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Künstler der Gegenwart in historischen Fabrikgebäuden

Von Uwe Kraus 22.07.2007, 15:50

Mägdesprung/MZ. - "Metallgestaltung - Kunst und Handwerk und Tradition", ein besseres Motto hätte sich der 5. Hüttentag in der Maschinenfabrik Carlswerk Mägdesprung kaum wählen können. In der 1865 entstandenen Werkhalle und in deren Obergeschoss informierte eine Ausstellung über die Geschichte der 1646 von Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode gegründeten Mägdesprunger Eisenhütte und der späteren Maschinenfabrik Carlswerk. Besonders sehenswert: Der Freundeskreis Hasacanroth dokumentierte Erzeugnisse aus der Selketal-Hütte vom Stammtisch-Schild über Kleiderhaken und Blumentische bis hin zu Plaketten.

Elke Schindler von der Stadtinformation Harzgerode freute sich, dass so viele Mitstreiter und Gäste den Weg an die Selke gefunden haben. "Beim 5. Mal kann man schon von einer guten Tradition sprechen. Es treffen sich hier ja nicht nur Künstler, Metallgestalter, ehemalige Mitarbeiter und Freunde der Eisenhütte, sondern auch Besucher, die in den Medien davon erfahren haben und Touristen, die am Rande einer Tour durch das herrliche Selketal eher zufällig hier vorbeischauen." Gabriele Schröter gehört zu Letzteren. Sie schiebt ihr Rad in Richtung "Schöne-Brücke" und nutzt die einladend geöffnete Carlswerk-Tür für eine Rast. Der Tenorhornklang von Friedrich Rausche, der sich gegenüber der Hütte auf einem Berg platziert hatte, zog sie an. "Ich finde es schade für die engagierten Veranstalter, dass über das Bodetal hinaus kaum etwas von ihrem Hüttentag zu vernehmen war." Während dessen klingt aus der Schmiede das Pochen von Wolfgang Holzhauer, der ebenso dem Hüttentag verbunden ist wie seine Kollegen, der "Waffenschmied" Michael Unterschütz (Pansfelde) und Peter Blumenthal aus Quedlinburg.

Viel kleiner sind dagegen die metallenen Exponate von Arnfried Müller aus Güntersberge. Er hat sich seit vielen Jahren dem Zinngießen verschrieben, große Dioramen ebenso gestaltet wie die Abbilder berühmter Persönlichkeiten des Harzes und historischer Gebäude. Die andere Seite eines Schieloer Künstlers lernten die Besucher beim Betrachten der Zeichnungen von Felix Müller kennen. Der Gestalter von Feuertischen und skurrilen Metall-Plastiken bietet übrigens ab September einen Zeichenkurs an. Seine Frau Sabine verzauberte beim Hüttentag mit ihrem Schmuck jene, die interessante Verbindungen von Stahl und Silber lieben.