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Depot historische Baustoffe Depot historische Baustoffe: Fundus für fast jeden Bedarf

Von GErd alpermann 19.08.2014, 13:48
Horst Schöne misst eine Tür aus, um zu sehen, ob sie für einen Einbau beim Haus eines Sanierers passen könnte.
Horst Schöne misst eine Tür aus, um zu sehen, ob sie für einen Einbau beim Haus eines Sanierers passen könnte.  Foto/Archiv: Chris wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Rund 1 100 Türen stehen im Depot historischer Baumaterialien und Bauelemente bereit. „Dank des Umfangs dieses Kulturschatzes ist es immer wieder möglich, Bauherren, die ein historisches Gebäude sanieren, zu helfen“, sagt Horst Schöne, der das Depot bei der Stadt Quedlinburg seit dem Start 1993 betrRund 1 100 Türen stehen im Deport historischer Baumaterialien und Bauelemente bereit. Damals wurden von den Werkstätten für Denkmalpflege etwa 300 historische Türen übernommen. Diese stammten unter anderem aus dem Abriss im Bereich Schmale Straße/Neuendorf. In den zurückliegenden 20 Jahren konnten über 750 historische, vor allem Innen-Türen in mehr als 200 Objekten eingebaut werden.

Damit half die Stadt den Eigentümern, fehlende oder nicht mehr zu restaurierende Türen zu ersetzen. „Das ist eine Form der Förderung“, betont Horst Schöne. Durch die Masse der Türen aus verschiedenen Epochen gelingt es bis auf wenige Ausnahmen, den Haussanierern fehlende Materialien zur Verfügung zu stellen. Ob baugeschichtlich oder von den Maßen her findet sich zumeist ein Stück. Es kann eine Tür sein, auch mehrere Türen sind möglich. Der Antrag dafür ist formlos zu stellen. Horst Schöne hat alle Türen des Depots im Computer mit Bild erfasst, so dass schnell geklärt ist, ob etwas Passendes vorhanden ist.

Der Verantwortliche für das Depot ist immer mit wachem Auge unterwegs, um Altmaterialien zu sichern, zum Beispiel zwischen seinem Wohnort Alexisbad und seinem Arbeitsort Quedlinburg. „Wenn ich eine Baustelle sehe und dort historische Materialien ausgebaut werden könnten, dann spreche ich die Eigentümer an“, erklärt er. „Wenn noch nichts ausgebaut wurde, versuche ich auch zu überzeugen, das Alte zu erhalten“, sagt er zugleich. Im Umkreis von etwa 20 Kilometern um Quedlinburg herum wird der Stadtmitarbeiter fündig. Auch wenn schon einmal Materialien aus Quenstedt und Wasserleben ins Deport kamen, eigentlich sind weite Entfernungen nicht zu realisieren. „Ich habe keine Technik und kein Fahrzeug zur Verfügung“, nennt er als Grund. So ist er auf Entgegenkommen, unter anderem von Firmen, angewiesen. Durch seine Tätigkeit im Bauamt kennt er aber viele Bauunternehmer, und es findet sich schon mal eine Fahrgelegenheit. Wenn es möglich ist, nutzt Horst Schöne auch sein privates Auto.