Hundekot Hundekot auf Gehwegen in Quedlinburg: Probleme gibt es nicht nur in der Reichenstraße

Quedlinburg - Spaziergänger, die mit ihrem Vierbeiner ihre Gassi-Runden durch die Stadt drehen - das gehört für viele Quedlinburger täglich zum gewohnten Bild. Woran sich Anwohner jedoch überhaupt nicht erfreuen, sind die Hinterlassenschaften, die so mancher Hundehalter beim Ausführen seines Tieres einfach liegen lässt.
So türmt sich zum Beispiel in der Reichenstraße seit geraumer Zeit am Wegesrand Unrat - sowohl lose als auch eingetütet - und verärgert Anwohner und Spaziergänger. Kein Einzelfall.
Das Problem ist kein neues und der Stadt hinlänglich bekannt. „Der Hundekot auf den Wegen ist schon immer ein Thema gewesen“, sagt Pressesprecherin Sabine Bahß. Zwar gebe es regelmäßige Kontrollgänge von Ordnungsamt und Polizei, bei denen Hundehalter im Fokus stünden, aber die Mitarbeiter könnten auch nicht überall sein.
Quedlinburg nahm 2017 rund 113.000 Euro Hundesteuer ein
Bei der hohen Anzahl an gemeldeten Vierbeinern scheint das auch nicht immer möglich zu sein: Laut Bahß sind in Quedlinburg, Gernrode und Bad Suderode gegenwärtig 1.467 Hunde angemeldet, davon allein 1.160 in Quedlinburg. Das brachte im vergangenen Jahr ein Hundesteueraufkommen von rund 113.000 Euro mit sich.
Doch nur weil man seine Hundesteuer zahle, sei man nicht von der Entsorgungspflicht entbunden, sagt Sabine Bahß; das schienen aber immer noch einige nicht verstanden zu haben.
„Es wird neben den Vernünftigen leider auch immer diejenigen geben, die nicht einsehen, ihren Dreck wegzuräumen.“
„Das ist ärgerlich und gehört sich einfach nicht"
Das Handeln mancher Tierhalter ärgert auch Simone Menge, die in der Feldgasse in unmittelbarer Nähe der Reichenstraße wohnt und mit ihrer Hündin Ebony oft an den verschmutzten Flächen vorbeikommt. „Das ist ärgerlich und gehört sich einfach nicht.
Wer ein Tier hat, muss nun einmal auch die Verantwortung dafür tragen“, meint die Quedlinburgerin. Sie selbst habe bei jedem Spaziergang im Viertel Beutel für die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners dabei. „So, wie es sein sollte“, sagt sie.
Nicht jeder Hundehalter ist mit Tüten für Kot unterwegs
Doch längst nicht jeder der Spaziergänger mit Hund bringe seine Tüten mit, so suchten einige, vermutlich besonders Sparwillige, regelmäßig die Hunde-Toiletten auf, um sich dort gleich für eine ganze Weile einzudecken, schildert Menge ihre Beobachtungen.
Insgesamt sieben Hundetoiletten hat die Quedlinburger Wohnungsgenossenschaft aufgestellt. Die Stationen bieten nicht nur die Möglichkeit, die gefüllten Tüten zu entsorgen, sondern werden eben auch regelmäßig mit Plastiktüten befüllt.
Eine solche Station steht auch im Wohngebiet Am Kleers. „Wenn die am Montag aufgefüllt wird, ist sie am Dienstag schon wieder leer“, sagt die Hundehalterin.
Gibt es zu wenig Müll-Behälter in der Stadt?
Neben fehlenden Tüten glaubt Menge, noch ein anderes Problem ausgemacht zu haben: So gibt es ihrer Meinung nach zu wenige Müll-Behälter in der Stadt, um den Hundekot zu entsorgen. „Da müsste sich auf jeden Fall etwas ändern. Niemand möchte ewig mit einem oder mehreren Kot-Beuteln durch die Gegend laufen“, sagt sie.
Laut Verwaltung gibt es allein in Quedlinburg 119 Papierkörbe - und damit genug: „Wir sind eigentlich für alle gut aufgestellt und brauchen keine weiteren Mülleimer“, sagt Sabine Bahß. Zudem komme mehrmals in der Woche der „City-Cleaner“, eine kleine Kehrmaschine, zum Einsatz. „Als Stadt mit einem großen Touristenaufkommen sind uns Sauberkeit und Ordnung selbstverständlich wichtig“, sagt die Stadtsprecherin.
Für Simone Menge bleibt es dabei: Es gibt zu wenig Möglichkeiten, um die Kot-Beutel zu entsorgen. „Das bleibt das Problem“, sagt sie. (mz)