Denkmalfrühstück in Quedlinburg Denkmalfrühstück in Quedlinburg: Wetter bremst Premiere aus

Quedlinburg/MZ - „Der Kamm ist in Ordnung, die Maske zu wenig. Sie könnte auch etwas mehr Masse haben“, erklärt Jürgen Weichold. Für ihren Stand beim Denkmalfrühstück in Quedlinburg haben die beiden Sondervereine der Minorka- und Zwerg-Minorka- sowie der Spanier- und Zwergspanier-Huhn-Züchter nicht nur Brötchen und Kaffee für die Besucher vorbereitet, sondern auch eine kleine Tierbesprechung. Und so erklärt Jürgen Weichold, Zuchtwart beider Vereine, den Interessenten, welche Merkmale bei dem Spanier-Huhn, das er in seinen Händen hält, gut und welche weniger gut ausgeprägt sind.
Traditionell wird im Zusammenhang mit dem Tag des offenen Denkmals in Quedlinburg zu einem öffentlichen Frühstück eingeladen. Dabei stellen Vereine sich und ihre Projekte vor; Interessenten können sich informieren, die Vereine miteinander ins Gespräch kommen. Bislang über die Stadtverwaltung vorbereitet, lag die Organisation der Veranstaltung in diesem Jahr erstmals in den Händen der Vereine und Initiativen. Doch die Resonanz auf dieses erste selbst organisierte Denkmalfrühstück war verhalten: Bei Nieselregen-Wetter fanden nur wenige Besucher den Weg zu den Ständen, die in diesem Jahr erstmals auf dem Marktkirchhof aufgebaut waren. Und es waren zudem weniger Vereine und Initiativen als in den Vorjahren präsent. „Es gab auch Vereine, die gesagt haben, dass es schade ist, dass die Stadt nicht zu dem Denkmalfrühstück einlädt; wenn sie einladen würde, wäre das auch eine Bestätigung für die Arbeit der Vereine“, sagte Thomas Hohmann. Er gehört den beiden Sonderzuchtvereinen der Minorka- und Spanier-Huhn-Züchter an und hatte sich auch bereiterklärt, als Organisator für das Denkmalfrühstück zu fungieren.
„Vielleicht kann die Stadt das Denkmalfrühstück im Management begleiten“, sagte Dietmar Schuda, Präsident des Quedlinburger Carneval Vereins (QCV). Zudem sei der Platz auf dem Marktkirchhof nicht optimal. Besuchern an ihrem Stand boten die Karnevalisten Kaffee und Brötchen an „und nette Gespräche über das Stadtgeschehen an sich“, so der Präsident.
Vom Regen nicht beeindrucken ließen sich auch die Mitglieder des Freundeskreises „Quedlinburg swingt“. Sie warben für den „Brocken-Dixie“ am Sonnabend, 20. September, und das „Anheizen“ beim Sonderkonzert am Abend zuvor in Wipertihof und Feininger-Galerie. Für den „Brocken-Dixie“ gibt es noch Restkarten, und Wipertihof, Feininger-Galerie und der Freundeskreis „Quedlinburg singt“ freuen sich über jeden Besucher beim Sonderkonzert, sagte Vereinsmitglied Hartmut Thamke.
Der Verein Sternwarte Quedlinburg informierte über sein Vorhaben, das alte Schieberhaus auf dem Strohberg zur Sternwarte umzubauen. Und auch der Verein Naturbadeteich Klietz nutzte das Denkmalfrühstück, um auf sein Projekt aufmerksam zu machen. „Wir informieren Interessenten und sprechen auch Leute an, in unserem Verein mitzuarbeiten“, sagte Vorsitzender Hardy Seidel. Der Verein hat sich zum Ziel gestellt, den Klietzteich als Naturbad wiederzubeleben. Und er ist optimistisch, dass das auch gelingen kann, so Seidel. „Wir haben ein Projekt und ein Betreiberkonzept, und auch in der Einwohnerschaft ist ein großer Wille da, so etwas wiederzuhaben.“ Und bei den Besuchern, die beim Denkmalfrühstück den Weg zum Stand des Vereins fanden, war die Resonanz ebenso positiv, sagte Seidel. Auch aus seiner Sicht ist aber der Marktkirchhof für das Frühstück kein idealer Stadtort. „Auf dem Markt war es von der Erreichbarkeit her viel besser. Es wäre schön, wenn man das Denkmalfrühstück in Zukunft wieder auf dem Markt machen könnte.“
Auf eine regere Teilnahme im kommenden Jahr hofft Thomas Hohmann. „Es gibt über 200 Vereine in Quedlinburg. Und wirklich alle sind eingeladen, am Denkmalfrühstück teilzunehmen.“