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Harz Harz: Blütenpracht für die Flaniermeile

Von ANDREAS BÜRKNER 11.03.2011, 20:01

BAD SUDERODE/MZ. - Zufällige Begegnungen können manchmal zu prächtigen Folgen führen - so geschehen zum Karneval im Bad Suderöder Kurzentrum. "Der Chef von Gartenland Aschersleben bot an, uns bei der Lagerräumung nicht mehr verkäufliches, zumindest aber noch einsatzfähiges Pflanzgut zu spendieren", blickte Kay Duberow vom Kureigenbetrieb Bad Suderode auf das Gespräch zurück. Er nahm das Angebot dankend an: "Damit der Kurort demnächst noch viel bunter wird."

Durch den frühen Wintereinbruch sei vieles bei den Händlern liegen geblieben, habe ihm Helmut Kreßer erklärt, der selbst in Bad Suderode wohnt und sich auch über ein schönes Umfeld freut. Blieb nur die Frage, wie die große Zahl an Zwiebeln - immerhin landeten 15 Euro-Paletten voll mit Narzissen, Krokussen, Tulpen und weiteren Frühjahrsblühern zur Verteilung im Kurzentrum - in der Kürze der Zeit noch rechtzeitig vor Beginn der Saison in die Erde gelangt.

Deshalb hatte Duberow neben der Paracelsusklinik auch die Hoteliers, private Vermieter, Gewerbetreibende und die Bewohner einbezogen. Die Resonanz war überwältigend, schon anderthalb Stunden vor dem angekündigten Beginn der Verteilung fanden sich die ersten Hobbygärtner am Kurzentrum in der Schwedderbergstraße ein, um sich aus den riesigen Kartons eine bunte Frühlingsmischung zusammenzustellen. Auch Gernrodes Bürgermeister Detlef Kunze deckte sich mit Pflanzgut ein, "unsere Stadt soll doch auch noch freundlicher aussehen."

Großes Interesse zeigten die Anwohner und Vermieter der Ellernstraße, welche von den Besuchern als Hauptverbindung zwischen Kurzentrum und Markt gern genutzt wird. "Ich habe doch nur einen kleinen Garten", begründete Erika von Nathusius ihre kleine Tüte, während sich Elvira Zander, Hans-Jürgen Schröder oder Klaus Dietrich mit wesentlich größeren Mengen eindeckten. "Uns liegt besonders die Bepflanzung von Vorgärten und öffentlich einsehbaren Grundstücken sowie Pflanzkübeln am Herzen", betonte Kurdirektor Duberow und freut sich, in wenigen Wochen hoffentlich "nicht nur viele Frühjahrsblüher an dieser Flaniermeile und im Kurpark zu sehen, sondern noch mehr leuchtende Blüten im ganzen Ort." Auch in den nächsten Jahren sollen sie immer wieder blühen, habe ihm der Spender versprochen.

Für die Mitarbeiter und fleißigen Helfer bedeutet es aber auch, in den nächsten Tagen noch Tausende von Zwiebeln in den Boden zu bringen, um daraus einen bunten Blütenteppich wachsen zu lassen. Einer von ihnen, Stefan Kiehne, ist schon lange dabei und kennt die möglichen Stellen: "Ich mache das schon seit 15 Jahren." Zwar landeten gleich die ersten Zwiebeln direkt im Beet am neuen Gebäude, aber zunächst mussten erst einmal die vielen anderen Interessenten versorgt werden. Im Anschluss ging es dann mit den Pflanzungen im Kurpark weiter. Doch nicht nur dort, sondern auch am Waldrand des Ortes soll das Pflanzgut die Augen der Menschen erfreuen. "Rund um die Paracelsus-Klinik sollen die Blumenzwiebeln im kleinen Park und in den Rabatten für farbige Punkte sorgen", lobte Verwaltungsleiterin Ilona Heinze die überraschende Aktion. "Die Rosen entlang der Straße sind noch nicht so groß, dort können zwischenzeitlich auch noch einige andere Blumen blühen."

Natürlich warten die Blumenfreunde nun auf den Erfolg der Pflanzung. "Auch wenn einige davon nicht aufgehen, ist das bei dem Gratisangebot doch nicht schlimm", tröstete sich mancher über den Aufwand hinweg. "Wenn das Unternehmen beim Leeren seines Lagers für die Frühjahrs- und Sommerpflanzen an uns denkt", weiß auch Kay Duberow um den Hintergrund, "so ist es doch für alle besser." Sonst würden sie doch nur auf dem Müll landen.