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Kinder- und Erholungszentrums in Güntersberge Kinder- und Erholungszentrums in Güntersberge: Das Kiez ist verkauft

Von Petra Korn 08.12.2015, 09:06
Kinder- und Erholungszentrum Güntersberge
Kinder- und Erholungszentrum Güntersberge chris wohlfeld Lizenz

Güntersberge - Das insolvente Kinder- und Erholungszentrum (Kiez) in Güntersberge bekommt einen neuen Eigentümer: Am Montagnachmittag ist ein Kaufvertrag zwischen einem Interessenten und dem Insolvenzverwalter unterzeichnet worden. Der Käufer betreibt bereits eine Einrichtung der Kinder- und Jugenderholung in Nordostdeutschland, die mit dem Kiez vergleichbar ist. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, sagte Jürgen Bentzius (SPD), Bürgermeister der Stadt Harzgerode, zu der Güntersberge gehört, in einer ersten Reaktion. „Wir freuen uns, dass jetzt ein neuer Betreiber die Arbeit aufnehmen kann.“

Seit Januar wurde um die Zukunft des Kiez gerungen, das in wirtschaftliche Schieflage geraten war. Hintergrund waren der Widerruf von Fördermittelbescheiden, aber auch seit Jahren auflaufende Verluste, weil die Übernachtungszahlen rückläufig und nicht mehr ausreichend waren. Im Januar  hatte der Trägerverein des Kiez die Reißleine gezogen und einen Insolvenzantrag gestellt. Trotz dieses Antrages ging der Betrieb in Güntersberge weiter: Sowohl das Kinder- und Erholungszentrum als auch die Kita im Kiez, die „Villa Kunterbunt“, blieben geöffnet.

Bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter und nach Eröffnung des Verfahrens im April als bestellter Insolvenzverwalter begann Udo Müller mit der Suche nach einem neuen Betreiber. Die Gläubigerversammlung hatte aufgrund der guten Buchungszahlen einem Weiterbetrieb der Einrichtung bis Ende Oktober zugestimmt. Bis dahin war allerdings kein Vertrag zustande gekommen, eine Übernahme war gescheitert. Am 1. November reisten die letzten Gäste aus dem Kinder- und Erholungszentrum ab. Die Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ hielt der Insolvenzverwalter noch bis Ende November geöffnet. Per 30. November wurde dann der Betrieb im Kiez eingestellt.

In der vergangenen Woche erklärten Insolvenzverwalter Udo Müller und Harzgerodes Bürgermeister Jürgen Bentzius, dass sich nun eine Option ergeben hat, die im Dezember umgesetzt werden soll. Am Montag erfolgte dafür der „abschließende Schritt“, wie Udo Müller es in der vergangenen Woche bezeichnet hatte: die Unterzeichnung des Kaufvertrages.

Bei dem Käufer handelt es sich nach MZ-Informationen um jenen Interessenten, mit dem bereits im Oktober ein Vertrag für die Übernahme des Kiez ausgehandelt worden war. Damals war der potenzielle Käufer jedoch abgesprungen. Hintergrund dafür war, dass drei der insgesamt 30 Kiez-Mitarbeiter, die im Zuge des Insolvenzverfahrens die Kündigung erhalten hatten, von ihrem gesetzlichen Recht Gebrauch gemacht und Kündigungsschutzklagen eingereicht hatten. Dank des Einsatzes von Jürgen Bentzius konnte dieses Problem gelöst werden.

Der Käufer, der das Kiez in Güntersberge als Einrichtung der Kinder- und Jugenderholung fortführen will, wollte sich zu seinen Plänen noch nicht öffentlich äußern. Er stellte aber die Vorstellung seiner Vorhaben für das Kiez in Aussicht „wenn alles hundertprozentig in Sack und Tüten“ ist. (mz)