Der Karriere Flügel verleihen
HALBERSTADT/MZ. - Das Kampagnensymbol ist ein Schmetterling. Dies sei bewusst gewählt worden, so die Agenturchefin weiter, weil eine Marketing-Kampagne ein einprägsames Bild braucht, das auch eine Botschaft vermittelt. Aus der langsamkriechenden Raupe wird durch "Weiterbildung" ein bunter, attraktiver Schmetterling. Wer sich also weiterbildet, "beflügelt" sich, wird schneller, kommt weiter, ist für den Betrieb attraktiver. Und Betriebe die weiterbilden, "beflügeln" ihre betriebliche Zukunft - so lautet die Botschaft der Offensive.
Es war deshalb kein Zufall, dass der Start der Offensive im Unternehmen Mertik Maxitrol GmbH & Co. KG in Thale stattfand. "Mertik Maxitrol setzt viel daran, seine Mitarbeiter zu qualifizieren, um auf Wachstumskurs zu bleiben und sich ständig an die sich verändernden Technologien anzupassen", weiß Frau Ossyra. Die Unternehmensführung unterstütze die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter mit vielfältigen Weiterbildungsangeboten. Dieses Unternehmen sei deshalb ein Erfolgsbeispiel aus der Harzregion, das Anregungen für andere Unternehmen bietet.
"Dies war kein leichter Weg dahin", bekannte Prokurist Gerd Möhring. Die 1993 von US-amerikanischen Investoren gegründete Mertik Maxitrol GmbH richtete damals nahezu alle Aktivitäten darauf, mit den Ressourcen, insbesondere den vorhandenen gut ausgebildeten Mitarbeitern die Grundlage für eine stabile Entwicklung des Unternehmens zu schaffen. Schwerpunkte waren, den Betriebsstandort zu festigen, neue Kunden auf dem freien Markt zu finden und neue Erzeugnisse zu entwickeln. Dies, so der Prokurist, sei hervorragend gelungen. So sei der Umsatz beispielsweise von 1998 um 150 Prozent auf heute über 20 Millionen Euro, davon 85 Prozent im Export erzielt, gestiegen. In die neue Betriebsstätte in Thale wurden bis heute 17 Millionen Euro investiert, jährlich kommen etwa eine Millionen dazu.
Deutlich stärker als damals steht seit einigen Jahren die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten sowie die Nachwuchssicherung an vorderster Stelle. Dies sei unerlässlich, um die fachliche Kompetenz von Mertik Maxitrol auf dem Weltmarkt auszubauen, aber auch die Beschäftigten für neue Entwicklungen und Produktionsverfahren fit zu machen. Der Fachkräftebedarf könne meist nur mit der Weiterqualifizierung der eigenen Belegschaft abgesichert werden. Deshalb gebe es im Betrieb auch einen jährlichen Ausbildungsplan zur Mitarbeiterqualifizierung, um sie schließlich langfristig an das Unternehmen zu binden. Die Kosten werden vom Unternehmen getragen, die Qualifizierung erfolge vorwiegend in der Freizeit, wie Produktionsleiter Klaus Lampe ergänzte.
Nach Einschätzung von Personalleiterin Elke Hintze werden verschiedene landesweite Möglichkeiten der Qualifizierung, wie z.B. durch die IHK oder die Berufsgenossenschaft genutzt, um Vor-Ort-Schulungen zu organisieren. Eine enge Zusammenarbeit gebe es auch mit regionalen Einrichtungen, wie dem BTZ in Thale, der Hochschule Harz, der Arbeitsagentur oder der Oskar-Kämmerer-Schule.
Fazit von Barbara Ossyra und Gerd Möhring: Die Firmen des Landkreises Harz sollten ihr Mitarbeiterpotential stetig steigern, wenn sie erfolgreich am Markt sein wollen. Alle Arbeitnehmer sollten versuchen, ihre Fähigkeiten auszuschöpfen. "Weiterbildung bringe viele Vorteile", betonte Marko Heiroth, der nach seiner Lehre ein Studium an der Hochschule Stendal aufnahm und heute im Unternehmen als Controller arbeitet. Sein Resümee: "Es ist wichtig, dass man immer am Ball bleibt." Dennis Hartmann, der bei Mertik Maxitrol vorzeitig seine Lehre 2007 beenden durfte und derzeit eine Industriemeisterausbildung absolviert, meinte: "Durch die Qualifizierung wird meine Arbeit noch interessanter und der eigene Arbeitsplatz sicherer." Für Arbeitsagenturchefin Barbara Ossyra und Mertik-Prokurist Gerd Möhring steht deshalb fest: " Mit Weiterbildung kann man nicht verlieren, nur gewinnen."
Deshalb geht die Bundesagentur für Arbeit in die Qualifizierungsoffensive. Besonders das Programm "Weiterbildung von Geringqualifizierten und beschäftigte Arbeitnehmer ab 45 Jahre" biete finanzielle Unterstützung für mittelständische Betriebe.
Weitere Informationen zum Förderprogramm beim Arbeitgeber-Service unter Tel.: 0180-166 446 6