1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Kreuzungsausbau in Quedlinburg: Kreuzungsausbau in Quedlinburg: Kreisel unterm Münzenberg

Kreuzungsausbau in Quedlinburg Kreuzungsausbau in Quedlinburg: Kreisel unterm Münzenberg

Von Gerd Alpermann 10.12.2013, 13:28
Die Mauer am Parkplatz Wipertistraße musste zuerst zurückversetzt werden, um Platz für den Kreisverkehr zu schaffen.
Die Mauer am Parkplatz Wipertistraße musste zuerst zurückversetzt werden, um Platz für den Kreisverkehr zu schaffen. Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Die Kreuzung Wipertistraße/Kaiser-Otto-Straße in Quedlinburg wird zum Kreisverkehr. Nachdem alle Fragen im Vorfeld geklärt sind, kann nun, wenn auch nach planerischen Nachbesserungen um ein Jahr verspätet, gebaut werden. Die Auftragsvergabe erfolgt in diesen Tagen. „Am 10. März 2014 ist Baustart“, sagt Herbert Hübe, Leiter des Amtes für Kreisstraßen mit Sitz in Wernigerode, bei einem Gespräch mit der MZ. Es gibt zwei Bauabschnitte. Beim ersten geht es darum, Baufreiheit für den Kreisverkehr zu schaffen.

Dazu muss die Mauer am Parkplatz Wipertistraße zurückversetzt werden. Zunächst werden ab 10. März bis zu acht Meter tiefe Bohrungen für Betonpfeiler in die Erde eingebracht. Damit soll die Standsicherheit erreicht werden. Anschließend können die alten Mauern verschwinden. Diese Arbeiten werden durch archäologische Untersuchungen begleitet.

Die neue Mauer erhält ein Geländer und eine Verblendung, die sich dem Bereich gegenüber dem Münzenberg anpasst. „Nicht nachgemacht, sondern modern und doch entsprechend dem Umfeld“, erklärt der Amtsleiter. Bis zum Juni kommenden Jahres dauert der erste Bauabschnitt. Zu den vorbereitenden Arbeiten gehört unter anderem auch die Verlegung einer Gasleitung auf 70 Metern Länge. Zudem müssen Bäume an der Wipertistraße dem Straßenbau weichen. Sie werden durch Nachpflanzungen, wenn auch nicht an gleicher Stelle, ersetzt.

Im Juni ist dann geplant, nach den Vorarbeiten nahtlos mit dem Straßenbau zu beginnen. Der Kreisverkehr wird einen Durchmesser von 30 Metern haben. „Das ist untere Norm, aber ausreichend“, wie der Amtsleiter betont. Durchschnitt sei 35 Meter. Deshalb werde die Straßenbreite auf sechs Meter ausgelegt. In der Wipertistraße beginne der Ausbau mit dem Anschluss an die bereits vor Jahren erfolgte Sanierung, ungefähr in der Mitte des langgestreckten Gebäudes der Werkstätten für Denkmalpflege. In Richtung Weddersleben/Warnstedt wird am Ende des unbefestigten Parkplatzes das Ausbauende sein. Die Langenbergstraße soll wie bisher in die Wipertistraße einmünden. In der Kaiser-Otto-Straße ist die Anbindung in Höhe Mühlenstraße vorgesehen. Beide Straße wurden bereits vor Jahren auf Vordermann gebracht.

Behindertengerechte Überwege

Die Überwege für die Fußgänger werden behindertengerecht ausgebaut. Neben den üblichen Mittelinseln an den drei Ausfahrten aus dem Kreisverkehr sind alle Borde nur 2 bis 2,5 Zentimeter hoch geplant. Ähnlich wie an Bushaltestellen orientieren Markierungen am Boden sehbehinderte Menschen, um einen gefahrlosen Übergang zu gewährleisten.

Über die genauen Kosten kann der Amtsleiter vor der Auftragsvergabe nicht reden. Eine Summe von über eine Million Euro schlägt aber zu Buche, wie schon länger bekannt ist. 80 Prozent der förderfähigen Kosten werden von Bund und Land übernommen. Bis zum Jahresende 2014 müssen die Arbeiten beendet sein. Herbert Hübe geht davon aus, dass dies kein Problem darstellt. Das Wetter könne eigentlich keine Verzögerungen heraufbeschwören. Mitte März sei nicht mehr mit starkem Frost zu rechnen. Ein später Wintereinbruch sei bei den vorbereitenden Arbeiten auch nicht so schlimm.

Verkehr geht zurück

„Nach dem Ausbau zum Kreisverkehr ist der Bereich weniger von Lärm und Abgasen belastet“, betont der Amtsleiter. Zudem wird, wie nach Verkehrszählungen und Prognosen errechnet wurde, der Verkehr von 22.000 Fahrzeugen pro Tag auf 15.000 zurückgehen. Dies geschehe nicht nur durch die Umgehungsstraßen, sondern auch durch den Bevölkerungsrückgang.

Der Amtsleiter geht davon aus, dass der Kreisverkehr so angelegt wird, dass die Verkehrsteilnehmer nicht darüber hinwegsehen können. Das sei gängige Praxis, um eine Ablenkung zu vermeiden. Wie das Innere des Kreisels gestaltet werden soll, ist offen. „Bepflanzung ist immer möglich“, sagt der Amtsleiter. „Etwas Quedlinburg-typisches wäre aber besser.“ Doch da habe er noch keine Reaktion von der Stadt erhalten.