Jahresdienstberatung in Ermsleben: Jahresdienstberatung in Ermsleben: Ausbildung der Feuerwehrmänner ist Schwerpunkt

ermsleben - Das Thema Ausbildung ist und bleibt für die freiwillige Feuerwehr der Stadt Falkenstein/Harz ein Schwerpunkt: Wie Stadtwehrleiter Guido Hildebrandt auf der Jahresdienstberatung im Depot in Ermsleben berichtete, stand dabei unter anderem der im vergangenen Jahr in Dienst genommene Hubsteiger im Mittelpunkt.

Auf der Jahresdienstberatung sind sieben besonders verdienstvolle Kameraden für ihre langjährige, ehrenamtliche Mitarbeit geehrt worden. Je eine Urkunde und einen Gutschein erhielten Michael Damm (Ortswehr Endorf), Andy Dollinger (Ermsleben), Axel Traut (Meisdorf), Herbert Götze (Neuplatendorf), Rüdiger Otto (Pansfelde), Lars Hentze (Reinstedt) und Klaus Rockmann (Wieserode). Zudem wurde an 16 Kameraden, die im vergangenen Jahr während der Flut im Einsatz waren, die Hochwassermedaille des Landes Sachsen-Anhalt übergeben.

„Wir sind jetzt in der Ortswehr Ermsleben soweit, dass alle Maschinisten auch den Hubsteiger bedienen können und dazu auch Maschinisten anderer Ortswehren.“ So soll eine Situation vermieden werden, die auf der Beratung 2013 kritisiert wurde: Bei einem Hausbrand hatte das Hubrettungsfahrzeug nicht sofort mit vor Ort gebracht werden können, weil die bis dahin ausgebildeten Maschinisten noch an ihrem Arbeitsplatz waren.

Das Thema Ausbildung beschäftigt die Wehr aber auch weiterhin in den verschiedensten Facetten: Dazu gehören beispielsweise der Bereich Digitalfunk, der 2015 ein Schwerpunkt sein wird, aber auch Schulungen, um eine Rettungsgruppe, eine „Einsatzleitung“ bei größeren Vorfällen, aufzubauen, sagte Guido Hildebrandt.

Die Ausbildung spielt ebenso eine wichtige Rolle bei der Gewinnung neuer Mitglieder: Feuerwehrmann Roland Stallmann aus Meisdorf warb dafür, neue Wege zu gehen, um 20- bis 30-jährigen Bürgern der Stadt einen aktiven Dienst in den Wehren zu ermöglichen. Im Berufsleben stehend und oft mit Familie, hätten diese nicht die Zeit, an sechs, sieben Wochenenden Lehrgänge für eine Ausbildung in oft weit entfernten Orten zu besuchen. „Hier muss es eine Lösung geben“, sagte Roland Stallmann. „Wir sind da dran“, versicherte Steffen Kurze, Ortswehrleiter der Ermslebener Wehr. Stück für Stück soll erreicht werden, dass Mitglieder der Falkensteiner Wehr die Befähigung erhalten und „wir unsere Ausbildung selbst durchführen können“.

Auf der Jahresdienstberatung wurde auch Bilanz gezogen: Derzeit zählt die Freiwillige Feuerwehr Stadt Falkenstein/Harz 239 Mitglieder. Das sind zwar etwas weniger als im Vorjahr, als den sieben Ortswehren noch insgesamt 263 Männer und Frauen angehörten. „Die Zahl der aktiven Einsatzkräfte ist mit 117 aber konstant“, sagte Stadtwehrleiter Hildebrandt. Bislang gab es in diesem Jahr 62 Einsätze, darunter waren 21 Brände, 14 Hilfeleistungen und erstmals auch ein Erste-Hilfe-Einsatz: Weil sowohl der in Ermsleben als auch die in der Umgebung stationierten Rettungswagen unterwegs waren, wurde die Feuerwehr alarmiert, um bei einer bewusstlosen Person Erste Hilfe zu leisten. Zu den Höhepunkten im Jahr 2014 gehörten unter anderem das 100-jährige Bestehen der Wehren in Pansfelde und Wieserode sowie die Übergabe neuer Technik. Höhepunkt bei der Jugendfeuerwehr war das gemeinsame Zeltlager mit 40 Teilnehmern. „Erstmals waren daran alle Ortsteile beteiligt“, berichtete Stadtjugendwart Andreas Kleimeyer. Die Jugendfeuerwehr zählt derzeit 37 Mitglieder, die Kinderfeuerwehr 7.

Falkensteins Bürgermeister Klaus Wycisk bedankte sich ebenso wie Ermslebens Ortsbürgermeister Günther Schmiedemeier und Ulrich Ferfers, stellvertretender Abschnittsleiter, bei allen, die sich in der Feuerwehr ehrenamtlich engagieren. Klaus Wycisk sicherte den Wehren weiterhin Unterstützung zu, machte aber auch deutlich, dass das Land - wie bei der Demonstration in Magdeburg gefordert - mehr Finanzen „fließen lassen muss, damit wir unserer Aufgabe gerecht werden können“. So gibt es in der Stadt teils immer noch alte Technik, und auch das Dach des Depots in Ermsleben muss grundhaft saniert werden. „Wir haben bis jetzt immer eine Lösung gefunden. Wir werden die Investitionen peu á peu abarbeiten“, sagte der Bürgermeister. (mz)