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Harz Harz: Ortswappen ziert Zwei-Tonnen-Koloss

Von HOLGER HADINGA 19.06.2011, 15:50

ALLRODE/MZ. - Anfangs konnte man in Allrode an der Kreuzung Treseburg / Güntersberge denken, dass ein Gespenst an der Straße steht. Doch unter dem strahlend weißen Laken verbarg sich ein rund zwei Tonnen schwerer Granitstein aus hiesigen Gefilden, welcher in Bad Sachsa bearbeitet worden war. Der zeigt nun anlässlich der bevorstehenden 1 050-Jahr-Feier des Ortes das Wappen: zwei Fichten, die um eine Köhlerhütte stehen.

Bei der feierlichen Enthüllung des Gedenksteins am vergangenen Freitagnachmittag sprach Allrodes Ortsbürgermeister Wolfgang Kurch davon, mit dem Stein sowie dem damit verbundenen Jubiläum ein Zeichen für die Zukunft zu setzen. Außerdem dankte er den Sponsoren. Das sind der Harzklub-Zweigverein sowie die Jagdgenossenschaft Allrode. Beide Vereine stifteten je 800 Euro.

17. Juni hat viel Geschichte

Klaus Retzlaff, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft sagte: "Es ist bei uns eine gute Tradition für gemeinnützige Zwecke zu spenden. Mit dem Gedenkstein verbinden wir auch, dass die Differenzen während der Gebietsreform zu Grabe getragen werden." Der 17. Juni sei ein geschichtsträchtiges Datum. Als Beispiele nannte Retzlaff den Volksaufstand in der damaligen DDR von 1953 und die gemeinsame Veranstaltung der einstigen Volkskammer mit dem Bundestag im Jahre 1990.

Von einem historischen Tag sprach auch Willy Trostheide als Vertreter des Harzklub-Zweigvereins Allrode. Da im Fundament einige Dinge aus der heutigen Zeit, wie Münzen, Tageszeitung, Gedenkmedaille oder Wanderbuch, eingegeben wurden, meinte Trostheide schmunzelnd: "Es ist eine Sicherung eingebaut, damit nicht einer heimlich danach gräbt."

Lobeshymne auf Allröder

Auch Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) kam zu diesem Ereignis und sagte: "Das ist ein Grundstein für Ihre Gemeinschaft. Ein Ort ist reich, wenn er engagierte Bürger hat. Deshalb ziehe ich den Hut vor Ihnen. Sie sind Allröder, sie bleiben Allröder, halten Sie zusammen!" Thales Bürgermeister bemerkte außerdem, dass zum Ortsjubiläum Sachsen-Anhalts Innenminister kommen werde.

Als Retzlaff und Trostheide langsam das weiße Tuch vom Granitstein zogen, knisterte es vor Spannung. Als dann der Stein in seiner vollen Pracht zu sehen war, ernteten sie reichlich Beifall von den zahlreichen Gästen. Dazu gab es Trommelwirbel von Cedric Ständer. Der Zehnjährige ist Mitglied im Spielmannszug Stiege.