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Enwi will Wertstoffhof in Quedlinburg Enwi will Wertstoffhof in Quedlinburg: Läuft alles gut, geht der Januar 2021 in Betrieb

Von Petra Korn 29.08.2019, 09:56
Auf dem Wertstoffhof in Halberstadt kann auch Grüngut abgegeben werden. Michael Ludwig aus Langenstein ist sehr froh, dass es dieses Angebot gibt. Einen Wertstoffhof wie den Halberstädter will die Enwi auch in Quedlinburg bauen.
Auf dem Wertstoffhof in Halberstadt kann auch Grüngut abgegeben werden. Michael Ludwig aus Langenstein ist sehr froh, dass es dieses Angebot gibt. Einen Wertstoffhof wie den Halberstädter will die Enwi auch in Quedlinburg bauen. Marco Junghans

Quedlinburg - Das Grundstück ist gekauft, der Bebauungsplan so geändert, dass das Projekt umgesetzt werden kann: Die Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz (Enwi) hält an ihrem Plan fest, im Gewerbegebiet Magdeburger Straße in Quedlinburg einen Wertstoffhof zu bauen. Eine Baugenehmigung liege inzwischen vor, „wir werden jetzt die Ausschreibung vorbereiten, hoffen, dass wir im Herbst damit rausgehen können und Angebote bekommen“, sagt Ingo Ziemann, amtierender Vorstand der Enwi.

Einen konkreten Termin für einen Baubeginn gebe es noch nicht. „Nach unseren Vorstellungen soll spätestens Mitte nächsten Jahres Baustart sein.“

Pläne, in Quedlinburg einen Wertstoffhof nach dem Vorbild der Halberstädter Anlage zu bauen, schmiedet die Enwi schon seit Längerem: Auch in der Magdeburger Straße soll es getrennte Ein- und Ausfahrten, Einbahnstraßenverkehr und ein stufenfreies Befüllen der Container für Grüngut, Holz, Schrott und Co. von oben geben. Gebaut werden soll auf einer rund 5.000 Quadratmeter großen Fläche.

Bei der Genehmigung der Anlage mussten ein paar Hürden genommen werden

Dafür, sagt Ingo Ziemann, „waren ein paar Hürden zu nehmen“. Zuletzt die der Genehmigungsplanung: Geht es bei einer Genehmigung für den Bau einer solchen Anlage schon immer um eine Vielzahl von Fragen beim Emissionsschutz, war nun eine neue Abwasserverordnung hinzugekommen, erklärt der amtierende Vorstand. Die beinhalte einen besonderen Schutz des Grundwassers vor schädlichen Einflüssen.

Damit habe für die Untere Wasserbehörde die Frage gestanden, ob von den im Wertstoffhof in Containern gelagerten Stoffen negative Einflüsse auf das Grundwasser zu erwarten seien.

„Der sicherste Fall wäre gewesen, die Containerbereiche zu überdachen“, erklärt Ziemann. Doch mögliche Gefahren würden, wenn überhaupt - gelagert werde in Containern -, nur von wenigen Stoffen ausgehen. „Meine Intention war, hier das Notwendige zu tun. Wir arbeiten mit Gebühren“, so der amtierende Vorstand.

Eine Lösung zu finden, mit der den gesetzlichen Anforderungen entsprochen werde und zugleich ein praktikabler Betrieb in einer kostengünstigen Variante entstehe - „das war ein Prozess, bei dem wir uns partnerschaftlich in vielen Beratungen mit dem Landkreis an einen Tisch gesetzt haben“.

Bei Containern soll es temporäre Abdeckungen geben

Geplant ist nun, Container, in denen Bauabfälle gelagert werden, mit einer zeitweiligen Abdeckung zu versehen - beispielsweise einem Deckel, der in der Anlieferzeit geöffnet wird. Und auch beim Grünschnitt soll es in Zeiten, wo Container komplett mit Rasenmahd gefüllt werden, die mit Regenwasser vergären könnte, eine temporäre Abdeckung geben.

„Wir werden uns Gedanken machen, dass das Abdecken so einfach wie möglich für die Mitarbeiter wird, und die Anlieferung nicht beeinträchtigt wird.“

„Wir rechnen jetzt mit Baukosten von 1,4 Millionen Euro“, so Ingo Ziemann, amtierender Vorstand der Enwi

Dem Verwaltungsrat sei nun auch noch einmal eine Kostenprognose gegeben worden. „Wir rechnen jetzt mit Baukosten von 1,4 Millionen Euro - ohne die Kosten für Planung und Grundstückserwerb -, gegenüber 12 Millionen vor einem Jahr“, erklärt Ingo Ziemann.

Vorgesehen sei derzeit, die Arbeiten in fünf Losen auszuschreiben, wobei der Verwaltungsrat über die Auftragsvergabe entscheide. „Der Verwaltungsrat will unbedingt diesen Wertstoffhof“, unterstreicht Ziemann. Es könne aber auch sein, dass die Enwi für Arbeiten kein Angebot bekomme oder solche, „die jenseits aller marktüblichen Vorstellungen sind“. Dann könne der Verwaltungsrat die Bremse treten.

Läuft alles wie geplant, hofft die Enwi, im Frühjahr bis Mitte 2020 mit den Arbeiten beginnen und diese Ende 2020 abschließen zu können. „Unser Ziel ist, dass wir den Wertstoffhof im Januar 2021 in Betrieb nehmen.“ (mz)

Blick auf den Wertstoffhof.
Blick auf den Wertstoffhof.
Marco Junghans