Krippenspiel in Hausneindorf Krippenspiel in Hausneindorf: Reporter deckt Sensation auf

Hausneindorf/MZ - Aufregung in der Redaktion des „Bethlehem-Kurier“ am 24. Dezember im Jahre Null: Reporter Nils Winterstein ist auf eine nahezu unglaubliche Geschichte gestoßen. „In einem Stall wurde ein Kind geboren, um das sich ganz besondere Geheimnisse ranken sollen“, notierte Sekretärin Antonia Günther. „Über dem Gebäude leuchtet ein heller Stern.“ Doch so leicht lässt sich Chefredakteurin Jasmin Wirth nicht beeindrucken. „Liefere mir weitere Menschen, die das Ereignis bestätigen können“, fordert sie den Reporter auf. Er macht sich auf die Suche.
So beginnt das etwas andere Krippenspiel, welches Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren seit Wochen mit Pfarrerin Gudrun Schlegel in Hausneindorf proben. „Wir durften uns die Rollen aussuchen“, erzählt Jasmin, die als forsche Chefin die Story sogar auf der ersten Seite bringen würde, „wenn es genügend Fotos und Zeugen gibt.“ Mit Antonia als Sekretärin trägt das Duo in der Zentrale des „Bethlehem-Kurier“ die Verantwortung für eine Veröffentlichung der außergewöhnlichen Geschichte. Doch nicht alle Rollen waren so begehrt, wie die der Journalisten. Die übrig gebliebenen wurden den Hobbyschauspielern zugeteilt. „Schon wieder muss ich die Maria spielen“, scheint Alida Hecker davon wenig begeistert. „Das habe ich schon im vergangenen Jahr gemacht.“ Ihr zur Seite steht Adam Mantel als Josef. Er mahnt seine „Frau“ zur eiligen Flucht, um den Schergen von Herrscher Herodes zu entgehen. Dieser wollte keine Konkurrenz für ihn durch den „König der Juden“ zulassen, der in Bethlehem geboren werden sollte.
„Das macht riesigen Spaß“
Während Maria und Josef, die Eltern des Kindes, ihre Sachen packen, um nach Ägypten zu fliehen, kehrt bei Herbergswirt Till Winterstein Ruhe ein. Zum ersten Mal bei den Proben dabei, lautet sein Fazit: „Das macht riesigen Spaß.“ Den hatten auch die Hirten Lukas Pascal Thärig und Yousef Tawlik. Auf der nahen Weide von Chefreporter Winterstein befragt, können sie das grelle Leuchten des Sterns bestätigen, der sie in den Stall zum Jesuskind geführt hat. Die Frage, ob er im späteren Leben auch Journalist werden möchte, verneinte Nils Winterstein energisch. „Lieber werde ich Fußball-Manager oder so etwas“, kommt prompt als Antwort.
Am Montag wurde mit moderner Technik geübt. Ob allein Mikrofone helfen, Gedächtnislücken in den Dialogen zu überbrücken, wird sich zeigen. Bei den ersten Proben schienen einige Mitwirkende noch Nachholbedarf bei der Textsicherheit zu haben. „An den letzten Tagen vor dem Auftritt steigt der Fleiß gewaltig“, hat Gudrun Schlegel jedes Jahr wieder festgestellt.
Einfach dem Stern folgen
Dilara Sauer kann als Weise aus dem Morgenland den letzten, überzeugenden Beweis für das Ereignis in Bethlehem liefern. „Ich bin von Zuhause aus einfach dem Stern gefolgt“, beschreibt sie ihr Eintreffen kurz nach der Geburt. Damit hat Journalist Nils Winterstein vom Bethlehem-Kurier auch den letzten Mosaikstein für die Echtheit der Geburt Christi in seiner Stadt gefunden. Die Story wurde reif, auf die Titelseite der Zeitung zu kommen. Bis heute hat sie nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Das Krippenspiel wird heute Abend um 17.30 Uhr zur Christvesper in der St.-Petri-Kirche aufgeführt.