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Harsleben Harsleben: Betreutes Wohnen mit Landblick

Von Dieter Kunze 22.01.2014, 20:51
Noch wird der Außenbereich gestaltet.
Noch wird der Außenbereich gestaltet. Dieter Kunze Lizenz

HARSLEBEN/MZ - In der Ortsdurchfahrt von Harsleben konnten Autofahrer das ganze vergangene Jahr Bauarbeiter beobachten. Ein großes Bauschild warb für den altersgerechten „Wohnpark Landblick“. Schon bald brauchte sich Investor Michael Zweckinger keine Sorgen mehr über die Nutzung des Vorhabens machen.

„Die meisten Dorfbewohner haben viel zu große, aber kaum barrierearme Wohnmöglichkeiten“, sagte er. Im Alter könne dies zum Problem werden. Deshalb habe man sich zu diesem Schritt entschlossen. Ein Objekt der pro-immo OHG in Halberstadt, gemeinsam mit dem Regionalverband der Volkssolidarität errichtet, war 2012/13 sofort ausgebucht.

Parkähnliche Anlage in unmittelbarer Näher

Lange Zeit blieb der große Platz an der Bundesstraße 79 zwischen Goldbach und Pappelweg wilder Parkplatz und Lagerfläche. Oft stand hier ein Spargelhändler. Im zeitigen Frühjahr begannen dann die Bauarbeiten für die 29 Wohnungen in Reihenhäusern. Die fünf Gebäudeteile sind in eine parkähnliche Anlage eingebettet. Angeschlossen ist eine Begegnungsstätte des Regionalverbandes Harz der Volkssolidarität, die Platz für Veranstaltungen mit rund 50 Plätzen bietet.

„Die Häuser sind in Massivbauweise als Energieeffizienzhaus mit Fußbodenheizung und dreifach verglasten Fenstern errichtet worden, um die Nebenkosten so gering wie möglich zu halten“, erläuterte Bauherr Michael Zweckinger. Dazu dient auch ein zentrales Blockheizkraftwerk sowie die Warmwasseraufbereitung durch Solaranlagen.

Arbeiten sind noch im Gange

Noch vor Weihnachten sind die ersten Bewohner planmäßig in die Neubauten in Harsleben eingezogen. In den übrigen Häusern für betreutes Wohnen am Pappelweg laufen die letzten Innenarbeiten. Die Bewohner konnten bei den Wandfarben und Fußböden mitreden. Die Wege, Bäume und weitere Gestaltungselemente sind fertig. Ein kleiner Teich soll Spaziergängern Abwechslung bieten und gleichzeitig als Feuerlöschteich dienen.

Die soziale und pflegerische Betreuung der Bewohner erfolgt je nach persönlichem Bedarf über den Regionalverband Harz der Volkssolidarität. „Mitarbeiter unserer Sozialstation sind bereits dort im Einsatz“, erklärte Ina Erdmann, Geschäftsführerin des Regionalverbandes.

Sie richtet jetzt die Planungen auf die Inbetriebnahme der Begegnungsstätte aus. „Die soll im Februar übergeben werden und dann starten wir mit unseren Angeboten“, sagte sie. Einige Bewohner äußerten den Wunsch nach einem Mittagessen vor Ort. Zur Kaffeezeit soll es auf jeden Fall Angebote, auch zu gemeinsamen Spielen und Vorträgen geben.

„Treffen zu Handarbeiten wurden vorgeschlagen und Ausflüge wollen wir auch organisieren“.

Harslebenes Bürgermeister Holger Bauermeister (CDU) ist froh, dass sich in der Entwicklung des Ortes wieder etwas tut. Offensichtlich nutzen auch zahlreiche Interessierte von außerhalb die neuen Wohnangebote. Bei einem weiteren Vorhaben geht es im Ort voran. Neben der Grundschule entsteht der Neubau der Kindertagesstätte. Das bisherige Gebäude in der Otto-Bethmann-Straße ist nicht sanierungswürdig, so dass es in Abstimmung im Verbandsgemeinderat die Entscheidung für den Neubau gab.

Größtes Sorgenkind ist jetzt der Weiterbetrieb der Grundschule. Weil die vom Land Sachsen-Anhalt geforderten Schülerzahlen künftig nicht mehr erreicht werden, wurde zunächst eine Ausnahmegenehmigung beantragt. Im Verbandsgemeinderat muss jedoch entschieden werden, wie es künftig mit den Schulstandorten in Harsleben und Wegeleben weitergeht.