die Adressen der Häuser mit den zu entschlüsselnden Inschriften. Screenshot/maps.google

Quedlinburg - Unauffällig, aber doch vorhanden: Viele Häuser der Welterbestadt Quedlinburg haben lateinische Hausinschriften. Die Schüler der zehnten Jahrgangsstufe des GutsMuths-Gymnasiums Quedlinburg haben nun ein kleines Programm, eine Entschlüsselungs-App, entwickelt, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH und der Schule.

Entstanden ist die Anwendung im Rahmen eines Projekts im Latein-Unterricht: Einen Teil der Inschriften bereiteten die Schüler so auf, dass sie bereits mit geringen Lateinkenntnissen übersetzt werden können. Ein Smartphone oder Tablet genügt, um sich anhand einer Karte von Inschrift zu Inschrift durch die Stadt führen zu lassen.

Auf einem kleinen Rundgang zu zehn Standorten, darunter die Lange Gasse 25, Neuendorf 21, Stieg 16, Bockstraße 11 und Breite Straße 39, in der Stadt können Einwohner wie Gäste mit Hilfe dieser App ihre eigenen Lateinkenntnisse in der Art eines Quiz erkunden und dabei auch noch etwas über die Stadt erfahren. Die Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH hat den Link und eine kurze Erklärung im Bereich Stadtführungen auf ihrer Webseite.

Geschäftsführer Thomas Bracht spricht im Zusammenhang mit der App von „einer praktischen Anwendung der eigentlich toten Sprache für die Allgemeinheit“. Denn ebenso wie ihre deutschsprachigen Pendants gewähren auch die lateinischen Haussprüche den Lesern einen kleinen Einblick in die Lebenswelt der einstigen Bauherren. Sie präsentieren Weisheiten des Lebens, erzählen von Dankbarkeit und Ehrfurcht gegenüber Gott oder erbitten den Segen für das Haus. Nebenbei soll das Projekt dem GutsMuths-Gymnasium zufolge auch dazu beitragen, die Relevanz der lateinischen Sprache über diesen lokalen Bezug künftigen Schülern vor Augen zu führen. (mz)