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Depotneubau trotz Gemeindereform?

Von Detlef Anders 03.03.2008, 18:57

Bad Suderode/MZ. - Nachdem zwar schon einem 40 000 Euro Fördermittel bewilligt waren, wurde die zum Bau nötige 400 000- Euro-Kreditaufnahme vor einem Jahr abgelehnt. Nun bereitet das Gernröder Verwaltungsamt gegenwärtig erneut einen neuen Antrag vor. Vor dem Hintergrund der Gemeindegebietsreform erarbeitet das Amt ein vom Kreisbrandmeister dringend empfohlenes Konzept für die Arbeit der Feuerwehren der Verwaltungsgemeinschaft, das nachweist, das am Standort Bad Suderode ein Stützpunkt und ein Gerätehaus ihre Berechtigung haben, erklärte Holger Thiele, der Leiter des Amtes. Bis zum 31. März soll dieses mit dem Förderantrag und den Bauplänen dann eingereicht werden, um für 2009 eine Förderung zu bekommen.

Zuvor hatte Abschnittsleiter Roland Schweigert die Gebietsreform als die wohl größte Herausforderung bezeichnet. Zwar habe das Innenministerium versichert, dass keine Feuerwehr abgeschafft wird, doch Schweigert zeigte sich davon überzeugt, dass die Anzahl der Feuerwehren in den nächsten Jahren kleiner wird. Wenn die Ausbildung und das Personal an den Standorten nicht mehr gesichert sind und die Kommunen nicht zu den Wehren stehen, werden irgendwann Feuerwehren von der Bildfläche verschwinden, sagte er mit Hinweis darauf, dass dies nur seine persönliche Meinung sei. "Die Gefahrenanalyse spielt eine sehr große Rolle."

"Es gibt von Seiten der Feuerwehr Gernrode keine Ambitionen für eine Zusammenlegung der Feuerwehren", versicherte Gernrodes Wehrleiter Peter Winter mit Hinweis auf einen bereits missglückten Versuch dazu. Er wünschte viel Erfolg bei der Fördermittelbeantragung.

Klinik gibt 1 000 Euro

Ein ordentliches neues Depot wäre auch Motivation für die Einsatzbereitschaft, sagte Bürgermeister Gert Sauser, der hofft, dass das Depot nun kommen kann. Zur Motivation der Kameraden, die sich vor einem Jahr einen Vorteilskatalog für Feuerwehrmitglieder als Argumentationshilfe zur Mitgliederwerbung gewünscht hatten, um brachte er 33 Gutscheine für das Baden und einige mit Saunabesuch im Kurzentrum mit. Ilona Heinze, die Chefin der Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode spendete dem Feuerwehrverein gleich 1 000 Euro. Der älteste Feuerwehrverein der Verwaltungsgemeinschaft hatte die aktive Wehr im vergangenen Jahr unter anderem bei der Anschaffung eines Defibrillators, einer Beschallungsanlage und eines Videobeamers mit über 3 000 Euro unterstützt.

Die seit dem vergangenen Jahr wieder erstarkte 30-köpfige Einsatzabteilung musste 2007 zu 44 Einsätzen ausrücken. Fünf Großbrände, vier Mittel- und ein Kleinbrand waren zu löschen und zehn mal wurde zu technischen Hilfeleistungen ausgerückt, berichtete Wehrleiter Andreas Schwab. Ein Einsatzschwerpunkt war zum Unwetter am 28. / 29. September. Seit dem letzten Jahr spezialisiert sich die Bad Suderöder Wehr außerdem auf die erste Hilfe, schildert Schwab eine Neuheit, die mit einigen Investitionen in die Ausrüstung verbunden war.

Die Gemeinschaft war nicht nur bei Einsätzen und Übungsabenden gefragt, auch beim Brunnenfest, wo wieder das Tankerziehen ein Höhepunkt war oder die erste Teilnahme beim Dampflokziehen in Silberhütte, oder dem gemeinsamen Wochenendlehrgang in der Verwaltungsgemeinschaft, bei dem Rieder und Friedrichsbrunn leider fehlten, aber Gäste der Partnerwehr aus Helmarshausen kamen. Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Daniel Klump, nannte auch die Familienwandertag, die Teilnahme am Gernröder Herbstfest, die Weihnachtsfeier und die Teilnahme am Weihnachtsmarkt als Höhepunkte. Bei vielen Höhepunkten halfen auch die 23 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung, konnte deren Leiter Baldur Gießler berichten. Die Senioren kümmern sich daneben auch um die Erarbeitung der Feuerwehrchronik.

Nachwuchs nötig

Nach zahlreichen Übernahmen drei Austritten und zwei Übernahmen in die aktive Wehr konnte die Jugendfeuerwehr nur zwei Neuzugänge vermelden, so dass das Rückgrat der aktiven Wehr heute nur noch fünf Mitglieder hat, berichtete Jugendwartin Sabrina Koppers. "Wir müssen uns dringend um mehr Feuerwehrnachwuchs bemühen, forderte die junge Frau, die ihr Amt an ihren bisherigen Stellvertreter Chris Dammeier übergab, der nun von Thomas Kirschner unterstützt wird. "Ich sorge selbst für Jugendfeuerwehrnachwuchs", meinte die werdende Mutti zur Erklärung.