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Harz Harz: Großer Bahnhof in Thale

Von Detlef Horenburg 26.10.2013, 09:51
Ein Zug wird durch Verkehrsminister Thomas Webel, Bürgermeister Thomas Balcerowski und Hex-Geschäftsführer Michael Schröder (v.r.) getauft.
Ein Zug wird durch Verkehrsminister Thomas Webel, Bürgermeister Thomas Balcerowski und Hex-Geschäftsführer Michael Schröder (v.r.) getauft. Chris Wohlfeld Lizenz

Thale/MZ. - Großer Bahnhof am Freitag in Thale. Und das in zweifacher Hinsicht: Sachsen-Anhalts Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Thomas Webel (CDU), übergab das sanierte Bahnhofsgebäude an Thales Stadtoberhaupt Thomas Balcerowski (CDU). Vorher tauften beide gemeinsam mit Bodetalhexen einen Triebwagen des Harz-Berlin-Express (Hex) auf den Namen „Das Bodetal - Der Sagen-Harz“. Zur Zugtaufe wurde Heilwasser aus der Hubertusquelle verwendet. Einige hundert Thalenser und Gäste wohnten der Zeremonie bei.

Der weiß-blaue Hex, der sogar am Wochenende von Thale bis in die Hauptstadt fährt, wirbt darauf großflächig mit den Bodetal-Sehenswürdigkeiten. So beispielsweise für den Tierpark, das Bergtheater, die Seilbahnen und die Bodetal-Therme. „Wir wollen die Berliner auf die Schönheiten des Bodetals und die Attraktionen, die Thale bietet, aufmerksam machen“, sagte Hex-Geschäftsführer Michael Schröder.

„Die Thalenser können stolz auf den sanierten Bahnhof sein“, sagte Verkehrsminister Webel während der Einweihung des sanierten Hauptbahnhofes. Insgesamt sind rund zweieinhalb Millionen Euro in die Erneuerung des Gebäudes investiert worden. Allein zwei Millionen Euro davon hat das Land über die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) beigesteuert. „Damit ist es gelungen, den historischen Bahnhof vor dem Verfall zu retten“, meinte Webel. Das sei für den Personennahverkehr und für die städtebauliche Entwicklung der Harzstadt gleichermaßen ein Gewinn. Es sei ein langer Weg mit vielen Hürden gewesen, erinnerte der Minister. „Seit wir den Bahnhof 2008 ins Landesprogramm Revita (siehe Kasten) aufgenommen haben, ging es vorwärts.“

In Bahnhof muss jetzt Leben einziehen

Mit Innenausbau und Fassadengestaltung sei es aber nicht getan. In den Bahnhof müsse jetzt neues Leben einziehen, wenn die Sanierung nachhaltig wirken soll, verwies er auf noch freie Räume im Obergeschoss. Die Bahnhofshalle halte mit der Bodetal-Information ansprechenden Service für Bahnreisende und Touristen bereit. „Ich hoffe, dass die Menschen die Angebote annehmen“, betonte der Minister. Neben der Thale-Tourismusinformation beinhaltet das Gebäude einen Geschenkeladen, eine Büchertausch-Telefonzelle sowie ein Antik-Bistro. Der Modellbahnclub Thale nutzt ebenfalls die Räume.

Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski bezeichnete die Einweihung des sanierten Bahnhofes als einen „historischen Moment“. Er erinnerte an den hohen Stellenwert des am 2. Juli 1862 eröffneten Gebäudes: Der Anschluss an das Bahnstreckennetz sei der Beginn des Fremdenverkehrs in der Bodestadt gewesen. Eng damit verbunden war auch die industrielle Entwicklung des einstigen größten Arbeitgebers der Stadt, der Eisen- und Hüttenwerke. Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs Thale steht unter Denkmalschutz. Die Grundstruktur blieb bei der Sanierung weitgehend erhalten und zeigt typische Merkmale eines Bahnhofs um 1890. 2004 erwarb die Stadt das Gebäude von der Deutschen Bahn in einem schlechten Zustand. Durch diesen Schritt konnte es vor dem Verfall gerettet werden.

Über ihr neues Domizil freuten sich Michael Weber von der Bodetaltourismus GmbH mit seinen Mitarbeitern und den Bodetalhexen. Sie zogen aus dem gegenüberliegenden „Hexenhäuschen“ ins sanierte Bahnhofsgebäude, wo sie mehr Platz und bessere sanitäre Bedingungen vorfinden. Der historische Pavillon soll erhalten bleiben.

Der sanierte Bahnhof in Thale wurde eingeweiht.
Der sanierte Bahnhof in Thale wurde eingeweiht.
Chris Wohlfeld Lizenz