Gartenabfälle im Harzkreis Gartenabfälle im Harzkreis: Feuer verpesten die Luft

Quedlinburg/MZ - Ein irrer Duft nach frischem Rauch: Im wahrsten Sinne des Wortes war in weiten Teilen des Landkreises Harz am Sonnabend und gestern die Sicht vernebelt. Der Grund für das ätzende Schauspiel: Seit Sonnabend dürfen wieder Gartenabfälle verbrannt werden. Im Schein der aufgehenden Sonne waberten Rauchschwaden, ließen sich mangels Wind irgendwo nieder und stanken noch lange vor sich hin.
Bis zum 20. April oder im Herbst darf fast jeder Haus- und Kleingartenbesitzer im Landkreis seinen Grünschnitt einmal pro Jahr in Flammen aufgehen lassen. Ausnahmen bilden lediglich die Ortschaften Bad Suderode, Blankenburg sowie Halberstadt, in denen das Verbrennen untersagt ist. „Ich habe das Gefühl, dass viele Leute schon kurz vor 8 Uhr mit dem Zündholz in der Hand neben ihren Haufen standen und heiß darauf waren, ein Feuer anzuzünden“, schimpfte gestern ein Leser am MZ-Telefon über die Situation.
Ähnliches bestätigte Herbert Lindner, der Vorsitzende des Regionalverbandes der Gartenfreunde Quedlinburg. „Vor allem Eigenheimbesitzer scheinen davon regelrecht fasziniert zu sein, ohne zu wissen, welche Belastungen sie für die Umwelt produzieren.“
Dabei gebe es durchaus Alternativen. „Wir arbeiten in der Gartenanlage Turnierbreite schon lange mit Containern und empfehlen unseren Kleingärtnern, nichts zu verbrennen“, erklärt er. Allerdings könne er nur appellieren. „So lange es kein Brennverbot wie früher im Altkreis Quedlinburg gibt, finden sich immer welche, die kokeln müssen.“
Im Umweltamt des Landkreises Harz sind allerdings keine Beschwerden eingegangen, sagte Anne Piechulik, Sprecherin der Kreisverwaltung. Auch erfolgten bisher noch keine Kontrollen, ob gegen die Brennverordnung verstoßen wurde.