Dienste in Quedlinburg Dienste in Quedlinburg: Notfallseelsorge in Not
Quedlinburg/MZ - „Notfallseelsorge in Not“ - Koordinator Pfarrer Matthias Zentner sieht die Helfer in einer schwierigen Lage. Vier Zwölf-Stunden-Schichten sollte jeder im Monat absolvieren, doch die derzeitige Personaldecke reicht dazu nicht aus. Durch Krankheit, aus Altersgründen und berufsbedingt fehlen Mitstreiter im Ehrenamt. Eigentlich sind es sechs Jahre im Durchschnitt, die ein Helfer dabei bleiben sollte, sich dazu verpflichtet. Doch schon aus beruflichen Gründen ist manchmal vorzeitig Schluss.
„Es gibt aber auch langjährige Mitstreiter wie den Quedlinburger Pfarrer Martin Gentz, der als Gründungsmitglied über 15 Jahre dabei war“, weiß Matthias Zentner.
Doch manch Lebensumstand verhindert das. Deshalb sorgt er sich nun um die Helfer, denn Mehrbelastung durch mehr Dienste ist nicht lange möglich. „Toll ist es aber schon, dass in dieser Situation viele bereit waren, mehr Dienste zu übernehmen“, sagt der Notfallseelsorge-Koordinator. Doch das gehe eben nicht über einen längeren Zeitraum. Deshalb ergeht der Aufruf, das Notseelsorgeteam zu verstärken. Fünf neue Mitstreiter sollten es sein, um die Lücke zu schließen und die Dienste entsprechend absichern zu können.
"Das hat sich bewährt"
Ab 25 Jahre können Frauen wie Männer das Notfallseelsorgeteam verstärken. Die Grenze nach oben liegt bei etwa 70 Jahren. Derzeit gehören 20 Helfer dem Team im Altkreis Quedlinburg an. Die Struktur in den drei Altlandkreisen wurde beibehalten, um die Wege nicht zu groß werden zu lassen. „Das hat sich bewährt“, schätzt der Pfarrer ein. Notfallseelsorger kommen zum Einsatz, um anderen Menschen in Extremsituationen beizustehen, zuzuhören, Trost zu spenden oder einfach nur da zu sein.
Dies betrifft zum Beispiel Tod im häuslichen Bereich, Unfall mit Todesfolge, plötzlicher Kindstod, Überbringen von Todesnachrichten oder Begleitung von Familien nach einem Suizidfall. Die Notfallseelsorger werden von der Rettungsleitstelle angefordert, wenn Rettungskräfte oder Polizei es als notwendig erachten.
„Wer sich für die Notfallseelsorge entscheidet, erhält eine entsprechende Ausbildung. Dabei handelt es sich um jeweils drei Tage an drei Wochenenden. „Die Neuen kommen in ein Team von Gleichgesinnten, die anderen Menschen helfen wollen“, nennt der Koordinator der Notfallseelsorge einen Aspekt, der ihm wichtig sei.
Etwa 30 Einsätze im Jahr
Niemand werde mit den Anforderungen in den Diensten alleingelassen. Es finden regelmäßig Gruppentreffen zur Auswertung statt. Auch die drei Teams im Landkreis kommen ab und an zum Austausch zusammen.
Bei den Notfallseelsorgern ist der Beruf egal. Vom Pfarrer bis zur Ergotherapeutin reicht das Spektrum. Wichtig ist, dass der Seelsorger seelisch und körperlich stabil ist, ein familiäres Umfeld besitzt, das ihn unterstützt. „So sollte der Kandidat in den zurückliegenden zwölf Monaten auch keine eigenen Trauerfälle zu verarbeiten haben“, erklärt Matthias Zentner.
Der Dienst erstreckt sich normalerweise über vier Zwölf-Stunden-Schichten im Monat. Etwa 30 Einsätze im Jahr kommen im Durchschnitt auf das Quedlinburger Team zu. Da kann der Einzelne schon mal zwei und im Extremfall vier Dienste im Monat absolvieren müssen oder aber auch keinen.
Wer das Notfallseelsorgeteam verstärken möchte, kann sich an Pfarrer Matthias Zentner wenden. Er ist unter Telefon 039 46/90 19 555 oder per
E-Mail [email protected] zu erreichen.