Nach Brand Gernröder Weg in Quedlinburg: Ordnungsamt ließ Pkw wegen Frist noch nicht abschleppen

Quedlinburg - Nachdem in der Nacht zum Freitag ein seit mehreren Wochen auf dem Gehweg am Gernröder Weg in Quedlinburg abgestelltes Auto gebrannt hat, weisen Polizei und Ordnungsamt die Verantwortung von sich. Man habe den Halter schriftlich aufgefordert, sein Auto von dort wegzubringen, erklärte Kerstin Mathe vom Quedlinburger Ordnungsamt am Montag. „Der Halter hat für sein Eigentum zu sorgen“, bekräftigte Polizeisprecherin Bettina Moosbauer.
Opel stand ohne Schilder auf dem Gehweg
Der Opel Corsa hatte ohne Nummernschilder auf dem Gehweg am Moorberg gestanden, ohne abgeschleppt zu werden. Einige MZ-Leser gaben daher nach Bekanntwerden des Brands den Behörden die Schuld. „Gemacht wurde seitens der Polizei bzw. des Ordnungsamtes der Stadt Quedlinburg: nichts“, schrieb etwa Tanja Stüber in einer E-Mail an die MZ.
Sie hatte das Auto täglich auf dem Arbeitsweg gesehen. „Es ist doch Aufgabe der Stadtverwaltung, die Gefahr zu beseitigen“, äußerte sich ein weiterer Leser per E-Mail am Sonnabend. „Stadtverwaltung Quedlinburg, nicht gut gelaufen.“
„Stadtverwaltung Quedlinburg, nicht gut gelaufen“
Diese Vorwürfe erwiesen sich nun als unbegründet: Der Corsa, der laut Polizei nach einem Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Fahren ohne Fahrerlaubnis auf dem Gehweg abgestellt worden war, fiel zwar in die Zuständigkeit des Ordnungsamts.
„Denn natürlich behindert das Fahrzeug an dieser Stelle Fußgänger und Radfahrer“, erklärte Polizeisprecherin Moosbauer. „Wir sind allerdings gesetzlich verpflichtet, dem Fahrzeughalter eine Frist einzuräumen, in der er sein Fahrzeug entfernen kann“, betonte Kerstin Mathe vom Ordnungsamt. Diese Frist sei am Freitagmorgen noch nicht abgelaufen gewesen.
Die Ermittler gehen weiterhin von Brandstiftung aus. Das Autowrack wurde, nachdem die Feuerwehr es mit Schaum gelöscht hatte, vom Gehweg entfernt und der Brandort durch die Feuerwehr gereinigt. (mz)