Harz Harz: Prokoph braucht Platz
harzgerode/MZ. - "Unser Auftragsvolumen hat sich vergrößert. Zudem haben wir neue Produkte, wie zum Beispiel Anlagen für die Druckgussindustrie, in die Fertigung aufgenommen", begründet Geschäftsführer Hartmut Prokoph die Notwendigkeit des Baus der inzwischen dritten Produktionshalle. Auf 260 Quadratmetern Fläche soll künftig die Bearbeitung von Edelstahl erfolgen, wofür für die Verbesserung der Produktionsabläufe auch eine Kran-Anlage installiert wurde. Zudem hat das Unternehmen neue Technik erworben: "Eine Wasserstrahlschneidanlage, mit der Bleche und andere Werkstoffe bearbeitet werden können", so der Geschäftsführer. Hier können mit einem Wasserdruck bis 4 000 bar unter Beimischung von Sand Metallstärken bis 100 Millimeter geschnitten werden. Die Gesamtinvestitionssumme für den Hallenneubau und die neue Technik beziffert Hartmut Prokoph auf rund 300 000 Euro.
Gegründet wurde das Unternehmen, das jetzt sein 20-jähriges Bestehen feiern konnte, am 1. Juli 1992 als Ein-Mann-Betrieb in Güntersberge. Hartmut Prokoph, der zuvor in einem Unternehmen gearbeitet hatte, das Galvanikanlagen herstellte, wagte damit den Start in die Selbstständigkeit. Zunächst umfasste das Arbeitsfeld der jungen Firma die Elektro- und Automatisierungstechnik. Später kam der Anlagenbau hinzu. "Die Kundenanforderungen gingen mehr und mehr in die Richtung, dass nicht nur Steuerungen benötigt wurden, sondern Anlagen mit Steuerungen als komplette Einheit", erläutert der Ingenieur für industrielle Elektronik. So kam auch der Bereich der Umwelttechnik zum Arbeitsfeld des Unternehmens hinzu.
Heute entwerfen, planen und bauen die Harzgeröder ein ganzes Spektrum von Anlagen - angefangen von der einfachen Reinigungsanlage über beispielsweise Filteranlagen für die Kunststoffrecycling-Industrie bis hin zur komplexen Vakuumverdampfungsanlage, um Abwasser in der Druckgussindustrie aufzubereiten. "Im Prinzip sind das alles maßgeschneiderte Sonderanfertigungen", erläutert Prokoph und bestätigt: "Mit diesen speziellen Anlagen für industrielle Prozesse haben wir unsere Nische gefunden." Auftraggeber für den Sonderanlagenbauer sind beispielsweise Unternehmen aus der Gießereitechnik, aus der Lebensmittelindustrie oder aus der Automobilzuliefererindustrie - deutschlandweit, aber auch darüber hinaus. "Wir haben auch schon Anlagen nach Österreich, Polen und Indien geliefert", so Hartmut Prokoph. Vom Auftragseingang bis zum Aufstellen der fertigen Anlage beim Kunden vergehen je nach Größe der Anlage zwischen vier und zwölf Wochen.
Mit der Entwicklung des Arbeitsfeldes des Unternehmens wurde auch dessen Standort weiterentwickelt: Zwei Jahre nach Gründung der Firma zog diese um in ein neues Produktionsgebäude im Harzgeröder Gewerbegebiet Augustenhöhe. 2005 erfolgte ein zweiter Hallenbau und jetzt der dritte, der im Juli bezogen wird. "Momentan ist alles sehr gedrängt", verweist der Geschäftsführer darauf, dass mit der neuen Halle der Produktionsprozess - "wir verarbeiten hier sehr unterschiedliche Materialien" - neu geordnet wird. So gibt es künftig einen Elektrobereich, einen Bereich für die Kunststoffbearbeitung sowie die Montage, und die Edelstahlbearbeitung erfolgt komplett in der neuen Halle. Auch die Mitarbeiterzahl des Unternehmens ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Zusammenhang mit dem Hallenneubau konnten zwei Festanstellungen erfolgen, sagt Prokoph. Damit zählt das Unternehmen nun insgesamt neun Mitarbeiter.
In den kommenden ein, zwei Jahren soll auch das Bürogebäude des Unternehmens erweitert und damit die Mitarbeiterzahl noch aufgestockt werden, blickt der Geschäftsführer voraus. "Auch in den Maschinenpark wollen wir weiter investieren."