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Heiliges Grab Gernrode Heiliges Grab Gernrode: Weihe nach zehn Jahren Sanierung

Von holger hadinga 30.03.2013, 17:10
Das Heilige Grab in der romanischen Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode während des Gottesdienstes am Karfreitag 2013.
Das Heilige Grab in der romanischen Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode während des Gottesdienstes am Karfreitag 2013. Chris Wohlfeld Lizenz

gernrode/MZ - An die letzten Stunden von Jesus wurde am Karfreitag in der Gernröder Stiftskirche Sankt Cyriakus erinnert. Außerdem stand in diesem Jahr die „Karfreitagsliturgie“ unter einem besonderen Zeichen: die Weihe des Heiligen Grabes in der Kirche. Nach rund zehnjähriger Unzugänglichkeit konnte die Doppelkammer-Grabanlage im vergangenen November für die Öffentlichkeit feierlich eröffnet werden.

Haseloff zeigt sich beeindruckt

Gast im Gernröder Gotteshaus war Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. Er traf rund 45 Minuten vor dem Gottesdienst ein, um sich von Pfarrer Andreas Müller die Kirche samt Grabkammer zeigen zu lassen. „Das ist schon faszinierend“, sagte der Ministerpräsident nach dem Rundgang. Andreas Müller meinte: „Man hat hier das Gefühl, Jesus lebt. Er ist auferstanden.“

In seinen Grußworten brachte Reiner Haseloff zum Ausdruck: „Für mich ist es eine große Freude, hier teilzunehmen. Auch für das Land Sachsen-Anhalt, denn das Grab hat wieder seine Funktion. Wir sind froh, dass das Kleinod wieder zugänglich ist.“ Weiter bemerkte Haseloff, dass das Grab „originaler als das in Jerusalem“ sei. „Wir haben als Christen die Aufgabe, dass wir Hoffnung in die Gesellschaft bringen“, so der Ministerpräsident am Ende seiner Rede.

Grußworte kamen auch von Kreisoberpfarrer Theodor Hering. Er freute sich, als Vertreter des Kirchenkreises Ballenstedt an diesem Gottesdienst teilzunehmen. „Das hier ist eine besonderes Grabmal, ein kulturhistorisches Denkmal“, sagte er. Es werde deutlich, dass das Grab Christus nicht festhalte und der Tod überwunden wurde. Hering: „Ich wünsche, dass es die Menschen als Ostergrab sehen und weiter ihren Lebensweg gehen können.“

Die Passionsmusik führten die Kantoreien aus Gernrode und Ballenstadt unter Leitung von Kreiskirchenwart Eckhart Rittweger auf. Es erklangen „Die sieben Worte Christi am Kreuz“ in einer Vertonung von Charles Gounod. Zwischen den Stücken berichtete der Pfarrer von den Leiden der Kreuzigung.

Grab bis Sonntag verschlossen

Symbolisch wurde das Licht der Altarkerze für den Tod von Jesus gelöscht und von Pfarrer Müller in die Grabanlage getragen sowie versiegelt. Das Heilige Grab bleibt bis Ostersonntag, 31. März, verschlossen. Es steht dann im Heiligen Osterspiel im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Stiftskirche Gernrode.

Ab 5.30 Uhr wird das Gotteshaus für die Besucher geöffnet. „Elektrisches Licht ist bei solch einem Anlass nicht geduldet“, so Müller. Am Eingang werden kleine Kerzen für die Osterprozession angeboten, bevor um 6 Uhr das Osterspiel beginnt. Dann holt Pfarrer Andreas Müller als Symbol der Auferstehung, die Kerze, wieder aus dem Grab. Die Kerze gilt als Zeichen für Christus sowie das Licht der Welt.

Im Anschluss sind die Osterprozession zur Andacht auf dem Friedhof und die Andacht mit dem Posaunenchor vorgesehen. Das Osterfrühstück findet dann im Stiftssaal statt und um 10.30 Uhr der Festgottesdienst mit Abendmahl in der Stiftskirche.