Feuerwehrwettbewerb in Ermsleben Feuerwehrwettbewerb in Ermsleben: "Löschangriff" und Böller aus der sächsischen Haubitze

ermsleben/MZ - „Platsch“, wieder landet ein Feuerwehrmann in der Selke. Mit ihrer ganz speziellen Taufe feiern Sieger und Fast-Sieger die Resultate der Pokalwettkämpfe der Feuerwehren der Stadt Falkenstein/Harz am Festplatz. „An der Mühlwiese“ wetteiferten die Floriansjünger um Ehre und Pokale beim „Löschangriff-Nass“. Bürgermeister Klaus Wycisk (CDU) hebt hervor, dass der Wettkampf zeige, „die Kameraden stehen nicht nur im Ernstfall zusammen, sondern messen sich auch fair bei Wettkämpfen und pflegen die Feuerwehrkameradschaft.“
Er sehe das auch als ein Zeichen des Zusammenwachsens in der Stadt Falkenstein. Immerhin seien Kameraden aus Endorf, Ermsleben, Meisdorf, Neuplatendorf, Pansfelde, Reinstedt und Wieserode in den Mannschaften vertreten gewesen, wie Stadtwehrleiter Guido Hildebrandt informiert, „wenn auch nicht mit kompletten Teams“.
Der Wettstreit habe bereits eine lange Tradition, die bis vor die Stadtgründung zurückreiche. Bürgermeister Klaus Wycisk hebt hervor, dass sich die Mannschaften nichts geschenkt hätten.
"Den Nachwuchs motivieren und die Jugendfeuerwehren am Laufen halten"
Dass Endorf beim Löschangriff der Erwachsenen gewann, zeuge davon, dass niemand die Spitzenplätze abonniert habe. „Was mich aber besonders freut, sind die vielen jungen Teilnehmer. Darauf können wir stolz sein. Doch das verdanken wir in erster Linie den Kameraden in den Ortsfeuerwehren, die den Nachwuchs motivieren und die Jugendfeuerwehren am Laufen halten.“ Einen Satz ihres Bürgermeisters haben sich die Feuerwehrleute bestimmt genau gemerkt. Er versprach ihnen ein Fass Freibier für ihr nächstes Treffen in Wieserode.
Dort wird am 12. Juli mit einem „Tag der Feuerwehren der Stadt Falkenstein“ das 100-jährige Jubiläum begangen. „Dort werden wir uns mit Kräften des THW bei Vorführungen und einer Technikschau präsentieren“, kündigt Stadtwehrleiter Guido Hildebrandt an.
Ihre Zelte hatte am Wochenende am Selke-Ufer aber auch die Sächsische Artillerie aufgeschlagen. „Ganz originalgetreu wird auf Stroh geschlafen“, erklärt Matthias Fuhrich. Der gebürtige Sachse, der unterdessen in Ballenstedt lebt, ist der Geschützführer. „Eigentlich ist fast die ganze Familie dabei“, erklärt er und weist auf Schwiegersohn, Tochter und den 20 Monate alten Enkel, der im Zelt schlummert. Mit dabei ist auch die achtpfündige sächsische Haubitze, die nach Originalunterlagen aus dem sächsischen Staatsarchiv selbst gebaut wurde. Ein sächsischer Infanterist vermittelt den Artilleristen in Ermsleben Grundwissen an der Muskete. Doch für die Besucher bleibt das Salut-Schießen der Höhepunkt.
Allen Besuchern auch etwas bieten
Die originalgetreu uniformierten sächsischen Militaria-Freunde suchen immer wieder Interessenten, die mit ihnen in die Militärgeschichte eintauchen wollen. „Für uns als Interessengemeinschaft Artillerie war die Teilnahme an den Darstellungen zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht und der Schlacht bei Lütten ein Höhepunkt.“ Die Sächsische Infanterie in den prächtigen Uniformen sei oft als Akteur bei nachgestellten historischen Gefechten im In- und Ausland dabei gewesen, so wie kürzlich im französischen Montmirail. Trotz der Fußball-Weltmeisterschaft fanden viele den Weg zum Festplatz „Mühlwiese“, um das Heimat- und Vereinsfest zu besuchen, das nicht nur viele Jahre Tradition besitzt, sondern dessen Organisatoren immer wieder bemüht sind, allen Besuchern etwas zu bieten.
Dazu zählt die Musik ebenso wie die gute gastronomische Versorgung durch den „Schlosskeller Harzgerode“ oder die Partnerschaft mit dem Schaustellerunternehmen Weisheit. Was jedoch nicht zu übersehen ist, die Vereine des Ortes bringen sich mit ein. Ob der Gesangverein „Liedertafel“ von 1845, der Ermslebener SV 1920, der Hundesportverein „Konradsburg zu Ermsleben“ oder der Angel- und Castingverein Ermsleben und die Schützen, sie tragen von der Eröffnung bis zum gemütlichen Ausklang zum Festerfolg bei. Dass erstmals ein „Bester Hochstapler von Ermsleben“ ermittelt wurde, hatte dabei keinen kriminellen Hintergrund.

