Harz Harz: Freizeitspaß und Geschichte auf Neudorfer Indianer-Ranch
neudorf/MZ. - Ob eine Waldwanderung, das Schießen mit Pfeil und Bogen oder gemütliches Beisammensein am Lagerfeuer sowie im großen Zelt, einem so genannten Tipi. Seit dem Jahr 2000 bietet die Neudorfer Indianer-Ranch viele Freizeitattraktionen, und zwar nicht nur für die kleinen Besucher. "Auch Motorradgruppen melden sich im Sommer hier an", sagt Inhaber Klaus Kurzidim. Er betreibt die Indianer-Ranch mit seiner Frau Dagmar und seinem Sohn Marko als Familienbetrieb. "Mein Mann hat sich schon in der Kindheit für das Leben der Indianer interessiert, vor allem viele Bücher darüber gelesen. Dann hat er mich dafür begeistert und das Interesse geweckt", sagt Dagmar Kurzidim, die gelernte Industrie-Kauffrau ist und ihr Mann Diplomingenieur.
Die Höhepunkte auf dem großen Areal finden in den Sommermonaten statt. "Für kommendes Jahr sind schon drei Durchgänge ausgebucht", so die Frau des "Häuptlings", wie Klaus Kurzidim genannt wird. Die Mädchen und Jungen kommen aus dem ganzen Bundesgebiet. Natürlich melden sich auch Schulklassen oder Kindergartengruppen aus der Region an, die für einen Tag in die Rolle der Rothäute schlüpfen wollen. Auf dem Programm stehen dann beispielsweise indianische Wettkämpfe, Kinderreiten, Lederarbeiten oder das Basteln von indianischem Schmuck. Denn hier geht es nicht nur um Spaß, sondern es wird auch jede Menge Geschichtliches vermittelt. So ist auch ein kleines Museum im Gebäude zu finden.
Einer der letzten Höhepunkte in diesem Jahr war der Besuch von Harzgeröder Hortkindern. Da loderte noch einmal das Lagerfeuer, und im großen Zelt herrschte Hochbetrieb. Die Mädchen und Jungen waren voll begeistert. Sie hatten es sich auf den Fellen so richtig gemütlich gemacht. Unter anderem waren sie mit dem original indianischem Steinchenspiel beschäftigt. Durch das Klappern in den Händen mussten die kleinen Indianer erraten, wie viele Steine sich darin befinden. Maximal waren es sieben.
Doch was geschieht auf der Ranch, wenn die Saison vorbei ist? "Wir haben sogar schon in einem Zelt Silvester gefeiert", sagt Dagmar Kurzidium. Doch derzeit wurden die Zelte für Wartungsarbeiten abgebaut. Klaus Kurzidim erwähnt übrigens, dass manche diese Zelte versehentlich als Wigwam bezeichnen. "Das sind kleine Hütten, die Zelte sind die Tipis", stellt er klar. Zu den Arbeiten, welche in der Winterzeit durchgeführt werden, gehört auch das Nähen. So macht sich Dagmar Kurzidium derzeit ein neues Kleid, natürlich im Indianerlook, und ihr Mann bekommt ein Paar entsprechende Schuhe, damit alles originalgetreu aussieht, wenn Besucher kommen. Doch so ganz wird hier nicht Winterschlaf gehalten. Zum Beispiel können sich interessierte Erwachsene und natürlich auch Kinder für einen Vortrag über Indianer anmelden - und das Museum ist ebenfalls zu besichtigen.