Ortsfeuerwehr Gernrode Engagiert bei der Ortsfeuerwehr Gernrode: "Es ist ein Beruf neben dem Beruf"

Gernrode - Er habe schon überlegen müssen, ob er sich nach sechs Jahren Arbeit als stellvertretender Ortswehrleiter der Feuerwehr Gernrode für eine zweite Amtszeit zur Wahl stellt, sagt Jens Ahne.
„Wir arbeiten alle 40 Stunden in der Woche. Die Wehr braucht auch noch mal Stunden, und die Zeit muss einfach da sein. Es ist ein Beruf neben dem Beruf“, so der 52-Jährige, der sich für die Kandidatur entschied.
„Zum einen hat mir die Arbeit Spaß gemacht, zum anderen war auch die Erwartungshaltung der Kameraden da. Das hat sich auch im Wahlergebnis widergespiegelt“, sagt der Gernröder, der für sein Ehrenamt ebenso Rückhalt in der Familie hat. Seine Frau engagiert sich bei der Kinderfeuerwehr.
Ortsfeuerwehr Gernrode: Von der Technik schon immer begeistert
Zur Feuerwehr ist Jens Ahne erst relativ spät gekommen. „In meinem 40. Lebensjahr.“ Ein Nachbar, damals stellvertretender Wehrleiter, habe ihn „zum Schnuppern“ mitgenommen. Als junger Mann von seiner Wohnung aus Blick auf das Feuerwehrgerätehaus habend, war Jens Ahne von der Technik ohnehin schon immer begeistert.
Er blieb dabei und absolvierte innerhalb weniger Jahre zahlreiche Ausbildungen, so zum Beispiel zum Truppmann und Truppführer, die Maschinistenausbildung, die Ausbildung zum Gruppen- und zum Zugführer bis hin zur Qualifizierung als Leiter einer Feuerwehr - in mal ein-, mal zweiwöchigen Lehrgängen. „Da bedarf es auch eines sehr verständigen Arbeitgebers“, sagt Jens Ahne, der in der IT-Branche tätig ist.
Ortsfeuerwehr Gernrode: Arbeit ist aufgeteilt, aber es geht nur als Team
In der Leitung der Ortsfeuerwehr Gernrode sei die Arbeit aufgeteilt. Ortswehrleiter Peter Winter übernehme die gesamte Organisation, er selbst sei für die Ausbildung der Kameraden zuständig, kümmere sich um Termine für medizinische Untersuchungen und ähnliches. Ohnehin funktioniere die Arbeit nur im Team, betont Jens Ahne: „Allein bewegt hier keiner was. Das geht immer nur zusammen - wir alle.“
Im Ehrenamt bei der Feuerwehr verbindet sich für Jens Ahne bis heute das Interesse an der Technik und das an der Zusammenarbeit mit Menschen. „Und die Kameradschaft, die ein wichtiger Punkt ist. Man hilft sich auch im Privaten und pflegt eine Gemeinschaft.“ So würden beispielsweise bei Einsätzen die Frauen der Feuerwehrmänner für Verpflegung sorgen.
Ortsfeuerwehr Gernrode: Brandstiftungen ärgern Jens Ahne besonders
Leicht sei das Ehrenamt bei der Feuerwehr nicht. „Es ist schon nicht so einfach, dorthin zu gehen, wo andere aus dem Haus laufen“, sagt Jens Ahne. Ihn ärgert, wenn die Einsatzkräfte wegen Brandstiftung ausrücken müssen. „Wenn jemand in Not gerät, ist das das eine. Da muss geholfen werden, ganz schnell. Aber wenn Container angezündet und sogar noch unter einen Holzcarport gezogen werden, um möglichst viel Schaden anzurichten - solche Dinge müssen nicht sein.“
Persönliche Ansprache wie bei ihm selbst vor vielen Jahren sieht Jens Ahne als eine Möglichkeit, weitere Mitglieder für die Feuerwehr zu gewinnen. So beispielsweise, wenn das Osterfeuer abgesichert - oder am 29. Juni zum Tag der offenen Tür eingeladen wird.
Zudem hat die Feuerwehr der Stadt Quedlinburg, zu der die Gernröder Ortswehr gehört, eine Flyer-Aktion vorbereitet. Die Information soll nach der Wahl in alle Postkästen verteilt werden. (mz)