Ehrung Ehrung: Quedlinburger THW-Chef erhält hohe Auszeichnung

weddersleben/MZ - Die Überraschung war ihm regelrecht anzusehen, und er hatte mit den Tränen zu kämpfen. Lars Deuter wurde am Freitagabend auf der Jahreshelferversammlung mit einer der höchsten Auszeichnungen des Technischen Hilfswerks (THW) ausgezeichnet. Der Quedlinburger THW-Chef bekam von Manfred Metzger, THW-Landesbeauftragter, das Ehrenzeichen in Silber.
„Sie waren bei vielen Einsätzen und Ihr Rat ist stets gefragt. Sie handeln pflichtbewusst und vorbildlich und sind zu einer Instanz geworden. Das THW kann stolz sein, einen Mann wie Sie zu haben. Du bist eine Kanone“, sagte Metzger. Außerdem bewertete er den Ausbildungsstand des Quedlinburger Ortsverbandes als hoch und lobte das Engagement.
„Sie wissen, wie man den Hebel an der richtigen Stelle ansetzen muss“, so der Landesbeauftragte. An diesem Ortsverband können sich laut Metzger andere ein Beispiel nehmen. Dennoch weiß er, dass es schwierig ist, entsprechende Führungskräfte zu bekommen.
Deuter kam Anfang der 80er Jahre zum THW im niedersächsischen Uelzen und baute 1991 den Quedlinburger Verband auf. „Ihr habt mich getragen, dass ich diese Kraft aufbringen konnte“, betonte er.
In seinem Jahresbericht für 2012 kritisierte Deuter, dass aufgrund der angespannten Haushaltssituation wichtige Ausrüstungsgegenstände nicht repariert werden konnten. Ebenso seien manche Geräte veraltet. Das habe die Motivation der ehrenamtlichen Helfer erheblich gemindert. Ein weiterer kritischer Punkt: „Auch das Aussetzen der Wehrpflicht stellt uns vor große Probleme. Im Jahr 2012 konnten wir nur einen neuen Helfer gewinnen, der bereit ist, sich ehrenamtlich im THW zu engagieren.“
Negativ mache sich ebenso die fehlende Zeit bemerkbar. Die sei mittlerweile für viele ein Luxusgut geworden, um ein Ehrenamt auszuüben. „Dieses Ehrenamt ist kein Hobby, das man ausübt, wenn man Lust dazu hat, sondern hierbei handelt es sich um eine Verpflichtung.“ Das treffe beispielsweise auch für die Mitgliedschaft in der Bergwacht, einer freiwilligen Feuerwehr oder dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu.
Positiv wurde ebenfalls erwähnt, dass in der Zwischenzeit der Quedlinburger Ortsverband einen festen Stamm an fleißigen Helfern hat. Diese haben im vergangenen Jahr, ohne die Lehrgänge mitzuzählen, allein 17 000 Stunden für das THW geleistet. An insgesamt 48 Dienstabenden erfolgte die Ausbildung unter anderem in den Bereichen Wassergefahren, Bergung, Ortung sowie Logistik. Ein Höhepunkt im Jahr 2012 war die Teilnahme am Ausbildungslager Heyrothsberge bei Magdeburg. Dort stand vor allem Gefahrentraining auf dem Programm.
Auf der Versammlung, welche in der Ortsverbandszentrale in Weddersleben stattfand, kamen auch noch viele Gastredner zu Wort. „Es ist wichtig, dass es das Ehrenamt gibt. Leider ziehen sich viele zu sehr ins Privatleben zurück“, bemängelte Quedlinburgs Oberbürgermeister Eberhard Brecht (SPD) in seinen Ausführungen. Wichtig sei, dass einer für den anderen einstehe.
Auch für die Stadt Quedlinburg sei es wichtig, solch eine „schlagkräftige Truppe“ zu haben. Ulrich Thomas, Stadtrat und Mitglied des Landtages in der CDU-Fraktion, wünschte, dass die Kameraden stets gesund von ihren Einsätzen zurückkommen.