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Grundschule "Am Heinrichsplatz" Grundschule "Am Heinrichsplatz": Jetzt ist der Feinschliff dran

Von Petra Korn 03.10.2020, 13:56
Komplett neu ist das Dachgeschoss. Volker Barth erläutert die hier noch ausstehenden Arbeiten.
Komplett neu ist das Dachgeschoss. Volker Barth erläutert die hier noch ausstehenden Arbeiten. Korn

Quedlinburg - Große, helle Räume mit sichtbaren Balken: Die Arbeiten im ganz neu gestalteten Dachgeschoss der Grundschule „Am Heinrichsplatz“ in Quedlinburg sind weit fortgeschritten. „Wir sind jetzt beim Feintuning“, sagt Volker Barth vom Fachbereich Bauen der Stadtverwaltung.

Im größten Raum soll noch eine Küche aufgestellt werden, Platz finden sollen in den Räumen, die laut derzeitiger Planung durch den Hort genutzt werden, auch Tafeln. „Die Kinder spielen auch gern Schule“, erklärt Volker Barth. Ob unterm Dach oder in den anderen Geschossen - „wir kommunizieren mit Schulleitung und Hortleitung, so dass wir auch das bauen, was sie wirklich brauchen“.

Jede Menge Schäden wurden damals entdeckt

Die Grundschule „Am Heinrichsplatz“ wird derzeit umfassend saniert; die Gesamtinvestitionssumme hatte Thomas Malnati, Fachbereichsleiter Bauen, mit rund 1,8 Millionen Euro beziffert. Geplant waren solche umfangreichen Arbeiten eigentlich nicht. Vielmehr gab es die Idee, in einem für den Gestalten-Unterricht genutzten Raum im Dachgeschoss auch Werkbänke aufzustellen. Eine Prüfung ergab, dass dafür die Decke verstärkt werden müsste; die Arbeiten waren für die Sommerferien 2017 eingetaktet. Doch bei den dort begonnenen Arbeiten wurde nach und nach eine Fülle von Schäden und Mängeln sichtbar: Die Sanierung, die 1992 durchgeführt worden sei, habe einiges zu wünschen übrig gelassen, sagt Volker Barth und listet auf.

Der Schwamm in Deckenbalken sei ignoriert und damals nicht bekämpft worden; Brandschutzdecken seien nicht ordentlich befestigt, Leitungen nicht ordentlich brandschutztechnisch abgesichert worden ... „Das wäre eine Lehrbaustelle für Sachverständige gewesen: Hier hätte man alles zeigen können, was es gibt.“

Dinge, die nun alle behoben sind. Der Dachstuhl - der alte war zudem mit Holzschutzmitteln belastet - ist komplett neu, das Dach neu eingedeckt, im Mauerwerk erfolgte eine Schwammsanierung. Die Fenster sind repariert, und dort, wo die Schäden zu groß waren, erneuert. Die Fassade ist überarbeitet. Leitungsführungen durch die Decken sind „abgeschottet“, erfolgen in eigenen kleinen Schächten.

Holzbalkendecken haben eine neue Brandschutzverkleidung erhalten; darunter kommen Akustikdecken. Alte Tapeten sind von den Wänden entfernt, die Wände haben neue Putze auf Kalkbasis erhalten, denen Anstriche auf Kalkbasis folgen werden. Alle Klassenräume werden mit einem Waschbecken ausgestattet.

„Internetanschluss, die Beleuchtung für die Tafeln - es ist alles da“

Die gesamte, mehr als 25 Jahre alte Technik, Elektro, Heizung, Sanitär - alles ist komplett erneuert worden, beschreibt Volker Barth. Die Klassenräume sind so ausgestattet, dass überall interaktive Tafeln aufgestellt werden können. „Internetanschluss, die Beleuchtung für die Tafeln - es ist alles da.“

In den Sanitärräumen im Kellerbereich haben die Böden eine neue Abdichtung erhalten, die Sanitärtechnik ist vorbereitet. „In den nächsten 14 Tagen wird der Trockenbauer hier alles verkleiden.“ Aufgestellt ist im Keller auch die neue Heizungsanlage - die nur noch ein Minimum des Platzes der alten beansprucht. Auch wenn - bis auf den komplett neuen, entsprechend der Wärmeschutzverordnung neu gebauten Dachbereich - keine energetische Sanierung des Schulhauses erfolgt sei - künftig werden die Betriebskosten auf jeden Fall geringer sein, schätzt Volker Barth ein.

„Wir haben wirklich komplett saniert, alles, was wir gesehen haben, was denkbar ist, repariert, und sind auch dabei, die Hausanschlüsse über öffentliche Grundstücke laufen zu lassen.“ Bislang habe die Abwasserleitung über das Nachbargrundstück zur nächsten Straße geführt. Jetzt werde direkt angebunden - und so, dass die Leitung im freien Gefälle nach draußen geht, die bisherige Hebeanlage, die viel Strom verbraucht und regelmäßig gewartet werden musste, nicht mehr benötigt wird.

Auch die Außenanlage könnte neu gestaltet werden

„Wir sind jetzt dabei und überlegen, die Außenanlage komplett neu zu machen“, erläutert Volker Barth. Ob nur eine Reparatur - erforderlich wegen der neuen Anbindung - oder Arbeiten im größeren Umfang erfolgen werden, das soll der Stadtrat am 8. Oktober entscheiden. Vorgesehen wäre unter anderem, die Schulhoffläche, die nicht groß genug sei, durch ein Umsetzen der hier stehenden Garagen zu erweitern, die Pflasterflächen aufzuarbeiten und ein neues Spielgerät aufzustellen.

Auch deshalb sei der zuletzt avisierte Termin, die Arbeiten zeitnah zum Beginn des neuen Schuljahres abzuschließen, nicht zu halten gewesen, sagt Volker Barth. Und auch der aktuell geplante - Ende Oktober - werde nicht gehalten werden können. Nach derzeitigem Stand müssen die Fußbodenleger-Arbeiten noch einmal neu ausgeschrieben werden; der Auftrag solle dann Ende November/Anfang Dezember erteilt werden. „Geplantes Ziel für einen Umzug sind die Winterferien“, erklärt Barth. „Das ist noch ein bisschen abhängig von der Ausstattung.“ Zu der letztlich auch die neuen Whiteboard-Tafeln gehören, die mit Hilfe von Fördergeld aus dem Digital-Pakt Schule finanziert werden sollen. (mz)

Jürg Meyer von der Firma Baberski streicht die Heizkörpernischen. Diese Malerarbeit wurde vorgezogen, um die Heizkörper anbauen und in Betrieb nehmen zu können.
Jürg Meyer von der Firma Baberski streicht die Heizkörpernischen. Diese Malerarbeit wurde vorgezogen, um die Heizkörper anbauen und in Betrieb nehmen zu können.
Korn
Die Grundschule „Am Heinrichsplatz“.
Die Grundschule „Am Heinrichsplatz“.
Korn