DSL-Verbindung DSL-Verbindung: Bad Suderode erkämpft sich Breitband-Internet

Bad Suderode/MZ - Voraussetzung dafür ist ein Auftrag, den die Bürger den Telekommunikationsunternehmen - der Anschluss steht bis auf Vodafone allen Marktteilnehmern offen - erteilen. Auch wer derzeit bei einem Vertrag über DSL 6.000 eine geringere Datenrate hat, müsse einen solchen Auftrag erteilen, um schneller surfen zu können. Darüber informierte am Montag Hans-Martin Schulze von der Wernigeröder Firma Harzoptics, einem für Fördermittelbeantragung zertifizierten Institut der Hochschule Harz, die den DSL-Ausbau begleitete, die Bürger.
Eberhard Brecht, am Montag noch Oberbürgermeister, dankte zuvor vor allem den Initiatoren in Bad Suderode, die den Ausbau erst möglich gemacht hatten. Brecht übergab mit Schulze Blumen an die Verwaltungschefin der Paracelsus-Harz-Klinik, Ilona Heinze, die den Anstoß gegeben hatte, weil sie sonst fast nicht mehr arbeitsfähig gewesen wäre. Dankesworte gab es auch für Roland Beßler vom Gewerbeverein. Der hatte mit einer Befragung von 197 Gewerbetreibenden und deren Speed-Tests die Unterversorgung des Ortes nachgewiesen. „Das war eine tolle Aktion“, lobte Brecht. Dies und der Nachweis eines Marktversagens - auf eine Ausschreibung der Staatskanzlei hatte sich kein Interessent gemeldet, der ohne Förderung den Ort erschließen wollte, waren Voraussetzungen für eine Förderung des DSL-Ausbaus durch das Landwirtschaftsministerium. 272 000 Euro Fördermittel gab es für den Ausbau, berichtete Brecht. Die Stadt musste einen Eigenanteil in Höhe von 36.000 Euro stemmen.
Elf aktive Multifunktionsgehäuse wurden in Bad Suderode (6), Rieder (4) und Gernrode gesetzt und fast zehn Kilometer Glasfaserkabel in vorhandene Leerrohre eingebaut. Die alten Kupferkabel bleiben weiter in Betrieb, sagte Schulze. Nur, wer einen Auftrag erteilt, wird auf das Breitband-Internet aufgeschaltet. Dies betreffe auch Telekom-Kunden, die Verträge mit bis zu 6 000 Kilobit je Sekunde haben und derzeit weniger erhalten. Ihnen riet Schulze zu einem Neuauftrag von DSL 6000. „Da macht die Telekom minus“, stellte er fest. „Der Anschluss an die Datenautobahn ist ein Standortvorteil“, weiß Brecht. „Viele Quedlinburger gucken heute neidisch auf diese Veranstaltung“, wusste er. Die Kernstadt war mangels ländlichem Charakter über das Programm nicht förderfähig.