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Kita in Dankerode Kita in Dankerode: "Wirbelwind" bleibt gesund

Von Petra Korn 01.10.2015, 17:48
Nach langem Geldsammeln konnte das neue Spielhaus gekauft werden, von dem die Mädchen und Jungen begeistert sind.
Nach langem Geldsammeln konnte das neue Spielhaus gekauft werden, von dem die Mädchen und Jungen begeistert sind. Chris Wohlfeld Lizenz

Dankerode - Es verfügt über offene und geschlossene „Wände“ im „Erdgeschoss“ eine Leiter, eine Plattform unter dem spitzen Dach und ein Tau zum Hangeln. Mal wird es zum Bau einer Butze genutzt, mal ist es ein Puppen- oder auch ein Hexenhaus. Das neue Spielhaus im Gelände der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ in Dankerode ist für die Mädchen und Jungen der Favorit für das Spiel im Freien. Sie haben es sich selbst aus einem Katalog ausgewählt und über ein Jahr lang miterlebt, wie das Geld für den Kauf zusammengetragen wurde. „Wir hatten einen Spendenstrahl im Flur. Dort konnten die Kinder verfolgen, wie die Summe wächst“, sagt Beate Beier, Leiterin der Einrichtung. Durch Spenden, Kindersachenbörsen und vieles, vieles mehr halfen Eltern, Großeltern, Bürger, Firmen und der Träger der Kita mit, die 2.760 Euro für das Holzhaus und die erforderlichen Fallschutzmatten zu sammeln. „Als wir endlich am Ziel angekommen waren und das Spielhaus bestellen konnten, waren die Kinder ganz stolz“, schildert Beate Beier. Auch beim Aufbau, der sonst 600 Euro gekostet hätte, packten Eltern mit an.

Die feierliche Übergabe des neuen Spielhauses war einer von zwei Anlässen, weshalb im „Wirbelwind“ gefeiert wurde. „Es ganz offiziell einzuweihen und allen zu danken, die mitgeholfen haben, war uns wichtig“, unterstreicht die Leiterin. Der zweite Anlass für das Fest mit gesundem Buffet, offenen Türen und vielen Gästen: Die Dankeröder haben zum zweiten Mal die Rezertifizierung als „Gesunde Kita“ erreicht. Unter den Kindertagesstätten, die vom Trägerwerk Soziale Dienste betrieben werden, ist die Dankeröder die einzige, die dieses Logo trägt. Seit 2008 eine zertifizierte „Gesunde Kita“, hatte die Einrichtung im Jahr 2012 die erste Rezertifizierung mit Erfolg gemeistert. „Wir haben jetzt gesagt, wir stellen uns dem erneut. Man beleuchtet seine Arbeit noch einmal, und die Gesundheitsförderung ist uns wichtig“, betont Beate Beier.

Das Audit „Gesunde Kita“ wurde von der Landesvereinigung Gesundheit Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit Kita-Praktikern entwickelt. Derzeit nutzen sechs Bundesländer das Zertifizierungsverfahren. Bisher gibt es in diesen 220 „Gesunde Kitas“, 80 davon in Sachsen-Anhalt. 110 „Gesunde Kitas“ haben das Audit bereits einmal verteidigt, 16 - darunter die Kita Dankerode als eine von elf in Sachsen-Anhalt - haben die Rezertifizierung schon ein weiteres Mal bestanden.

In der Kita „Wirbelwind“ Dankerode werden 44 Kinder im Krippen- und Kindergartenalter sowie Hortkinder durch fünf Erzieherinnen und eine Unterstützungskraft betreut. Die Kapazitäten der Einrichtung im Krippen- wie im Hortbereich sind erschöpft. 

Dazu gehören zum Beispiel das Hinausgehen bei jedem Wetter, der Sport in der Turnhalle im Ort oder die Ausflüge in den Wald, wo natürliche Ressourcen zum Klettern, Forschen und Experimentieren genutzt werden. „Unsere Kinder haben Freude an der Bewegung. Das merkt man auch.“ Zum Alltag im „Wirbelwind“ gehören aber ebenso die tägliche Obstmahlzeit, die gesunde Vesper oder die Raumgestaltung, die so veränderbar ist, dass die Kinder sich wohlfühlen. Ganz viel ums Wohlfühlen geht es auch in dem Eingewöhnungsprogramm, mit dem die Dankeröder schon seit Jahren die Kleinsten in die Einrichtung aufnehmen. Jenes „Berliner Modell“ der Eingewöhnung in Phasen ist inzwischen beim Träger der Kita, dem Trägerwerk Soziale Dienste, als Standard festgelegt worden.

82 Kriterien werden geprüft

Insgesamt 82 Kriterien waren für die Rezertifizierung zu prüfen. Dazu gehören beispielsweise die Gesundheitskompetenzen der Kinder, Fragen der Kita-Kultur wie zum Beispiel „Wie leben wir?“ oder „Wie beziehen wir die Eltern, die Mitarbeiter, die Umwelt ein?“ oder die Entwicklung der Kinder. Dabei nahm das Kita-Team zunächst alle Kriterien selbst unter die Lupe, um einen Qualitätsbericht zu schreiben, ehe dann eine Fremdbewertung der gesundheitsfördernden Atmosphäre in der Kita durch ausgebildete Auditoren erfolgte. „Es geht um das Wohlfühlen im ganzen Haus.

Dazu gehören die Kinder, die Mitarbeiter, alle“, fasst Beate Beier zusammen. So freut sie sich auch, dass in der kurzen Zeit zwischen dem Besuch der Auditoren für das von der DAK Gesundheit geförderte Zertifizierungsverfahren am 1. Juli und der Übergabe des Zertifikates am 13. August ein Raum umgestaltet werden konnte. Hier können künftig Elterngespräche ungestört durchgeführt werden oder die Mitarbeiter Pausen verbringen. Das bringt gleich das nächste Projekt mit sich: Der ehemalige Büroraum soll für die Hortkinder umgestaltet werden. „Wir haben schon Ideen, und die Hortkinder sind jetzt dabei zu überlegen, was aus dem Raum werden könnte. In den Herbstferien wollen wir dann selbst Hand anlegen“, sagt Beate Beier. „Ich bin selber neugierig, was da herauskommt.“ (mz)

Bereits zum dritten Mal gab es das Zertifikat „Gesunde Kita“.
Bereits zum dritten Mal gab es das Zertifikat „Gesunde Kita“.
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