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Ganze Welt in Nikolaikirche

Von HOLGER HADINGA 14.02.2010, 15:16

QUEDLINBURG/MZ. - Dennoch hatte die Kälte auf die Veranstaltung unter dem Motto "Die Völker spielen Völkerball" keinen Einfluss. Ein buntes und interessantes Programm sowie gute Laune ließen es den Akteuren und Besuchern auf jeden Fall in den Herzen warm werden.

"Den ersten Familiengottesdienst zur Faschingszeit gab es bereits 1995. Bis zum Jahre 2002 fand dieses Ereignis regelmäßig statt. Jetzt wollen wie diese Aktion wiederbeleben", erklärte Kirchenmusikerin Christine Bick, die sich als Inderin zeigte. Den Abbruch nach 2002 habe es unter anderem durch Krankheitsfälle gegeben. Die kleinen Akteure waren am Sonntag der Kinderchor (erste bis fünfte Klasse) und der Spatzenchor (Knirpse im Alter von drei bis sechs Jahren). Beide Chöre sind in der Gemeinde verankert. Gitarrenklänge als musikalische Begleitung kamen von Hartmut Bick. Außerdem half Diakonschülerin Dorothea Dometzky, die hier für zwei Jahre ein Praktikum absolviert, bei der Organisation.

Ab 10 Uhr strömten die Jungen sowie Mädchen in die Nikolaikirche, um ihre vielfältigen Kostüme anzulegen. Swantje Koehler aus Quedlinburg verkleidete sich zum Beispiel ebenfalls als Inderin. "Ich mache das, weil meine ältere Schwester etwas Ähnliches an hat", so die Siebenjährige. Die zehnjährige Miriam Koehler präsentierte sich als Ägypterin. "In der Schule haben wir uns gerade mit alten Kulturen beschäftigt. Deshalb ziehe ich mich heute so an", begründete sie ihre Kostümwahl. Andere Teilnehmer entpuppten sich beispielsweise als Chinesen, Mexikaner oder als Löwe, der symbolisch für den afrikanischen Kontinent stand. Auf jeden Fall war im Gotteshaus die ganze Welt zu Gast. Auch einige Eltern hatten sich entsprechend dem Motto verkleidet.

In seinen Worten wies Vikar Klemens Niemann auf die bevorstehende Fastenzeit hin, vor der aber der Fasching gefeiert werde. "Heute sind hier so viele kleine bunte Christen, da können wir schon mal applaudieren", forderte er die Gästen zum Beifall auf. Ebenso durften sich einige Kinder in ihrem originellen Outfit dem Publikum zeigen. Viel Applaus gab es natürlich auch nach den Gesangseinlagen, bei denen die Knirpse vor dem Altar auch schunkelten oder fleißig mit Mimik und Gestik arbeiteten.

Als Symbol des Familiengottesdienstes diente ein großer Erdball, der vor den Sitzgruppen gekullert wurde. Bei einem Gongschlag musste die Kugel angehalten werden. Die dort Sitzenden griffen unter ihre Stühle und fanden dort auf einem Zettel den Namen eines Kontinenten. Passend zu diesem wurden christliche Lieder gesungen. Die Texte hierfür wurden am Eingang verteilt. Das chinesische Lied "Auf und macht die Herzen weit" erklang für Asien. Ein Lied aus Zimbabwe mit dem Titel "Rakanaka" wurde für Afrika gesungen. Das bedeutet übersetzt: Gottes Wort tut uns gut.

Außerdem gab es zu den Kontinenten Berichte zum dortigen Leben der Christen. Vikar Niemann hatte sogar eine Begrüßungskette von einer Christengemeinde aus Indien mitgebracht. Außerdem erzählte er, wie in diesem fernen Land Hochzeit gefeiert wird.