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Frauen aus Papua-Neuguinea sind im Harz im Blickpunkt

Von SIGRID DILLGE 05.03.2009, 17:06

GÜNTERSBERGE/SIPTENFELDE/MZ. - Die Frauen aus dem weit entfernten Inselstaat sind damit auch im Harz im Blickpunkt. Am Freitag gibt es um 17 Uhr einen Gottesdienst zum Weltgebetstag in Güntersberge, am 8. März um 14 Uhr folgt einer in Siptenfelde. An beiden Tagen sind alle Interessenten, egal welcher Konfession, dazu in die Pfarrhäuser der beiden Orte eingeladen.

Viola Stelter hat sich gründlich auf diese Gottesdienste vorbereitet. "In der Frauengruppe Siptenfelde habe ich bereits Land und Leute vorgestellt, weil das in den Gottesdiensten nur schlecht möglich ist", sagt sie. Viele Frauen aus der Kirchgemeinde unterstützen sie in ihrer Arbeit. Auch beim Ausprobieren von Rezepten aus Papua-Neuguinea nach dem Gottesdienst. Doch Frau Stelter freut sich vor allem auf die schöne Zeit miteinander, auf die Gespräche und das Erleben der Gemeinschaft.

Die 45-Jährige, die in Bernburg als Sachbearbeiterin bei der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau arbeitet, ist seit 2002 bei der Vorbereitung des Weltgebetstages mit dabei. Damals war Rumänien das Land, das im Mittelpunkt stand und dessen Frauen sich und ihr Leben vorstellten. In jedem Jahr kommen die Bibeltexte, Gebete und Symbolhandlungen des Gottesdienstes zum Weltgebetstag aus einem anderen Land. "Jedes Mal lernt man neue Sachen kennen und jedes für sich ist etwas ganz Besonderes", meint Viola Stelter. Interessant ist für sie auch, dass es 1977 einen Weltgebetstag gab, zu dem die Frauen christlicher Anschauung aus der damaligen DDR eingeladen hatten.

Viola Stelter, die 1991 von Weddersleben nach Güntersberge zog, engagiert sich in Güntersberge und Siptenfelde nicht nur im Rahmen der Weltgebetstage. Sie ist Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Güntersberge und wie ihr Ehemann auch als Lektor tätig. Als Lektorin kann sie Gottesdienste leiten, zum Beispiel als Urlaubsvertretung des Pfarrers. Diese Tätigkeit macht ihr viel Spaß. Besonders gern erinnert sie sich an die internationalen Gottesdienste, die jedes Mal zu den Eurocamps des Kinder- und Erholungszentrums Güntersberge stattfinden. Die seien immer etwas ganz Spezielles.

Fast so wie die unterschiedlichen Länder, die beim Weltgebetstag vorgestellt werden. Frau Stelter, die spät zum christlichen Glauben kam und sich 2002 taufen ließ, hat vieles über Papua-Neuguinea in Erfahrung gebracht und weiß auch die Hintergründe zu den einzelnen Bestandteilen des diesjährigen Titelbildes. Zum Beispiel, dass die hier abgebildete Kina-Muschel einst Zahlungsmittel war und heute als wertvoller Schmuck getragen wird. Das Titelbild übrigens wird, wie sehr viele seiner Vorgänger, von der Güntersbergerin Bärbel Stuy abgemalt. "Ihre Bilder bilden bereits eine kleine Galerie in unserem Gemeinderaum", freut sich Viola Stelter.