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Kinderstadt Andershausen Kinderstadt Andershausen in Quedlinburg: Wo

Von Anne Köhler 12.07.2019, 07:58
Celine (li.) verkauft im Tante-Emma-Laden eine Brosche an Arsenij.
Celine (li.) verkauft im Tante-Emma-Laden eine Brosche an Arsenij. Jürgen Meusel

Quedlinburg - Der Duft von Waffeln, das Lachen der spielenden Kinder und viel Spaß liegen in Andershausen in der Luft. Überall drängeln sich bereits die Kinder, darauf wartend, schnell einen neuen Beruf zu auszuprobieren und mehr des vielfältigen Angebots zu erleben.

Asenij Bartel, 9, war schon dreimal in der Kinderstadt, er hat seinen Lieblingsjob bereits gefunden und berichtet: „Am besten gefällt mir der Tante-Emma-Laden. Das ist der schönste Job in der Kinderstadt. Hier kann ich immer mit allen Kindern reden.“

Kinderstadt Andershausen: Vor 15 Jahren ganz klein angefangen

Was als kleines Projekt begann, ist inzwischen zu einem großen Ereignis geworden, welches für viele Kinder aus ihren Sommerferien nicht mehr wegzudenken ist. Vor 15 Jahren fand die Kinderstadt Andershausen erstmalig mit 30 Kindern in dem Garten des Kulturzentrums in der Reichenstraße in Quedlinburg statt.

Monika Kahlfirst hatte eine andere Kinderstadt besucht und diese Idee damals in den Harz und mit viel Hilfe später auch zur Umsetzung gebracht.

Kinderstadt Andershausen: Projekt ist mit der Zeit immer mehr gewachsen

Mittlerweile ist das Projekt deutlich gewachsen, so werden in diesen Ferien 500 Kinder erwartet. Es wird gemeinsam vom Kulturzentrum Reichenstraße, dem Ökogarten und der Stadt Quedlinburg sowie vielen ehrenamtlichen Helfern, Kindertagesstätten und Horten organisiert.

Diese Zusammenarbeit ermöglichte ihnen auch den Umzug in den Ökogarten, der bis Freitag wieder viel Platz für Andershausen und seine Bewohner bietet.

Am Dienstagvormittag hat Andershausen seine Pforten geöffnet und seitdem viele zufriedene Besucher gezählt. Diese können sich unter anderem im Standesamt, der Universität, bei der Polizei oder der Bank einmal wie die ganz Großen fühlen und in eine Welt eintauchen, die sie sonst nur von außen miterleben.

Dafür bekommen die jungen Bewohner zunächst einen Ausweis und ein Startkapital in Form von „Kaiserlingen“.

Kinderstadt Andershausen: Währung ist kopiergeschützt

Es hat sich in Andershausen eine eigene und sogar kopiergeschützte Währung etabliert, die jedes Jahr in großer Sorgfalt von einem Kindergarten entwickelt wird, so Kahlfirst. Um mehr Geld zu erhalten, haben die jungen Bewohner die Möglichkeit, jeweils eine halbe Stunde lang in verschiedenste Berufe zu schnuppern und für ihre Arbeit ein Gehalt zu bekommen.

„Die kleinen Teilnehmer haben großen Ehrgeiz, selbstständig neues Geld zu verdienen, und erlernen schnell, wie kompliziert sich der Umgang damit gestalten kann“, berichtet Britta Appelt, die Leiterin des Ökogartens.

Kinderstadt Andershausen: Andenken an Andershausen können gefertigt werden

Aber neben der ganzen Arbeit dürfen die Pausen natürlich nicht zu kurz kommen. So gibt es viele Kreativangebote, bei denen die Kinder mit Geschicklichkeit und Handarbeit Andenken an die abwechslungsreiche Zeit in der Stadt gestalten können.

Unter Anleitung werden von ihnen viele Stoffbeutel bunt bemalt, Kerzen gefertigt sowie duftende Badekugeln und heilende Salben hergestellt.

In farbenfrohen Gewändern tanzen die Kinder mit der Bauchtanzschule oder im Drachenkostüm mit dem Kung-Fu-Verein über das Gelände und bekommen so auch, ebenso wie in dem kleinen Boxring und dem Yogazentrum, eine sportliche Abwechslung. An anderen Stationen ist es für die Kinder möglich, mit ihrem Ausweis gedanklich um die Welt zu reisen, und etwas über die Arbeit, Bezahlung und den Entwicklungsstand auf anderen Kontinenten zu erfahren.

„Unsere Kinderstadt ist wie die Realität“, sagt Britta Appelt, „nur viel besser.“

Die Kinderstadt Andershausen findet noch bis Freitag von 10 bis 14 Uhr im Ökogarten Quedlinburg statt. Eintritt für Kinder: 3,50 Euro. Erwachsene bekommen für 1 Euro ein „Visum“. (mz)

Als Polizistinnen hatten Henriette (v.l.), Lilly und Kim ein wachsames Auge.
Als Polizistinnen hatten Henriette (v.l.), Lilly und Kim ein wachsames Auge.
Meusel
Diego (li.) und Emil waren als Feuerwehrmänner unterwegs.
Diego (li.) und Emil waren als Feuerwehrmänner unterwegs.
Meusel