Kurzentrum Bad Suderode Kurzentrum Bad Suderode: Neue Eigner wollen 25 Millionen Euro investieren

bad suderode/MZ - 25 Millionen Euro will der Käufer des Kurzentrums in Bad Suderode in ein neues „Diagnostik-, Therapie- und Kurzentrum“ investieren. Das sagt Joachim Marienburg, der Aufsichtsratsvorsitzende der Berliner Pro Habitare Projektentwicklungs-AG, die den kommunalen Eigenbetrieb kurz vor dem Jahreswechsel für eine „einstellige Millionensumme“ von der Gemeinde übernommen hatte, in einem Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung.
Übergabe im Februar
Marienburg will alle Details seiner Planung erst nennen, wenn er sie Quedlinburgs Oberbürgermeister Eberhard Brecht in einem Treffen am 27. Januar vorgestellt hat. So viel sagt er der MZ aber vorab in einem exklusiven Gespräch: Die Übergabe der Einrichtung an Pro Habitare von der Kommune - nach der erneuten Eingemeindung von Bad Suderode ist wieder Quedlinburg zuständig - solle im Februar erfolgen. „Wir werden auf jeden Fall das Kurzentrum durch ein Gesundheitshotel erweitern.“ Außerdem sollen parallel dazu Einrichtungen für die stationäre Pflege und das betreute Wohnen eingerichtet werden. Eine Teil-Wiedereröffnung des im Juni 2013 geschlossenen Kurzentrums ist für Sommer 2014 geplant, so Marienburg. Der Kursaal soll entgegen ursprünglichen Plänen nicht abgerissen, sondern für Veranstaltungen genutzt und als erstes wiedereröffnet werden. Das neue Hotel soll bis Ende 2015 stehen. „Vorausgesetzt, dass wir die Unterstützung für unseren Bauantrag vom Landkreis bekommen“, sagt Gerald Tornow, der als Makler den Deal zwischen Bad Suderode und Pro Habitare eingefädelt hat.
Auch eine zentrale Frage soll bereits geklärt sein: Was wird aus den Mitarbeitern des Kurzentrums, die allesamt ihre Kündigung bekommen haben? „Die Arbeitskräfte werden abgefunden und eventuell wieder eingestellt“, sagt Tornow. „Alle, die willig sind, können sich gerne bewerben.“ Bei der Abfindung gelte ein vereinbarter Plan, sagt Marienburg: Die Pro Habitare zahlt pro Beschäftigungsjahr einen halben Bruttomonatslohn, die Stadt Quedlinburg soll ein weiteres viertel Monatsgehalt dazu beisteuern. Dem Vernehmen nach ist das auch die Summe, die von der Kommunalaufsicht des Landkreises genehmigt würde. „Keiner bleibt auf der Strecke“, sagt Marienburg. Und zum Thema Jobs: „Das jetzige Personal reicht nicht, es werden Arbeitsplätze geschaffen.“
„Kurort-Status bleibt“
Kay Duberow, der bisherige Kurdirektor, soll laut Marienburg auch künftig eine wichtige Rolle in Bad Suderode spielen. „Es sind schon Gespräche geführt - wir benötigen Herrn Duberow“, sagt der Pro-Habitare-Aufsichtsratschef. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass sich der Kurort weiter entwickelt“, sagt der ehemalige Kurdirektor. Dazu gehört auch, dass der Kurort-Status erhalten bleibt. „Wenn alles so läuft wie geplant, dann ist der Status nicht in Gefahr“, sagt Ortsbürgermeister Gert Sauer, der auf der Seite der Gemeinde die Privatisierungsverhandlungen geführt hat. „Wir werden auch mit dem Heilbäder- und Kurorteverband Sachsen-Anhalt zusammenarbeiten“, sagt Sauer, der der Vereinigung vorsitzt.
Ist damit die Zukunft Bad Sude-rodes gesichert? „Es zeichnet sich so ab“, sagt Sauer. „Wir streben auch eine Kooperation mit der Therme in Thale an“, sagt Tornow. „Niemand braucht Angst zu haben, alle Menschen in Suderode werden an dem Erfolg teilhaben.“ Dazu gehört auch, dass das neue Kurzen-trum in Zukunft einen Gewinn und nicht mehr - wie in der Vergangenheit - Defizite erwirtschaftet. „Davon dürfen Sie ausgehen“, sagt Marienburg. „Wir haben das umfassend analysiert, die Wirtschaftlichkeit ist gesichert.“ Zum Konzept gehört auch, dass Kurpark, Heilquelle und Tourist-Info auch in Zukunft von der Kommune bewirtschaftet werden sollen.
Für den Betrieb des Gesundheitsresorts will sich Pro Habitare Partner holen. „Wir sind die Investoren und die Projektentwickler“, sagt Marienburg. „Wir haben externe Betreiber, die das Handwerk von der Pike auf gelernt haben.“
