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Ein sportlicher Plan Ein sportlicher Plan: Harzgerode bekommt ein Fitnessstudio

Von Susanne Thon 17.10.2019, 13:56
Ronny Denks (r.) - hier im Gespräch mit Tom Brunner und Sebastian Becker - will im kommenden Jahr in Harzgerode ein Fitnessstudio eröffnen.Er ist Geschäftsführer des Sport- und Gesundheitszentrums in der Quedlinburger Lindenstraße.
Ronny Denks (r.) - hier im Gespräch mit Tom Brunner und Sebastian Becker - will im kommenden Jahr in Harzgerode ein Fitnessstudio eröffnen.Er ist Geschäftsführer des Sport- und Gesundheitszentrums in der Quedlinburger Lindenstraße. Susanne Thon

Harzgerode - Im Ranking der guten Vorsätze mischt ein Bestreben immer vorn mit: mehr Sport treiben. Harzgerödern gibt nun Ronny Denks, Geschäftsführer der Aktivita GmbH und Co. KG in Quedlinburg, die Gelegenheit dazu. Anfang kommenden Jahres will er im Schlossbergzentrum ein Fitnessstudio eröffnen.

„Ob es Januar, Februar oder März wird, hängt davon ab, wie schnell es mit dem Umbau klappt“, erklärt Denks, der bereits das Sport- und Gesundheitszentrum in der Quedlinburger Lindenstraße betreibt. Rund acht bis zehn Wochen kalkuliert er dafür ein.

In den Räumen, die er am Schlossberg in Harzgerode nutzen will, befand sich früher ein Restaurant. Zurzeit werde der Mietvertrag auf den Weg gebracht, sagt der Diplom-Sport- und Fitnesstrainer.

Eine Umfrage brachte den Wunsch nach Fitnessstudio ans Tageslicht

Als die Stadt im Frühjahr vergangenen Jahres ihr Demografieprojekt auf den Weg gebracht hat - Ziel ist es, Wegzüge zu minimieren und Zuzüge zu fördern -, gab es eine Befragung. Die Teilnehmer sollten kundtun, wo sie denn Verbesserungsbedarf sehen: Neben dem Breitbandausbau, der für rund 2.200 Haushalte in Harzgerode abgeschlossen ist, nannten sie die gastronomische Versorgung. Aber auch ein Fitnessstudio fehlte ihnen.

Anders als in Quedlinburg, Thale und Ballenstedt gibt es in Harzgerode bisher keins. Dabei boomt das Fitnesstraining: Nach Angaben des DSSV, des Arbeitgeberverbands deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen, ist es hierzulande die mitgliederstärkste Trainingsform - noch vor Fußball und Turnen. Aus einer Umfrage, die der Verband gemeinsam mit dem Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement erstellt und ausgewertet hat, geht hervor, dass es 2018 bundesweit rund elf Millionen Mitgliedschaften, 4,5 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor, gab. Auch die Zahl der Einrichtungen stieg demnach im Vergleich zu 2017 - um rund 350.

„Wir glauben, abschätzen zu können, dass das Interesse in Harzgerode da ist“, sagt Denks. Das vorhandene Angebot sei überschaubar, nicht nur im sportlichen Bereich. „Wir haben jetzt schon Mitglieder, die nach Quedlinburg runterkommen.“

Dennoch weiß er, dass sein Vorhaben „gewisse Risiken birgt“. „Wir beginnen deshalb klein und gucken, wo die Reise hingeht“, sagt der Geschäftsmann.

Keine Kopie im Unterharz

Das Fitnessstudio in Harzgerode wird keine Kopie des Quedlinburgers. Schon aus Platzgründen nicht: Stehen in Quedlinburg 1.500 Quadratmeter zur Verfügung, sind es in Harzgerode 300. Man wolle auf gesundheitsorientiertes Gerätetraining setzen, so der Geschäftsführer, denkbar seien auch Kooperationen mit ortsansässigen Firmen.

Ein Kursbetrieb wird ihm zufolge nicht aufgenommen. Mitglieder können jedoch die Angebote in Quedlinburg nutzen.

„Personal ist ein schwieriges Thema, der Markt für Fitnesstrainer in der Region sehr klein“, weiß Ronny Denks

Denks wird nach eigenen Angaben bis zu 500 000 Euro investieren. Auch auf Mitarbeitersuche ist er noch. „Personal ist ein schwieriges Thema, der Markt für Fitnesstrainer in der Region sehr klein“, deshalb bilde er seit 2010 selbst aus. „Im letzten Jahr haben wir einen kleinen Überhang aufgebaut“, schon mit Blick auf das neue Studio.

Den Plan, in Harzgerode ein zweites Fitnessstudio zu eröffnen, verfolgt er seit geraumer Zeit. Er habe allerdings sehr lange nach passenden Räumen suchen müssen, erklärt er.

Dass Denks so lange am Ball geblieben sei, freut Bürgermeister Marcus Weise (CDU) besonders. Er weiß um den Wunsch der Harzgeröder nach einem Fitnessstudio. Jetzt sollte, wie er sagt, Ziel sein, die Einrichtung langfristig zu etablieren. „Das ist eine wichtige Säule.“

Ihm ist an der Belebung der Innenstadt gelegen. Er und die Verwaltungsmitarbeiter untermauern es durch verschiedene Aktivitäten, indem sie etwa als Vermittler zwischen Eigentümern und potenziellen Interessenten auftreten oder gezielt auf Investorensuche gehen wie im Fall der ehemaligen Gießerei.  (mz)

Einst Restaurant, ab dem kommenden Jahr Aktivita-Fitnessstudio.
Einst Restaurant, ab dem kommenden Jahr Aktivita-Fitnessstudio.
Thon