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Kurzentrum in Bad Suderode Kurzentrum in Bad Suderode: Entscheidung über Verkauf am 20. Mai

Von Ingo Kugenbuch 07.05.2014, 18:35
Eine Kurverwaltung gibt es schon seit fast einem Jahr nicht mehr - und es wird sie wohl auch nie wieder geben.
Eine Kurverwaltung gibt es schon seit fast einem Jahr nicht mehr - und es wird sie wohl auch nie wieder geben. chris wohlfeld Lizenz

Bad Suderode - Am 20. Mai gegen 19 Uhr ist es entschieden: Dann wird der Stadtrat von Quedlinburg in einer außerplanmäßigen Sitzung sein Votum darüber abgegeben haben, ob der Verkauf des Kurzentrums in Bad Suderode an die Berliner Pro Habitare Projektentwicklungs-AG rückgängig gemacht wird. Wolfgang Scheller, stellvertretender Oberbürgermeister, bestätigte am Mittwoch gegenüber der MZ diesen Termin. Die Einladungen an die 41 Ratsmitglieder sollen am Freitag verschickt werden. Schon vor dem 20. Mai soll es zudem eine Sitzung des Ortschaftsrats Bad Suderode geben, sagte Scheller. Welchen Inhalt der Verwaltungsvorschlag für den Rat haben wird, wollte Scheller nicht sagen. Aber es gibt keinen Zweifel, dass die Vorlage darauf abzielt, den Kaufvertrag aufzulösen.

Daran werden wohl auch die Drohungen der Pro-Habitare-Führungsmannschaft nichts ändern. In einem Schreiben an Quedlinburgs Oberbürgermeister Eberhard Brecht (SPD) haben Vorstand Lothar Stein und Aufsichtsrats-Chef Joachim Marienburg gestern „politische und wirtschaftliche Auswirkungen“ eines „einseitigen Rücktritts vom Kaufvertrag“ angekündigt. Nach ihrer Rechtsauffassung gibt es „keine klare Terminierung zur Vorlage“ der selbstschuldnerischen Bürgschaft. Nach der Interpretation der Pro Habitare müsste diese erst bis zum 1. Juli vorgelegt werden.

Mit der Bürgschaft steht und fällt das ganze Geschäft

Falsch, sagt Scheller: „Die Bürgschaft wäre zum 23. Dezember 2013 fällig gewesen.“ An diesem Tag wurde der Kaufvertrag von dem damaligen Bad Suderöder Bürgermeister Gert Sauer (FDP) unterzeichnet. Mit der Bürgschaft steht und fällt das ganze Geschäft. Sie garantiert den Kaufpreis von einer Million Euro und ist die Grundlage für die Übergabe der Immobilie. Nach Schellers Angaben hätten auch die Abfindungen für die ehemaligen Kurzentrums-Mitarbeiter spätestens zum 31. Dezember auf ein Rechtsanwalts-Anderkonto eingezahlt werden müssen. Dabei geht es um rund 600.000 Euro. „Die Stadt Quedlinburg hat für die Erwerberseite ihren Beitrag geleistet“, sagt Scheller. In seinem Schreiben an Oberbürgermeister Brecht teilt Marienburg mit, dass „spätestens ab dem 25. Mai die Finanzierungen erfolgen können“. Das jedoch ist fünf Tage nach der Sondersitzung des Stadtrats - und exakt der Tag, an dem ein neuer Rat gewählt wird.

Gesundheitsresorts soll in zwei Jahren öffnen

Von seinem Vorhaben einer „Teileröffnung“ des neuen „Gesundheitsresorts“ in diesem Sommer ist Marienburg offenbar endgültig abgerückt. In einer Medieninformation teilte er am Mittwoch mit, dass die Sanierung im Herbst begonnen und die Neueröffnung zwei Jahre später erfolgen solle. Das Gesundheitsresort sei ein „Projekt des 21. Jahrhunderts“, schreibt Marienburg. „Verankert in der Tradition weist es in die Zukunft. Es verbindet Mensch und Natur und vereint Schöpferkraft und Wertschöpfung.“ Es bleibt abzuwarten, ob das die Ratsmitglieder ebenso sehen.