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Ex-Mertik-Gelände in Quedlinburg Ex-Mertik-Gelände in Quedlinburg: Im Klopstockweg sind auch Wohnungen geplant

Von Gerd Alpermann 21.04.2016, 16:18

Quedlinburg - Ein Investor aus Blankenburg plant, das ehemalige Mertik-Gelände am Klopstockweg in Quedlinburg neu zu gestalten. Nach der Sanierung der ehemaligen Fertigungsgebäude auf der zum Bahnhof hin befindlichen Seite der Straße für das Finanzamt würde damit ein weiterer Schandfleck in dem Gebiet verschwinden. Auf dem Areal befindet sich der höchste Neubau der Vorwendezeit in Quedlinburg, der als Verwaltungsgebäude vom damaligen VEB Mertik genutzt wurde.

Der Bauausschuss des Stadtrates votierte einstimmig für die Aufstellung eines Bebauungsplans als Grundlage für das Vorhaben, das mit den Stichworten „Revitalisierung Klopstockweg“ umrissen wird. „Es ist eine Mischung aus wohn- und gewerblicher Nutzung vorgesehen“, erklärte Julia Rippich, Sachgebietsleiterin Stadtentwicklung und -sanierung, zu dem Projekt unweit der Süderstadt.

Dabei soll das siebenstöckige Hochhaus, in der Beschlussvorlage als „Großblockhaus“ bezeichnet, stehenbleiben. Es ist vorgesehen, es als Wohn- und Geschäftshaus umzubauen und zu modernisieren. Bisher war immer davon ausgegangen worden, dass das Gebäude abgebrochen wird. Entsprechende Aussagen wurden wiederholt bei Anfragen zur Zukunft des Areals getroffen. Das Haus stand bereits etwa zwei Jahrzehnte leer, wurde aber als Standort zweier Mobilfunkantennen genutzt.

Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) zeigte sich gegenüber der MZ mit der geplanten Gestaltung zufrieden. Er habe länger mit dem Investor gesprochen und geht davon aus, dass dort ein attraktiver Wohn- und Geschäftsbereich entsteht. Es sei darauf geachtet worden, dass der Mischgebietscharakter bei dieser Investition erhalten bleibt, um bestehende Gewerbestandorte im Bereich des Klop-stockwegs nicht zu gefährden.

Bei dem geplanten Baugebiet handelt es sich um eine Industriebrache, die unter anderem vom Klopstockweg, einem Einkaufsmarkt und dem Johannishain begrenzt wird. Es umfasst eine Fläche von 9.500 Quadratmetern. Ein Großteil der Fläche ist beräumt worden, nachdem die alten Gebäude abgerissen worden waren. Stehen geblieben ist neben dem Hochhaus ein Backsteinbau, der für Haustechnik, eventuell Stellplätze und gewerbliche Nutzung vorgesehen ist. Auf den Freiflächen sollen vier bis fünf Stadtvillen mit modernen Wohnungen entstehen.

Welche Kosten der Investor übernimmt, lesen Sie auf der nächsten Seite.

„Für die Planung, Durchführung und Erschließung des Vorhabens übernimmt der Investor alle Kosten“, heißt es in der Beschlussvorlage. CDU-Ratsherr Udo Sporleder betonte, dass „wir das Vorhaben nur begrüßen können“. Es sei erfreulich, dass sich ein Investor für die Industriebrache gefunden hat, der das Gebiet aufwerten wolle. Dieser Meinung schlossen sich die Ausschussmitglieder mit ihrem einstimmigen Votum für den Bebauungsplan an. Nun muss der Stadtrat am 28. April entscheiden. Da es sich um eine ehemalige und zum Teil noch bestehende Bebauung handelt, ist ein beschleunigtes Verfahren ohne Auslegung bis zum Bebauungsplan möglich.